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Escherichia Coli

Escherichia Coli

  • Erregergruppe: Aus der Familie der Enterobacteriaceae
  • Klassifizierung: Gram negatives begeißeltes Stäbchen
  • Beschreibung: Fakultativ anaerob

Typisches Vorkommen

Typischer Darmbesiedler, gilt deswegen auch als Indikatorerreger für Fäkalkontamination.

 

 

Typische Infektionen

Innerhalb der Spezies gibt es sowohl fakultativ als auch obligat pathogenen Erreger intestinaler wie auch extraintestinaler Erkrankungen. Obligat pathogene sind u.a.

 

  • ETEC: Enterotoxische Escherichia coli (Reisediarrhoe),
  • EPEC: enteropathogene Escherichia coli (Dyspepsie und Diarrhö im Säuglingsalter),
  • EIEC: Enteroinvasive Escherichia coli (Blutigschleimige, leukozytenreiche Stühle) sowie
  • EHEC: enterohämorrhagische Escherichia coli (blutige Durchfälle und schwere, ggf. letalen Komplikationen führen (HUS))

 

Auch entstehen Infektionen durch Verschleppung in andere Milieus:
Infektionen mit fakultativ pathogenen Erregern:

 

  • Harnwegsinfektionen (häufigste)
  • Nosokomiale Pneumonien
  • Intraadominelle Infektionen/ Gallenwegsinfektionen
  • Sepsis/Blutstrominfektionen
  • Weichgewebeinfektionen
  • Neugeborenenmeningitis

 

Infektionen mit obligat pathogenen Erregern:
Diarrhoe, Aminopenicilline, dies sollte bei nachgewiesener Sensitivität das Antibiotikum der ersten Wahl sein.

 

 

Behandlungsmöglichkeiten

Aminopenicilline, dies sollte bei nachgewiesener Sensitivität das Antibiotikum der ersten Wahl sein.

 

 

Typische Empfindlichkeiten

  • Cephalosporine (Gruppe2+3)
  • Aminoglykoside
  • Piperacillin/Tazobactam
  • Carbapeneme
  • Tigecyclin

 

Der Wildtyp ist gegen zahlreiche Antibiotika empfindlich, jedoch haben sich in den letzten Jahren zunehmen Reistenzen gebildet, deswegen ist die Erstellung eines Antibiogramms essentiell.

 

HINWEIS zu Enterobakterien:

 

  • Hohe Dosierung folgender Antibiotika notwendig: Ampicillin i.v., Cefuroxim i.v., Aminoglykoside.
  • Bei Diarrhoen sollte nach Möglichkeit nur eine symptomatische Therapie erfolgen. Antibiotikagabe nur bei schwer systemischen und komplizierten Erkrankungen und möglichst erfolgter Resistenztestung.

 

Im Falle einer Infektion mit Enterohämorrhagischen E. Coli (EHEC) kann die vermehrte Toxinfreisetzung durch Zerfall unter Antibiotikatherapie das Risiko für ein HUS erhöhen Antibiotika bei Reisediarrhoe: Doxycyclin oder Cotrimoxazol.

Sie können die Dauer der Erkrankung verkürzen und die Erregerausschedung limitieren.

 

 

Resistenzen

Cotrimoxoazol:

Cave, der Einsatz beim Harnwegsinfekt nimmt wieder zu, dadurch steigen die Resistenzen wieder gleiches gilt für Fluorchinolone.

 

Inhibitorgeschützte Aminopenicilline:

Auch hier nehmen die Resistenzen dramatisch zu.
Ebenso Zunahme der Resistenz gegen Cephalosporine (Gruppe 2 + 3) durch ESBL Bildner.

Die Resistenzverbreitung erfolgt über Plasmide hauptsächlich durch Konjugation. Dies kann auch auf Spezies anderer Stämme erfolgen.

 

Ausgewählte Resistenzdaten für Helios siehe anhängende Tabelle:

Escherichia Coli 2018

Besonderheiten

Spezielle Spezies mit eigener Pathogenität wie Enterohämorrhagische E. coli (kurz EHEC), die zu einer Symptomtrias mit hämolytischer Anämie, Thrombozytopenie und akutem Nierenversagen führen können bzw. bei vor allem Kindern ein hämolytisch hämoraghisches Syndrom (HUS) auslösen können CAVE bei Einsendung von Proben ans Labor dort informieren, weil spezielle Kulturmedien bzw Nachweismethoden erforderlich sind.

 

 

Referenzen/weiterführende Literatur