Seit wann bist Du bei Helios? Welches Traineeprogramm absolvierst Du?
Ich bin seit Juli 2019 im Management Traineeprogramm.
Welche Vorerfahrungen hast Du vor dem Traineeprogramm bereits gesammelt? Was hast Du studiert? Gab es bestimmte Schwerpunkte?
Ich bin in der Republik Dagestan geboren und in Aserbaidschan aufgewachsen und kam 2011 nach Deutschland, um zu studieren. Ich habe zunächst etwa zwei Jahre lang die Sprache gelernt und mich auf das Studium an der Freien Universität Berlin vorbereitet. Nach dem Bachelorabschluss in Wirtschaftswissenschaften mit dem Schwerpunkt Betriebswirtschaftslehre habe ich das Masterstudium „Management im Gesundheitswesen und eHealth“ an der Hochschule Flensburg absolviert. Während des Studiums war ich in einem Mobile-Health Forschungsunternehmen in Berlin als Forschungsassistent und im Innovationsmanagement eines deutschen Medizintechnikherstellers als Masterand in Lübeck tätig.
Warum hast Du dich für das Trainee Programm bei Helios entschieden? Was hat dich besonders gereizt und was vielleicht sogar ein wenig abgeschreckt?
In meiner Familie gibt es in der 9. Generation Ärzte. Obwohl ich nicht Medizin studiert habe, wollte ich diese Tradition trotzdem weiterführen und kam auf die Idee, im Klinikmanagementbereich tätig zu werden und so auch den Menschen auf eine andere indirekte Art zu helfen.
Nach dem Pareto-Prinzip gibt’s in jeder Branche immer nur einige wenige Top-Player. Aus meinem Studium wusste ich, dass Helios eines der größten Unternehmen im europäischen Krankenhaussektor ist und so habe ich mich für die Helios Kliniken entschieden.
Wie lief das Auswahlverfahren ab? Welchen Eindruck hattest Du nach dem Bewerbungsprozess von Helios?
Das Auswahlverfahren war mehrstufig. Nachdem ich meine Bewerbung über das Bewerbungsportal eingereicht habe, bekam ich eine Rückmeldung mit der Bitte, eine Aufgabe zu lösen. Das war die erste Stufe. Bei der Aufgabe handelte es um die Handhabe einer Situation aus dem beruflichen Alltag, die man beschreiben sollte. Im zweiten Schritt wurde ich mit ca. 15 anderen Kandidaten zum Assessment-Center (AC) eingeladen. Ich hatte bisher nie an einem AC teilgenommen und war ein wenig aufgeregt. Das AC bestand aus mehreren Teilen. Es ging um Aspekte wie Teamarbeit, Kreativität und grundlegendes Fachwissen. Den künftigen Bewerbern möchte ich vorab die Angst nehmen. Bei den meisten Aufgaben ging es nicht darum, Einzelgewinner zu sein, sondern es kam auf daran, wie man am besten die Stärken jedes einzelnen Teammitglieds zu einer Synergie bündelt. Dabei sollte man stets authentisch bleiben und einfach sein Bestes geben.
Hat sich dieser Eindruck aus dem Bewerbungsprozess bestätigt?
Meine Aufregung war nicht begründet, es hat viel Spaß gemacht und war eine sehr interessante und positive Erfahrung. Schon nach zwei Tagen erhielt ich den Anruf mit einer positiven Nachricht. In dem Gespräch bekam ich noch ein zusammenfassendes Feedback von der AC-Jury zu meiner Bewerbung.
Wie würdest Du den Ablauf des Traineeprogrammes beschreiben?
Das Programm besteht aus drei bis vier Phasen. Die Dauer und Anzahl variiert, je nachdem wie schnell ein Trainee sich für das Helios-Assistentenprogramm bereit fühlt. Die Phasen haben verschiedene Schwerpunkte und gehen meist mit einem Einsatz in einer weiteren Klinik einher.
Welche Stationen/Standorte hast Du bereits durchlaufen und kennengelernt? Wo hat es Dir am besten gefallen und warum?
Ich bin seit zehn Monaten im Programm. Mein erster Einsatzort war das Helios Klinikum Gotha. Hier habe ich den ersten Einblick in den Krankenhausalltag bekommen, die medizinischen Fachbereiche kennen gelernt und konnte den Mitarbeitern des pflegerischen sowie ärztlichen Dienstes über die Schulter schauen (mehr Informationen zur meiner Hospitation findest Du unter https://www.helios-gesundheit.de/kliniken/gotha/unser-haus-karriere-presse/aktuelles/detail/news/meine-reise-als-management-trainee-bei-helios/).
