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Caspofungin

  • Wirkstoffgruppe: Echinocandin; Störung der Bildung der Pilzzellwand durch die Hemmung des Enzyms 1,3-β-DGlucansynthase/ Glucan­synthesinhibitor

  • Handelsnamen: Cancidas/MSD

Zugelassene Indikationen

 

  • Invasiver Candidiasis bei erwachsenen oder pädiatrischen Patienten
  • Empirische Therapie bei Verdacht auf Infektionen durch Pilze (wie Candida oder Aspergillus) bei erwachsenen oder pädiatrischen Patienten mit Fieber und Neutropenie
  • Behandlung von invasiver Aspergillose bei erwachsenen oder pädiatrischen Patienten, die auf Therapien mit Amphotericin B, Lipidformulierungen von Amphotericin B und/oder Itraconazol nicht ansprechen oder diese nicht vertragen. Ein Nichtansprechen ist definiert als ein Fortschreiten der Infektion oder wenn nach vorangegangene mindestens 7-tägiger antimykotischer Therapie in therapeutischen Dosierungen keine Besserung eintritt.

 

Besonderheiten

  • Caspofungin Infusion über eine Stunde

  • Nicht mit anderen Arzneimitteln mischen oder infundieren

  • Keinesfalls Glucose-haltige Lösungen verwenden, da Caspofungin in diesen nicht stabil ist

  • Initialdosis 70 mg am ersten Tag, anschließend mit 50 mg pro Tag fortsetzen

  • Körpergewicht > 80 kg weiter mit 70 mg

  • Klinik und mikrobielles Ansprechen bestimmen die Behandlungsdauer. Eine Umstellung auf perorale Antimykotika ist nach Abklingen der subjektiven und objektiven Symptome möglich

  • Hinweise zur Therapiedauer siehe HE Systemische antimykotische Prophylaxe und Therapie

  • Nach EUCAST keine Grenzwerte für Resistenztestungen vorhanden, ggf. von Anidulafungin ableiten

 

    Interaktionen:

 

  • Bei gleichzeitiger Gabe von Ciclosporin erhöht sich die Konzentration von Ciclosporin. Caspofungin bleibt unverändert (Spiegelbestimmung notwendig)
  • Bei gleichzeitiger Verabreichung von Tacrolimus erniedrigt sich die minimale Plasmakonzentration.
  • Bei wenigen Patienten erniedrigt sich die AUC von Caspofungin bei gleichzeitiger Anwendung von
    • Efavirenz
    • Nevirapin
    • Rifampicin
    • Dexamethason
    • Phenytoin
    • Carbamazepin

 

 

 

Sensible Spezies

Candida, Aspergillus

 

 

Dosisanpassung bei Niereninsuffizienz

Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich.

 

 

Dosisanpassung bei Leberinsuffizienz

Für Patienten mit mäßiger Leberinsuffizienz (Child-Pugh-Score 7 bis 9) wird eine Dosis von 35 mg Caspofungin pro Tag mit einer Initialdosis von 70 mg empfohlen. Caspofungin interagiert nicht mit CYP450. Bei schwerer Leberinsuffizienz Dosierung unklar, ggf. auf Anidulafungin ausweichen.

 

 

Kinder

Lt. Hersteller Anwendung für Jugendliche und Kinder möglich.

 

 

Gewebegängigkeit

  • Wird im Darm nicht resorbiert

  • Bindung an Plasmaproteine zu 96 %

  • Hepatischer Abbau HWZ 9 – 11 Stunden

 

 

Nebenwirkungen

 

  • sehr häufig (10 Prozent und mehr): Fieber
  • häufig (1 bis < 10 Prozent): Schmerzen, Schüttelfrost, Komplikationen an der Infusionsstelle

 

 

Laborwerte:

 

  • Anstieg: Erythrozyten im Urin, eosinophile Granulozyten, partielle Thromboplastinzeit, Eiweiß im Urin, Prothrombinzeit, Leukozyten im Urin, Leberenzymwerte, Serumkreatinin
  • Abfall: Serumalbumin, neutrophile Granulozyten, Thrombozyten, Serumproteine, Natriumspiegel, Calciumspiegel (auch Anstieg), Hämoglobin, Hämatokrit, Serumkalium

 

Magen-Darm-Trakt: 

  • Bauchschmerzen, Übelkeit, Diarrhoe, Erbrechen

Nervensystem: Kopfschmerzen, Hitzewallungen Flush:

  • sehr selten und Einzelfälle (< 0,01 Prozent): Schwellungen im Gesicht, Wärmegefühl oder Bronchospasmus, Anaphylaxie mit Dyspnoe, Stridor und sich verschlechterndem Hautausschlag (histamininduziert), Lungenödeme

Zusammengefasst im PDF

Caspofungin Steckbrief

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