Der nächste Einsatzort war die Helios Klinik Herzberg/Osterode am schönen Nationalpark Harz. Während ich in Gotha die Möglichkeit hatte in viele Fachbereiche sowie Abteilungen reinzuschnuppern, bekam ich hier die ersten eigenen Projekte. Seit April dieses Jahres bin ich im Helios Klinikum Berlin-Buch und befinde mich aufgrund der Größe des Krankenhauses (Maximalversorger mit mehr als 1.000 Betten) in einer Kennenlernphase, auf die dann in den nächsten Wochen Projekte folgen. Jeder Einsatzort war für mich durch die Größe, die Region und die Aufgaben einzigartig. Auch kulturell fand ich die Zeit sehr bereichernd. Ich habe überall nette und freundliche Mitarbeiter kennengelernt. Vor allem die Bereitschaft, eigenes Wissen mit mir zu teilen, einem weniger erfahrenen Trainee etwas Neues beizubringen und ihn bei Fragen stets zu unterstützen, hat mich an jedem Einsatzort besonders gefreut.
Hast Du immer leicht eine Wohnung gefunden?
Die Betreuer des Traineeprogramms aus der Unternehmenszentrale haben einen Katalog mit Informationen über die Vermieter oder -firmen, mit denen die bisherigen Trainees Erfahrung hatten zusammengestellt. Ich hatte keine großen Schwierigkeiten, eine Wohnung zu finden. Ein Tipp, in kleineren Städten (wie z.B. Herzberg) findet man neben Onlineportalen auch in den lokalen Zeitungsanzeigen viele sehr gute Angebote.
Wie verbindest Du privat und beruflich, wenn Du bundesweit im Einsatz bist?
Als ich das Traineeprogramm begonnen habe, war ich schon verheiratet und bin mit meiner Frau, die zum damaligen Zeitpunkt eine berufliche Pause hatte, nach Gotha umgezogen. Am zweiten Einsatzort, also in Herzberg, kam kurz nach dem Umzug meine Tochter in der Einsatzklinik zur Welt. Für mich war es vom Anfang an in Ordnung mit meiner Familie viel umzuziehen. Auch wenn es am Anfang gewöhnungsbedürftig war, macht es im Endeffekt Spaß immer neue Orte kennenzulernen. Solange man jung und voll Lebensenergie ist, sollte man keine Angst vor solchen Lebenssituationen haben und die Komfortzone verlassen. Mit gutem Ressourcen- und Zeitmanagement kommt man mit allem klar.
Wie sieht Dein Arbeitsalltag aus?
Als Trainee übernimmt man ein bis zwei Projekte. Der Arbeitsalltag besteht aus Gesprächen mit den Kollegen (Ärzte, Pflegemitarbeiter, Verwaltung etc.) oder externen Firmen und konzentriertem Arbeiten an dem Projekt. Man gestaltet seinen Arbeitsalltag selbst und hat viel Spielraum. Das Tollste an dem Programm ist, dass ein Trainee überall reinschnuppern darf und dass das sogar gefördert wird. Man arbeitet an den eigenen Projekten und kann darüberhinaus an Terminen anderer Abteilungen teilnehmen, um seinen Wissenshorizont zu erweitern oder sich selbst bestimmte Fragen zu beantworten.
Beschreibe Dich und Dein aktuelles Team mit einem Wort.
Ich würde mich in dieser Phase als „Wissensdurstig“ beschreiben und das Team mit dem Wort „Baum“. Jeder ist einzigartig wie die Blätter eines Baumes, aber zusammen sind wir erst ein Ganzes und haben ein gemeinsames Ziel: die Patientenversorgung und die beste Versorgungsqualität zu gewährleisten.
Was ist Deine wichtigste Erfahrung aus dem Trainee Programm?
Die Erkenntnis, dass man als künftiger Manager weniger ein Spezialist, sondern besser ein Generalist sein sollte, der sich für alles interessiert. Mal sehen, ob sich dieser Gedanke im Laufe der Zeit bestätigen wird oder nicht. Das Ganze schließt natürlich die Entwicklung eigener Talente und Stärken nicht aus.
Was möchtest Du künftigen Bewerbern mit auf den Weg geben?
Bereitet euch gut zum AC vor, informiert euch über die Basics des Krankenhausmanagements an, lest die Unternehmensgeschichte und kennt die aktuelle Lage. Überlegt euch, welche eHealth Lösungen es im Krankenhaus geben kann usw. Alle diese Informationen findet man im Internet. Geht ausgeschlafen und fit zum AC und stellt euch auf den interessanten Tag ein.
Was ist das coolste an Deinem Job?
Die Aufgabenvielfalt und die vielen Möglichkeiten, sich weiter zu entwickeln.
Welches Erlebnis würdest Du gerne in einem Video festhalten?
Wir waren bei einem dreitägigen Traineecamp in einem Ferienhaus außerhalb Berlins. Das war eine tolle Zeit und eine super Location. Hier konnten sich alle Trainees in unterschiedlichen informellen Settings kennenlernen.
Hast Du Tipps für mögliche Interessenten? z.B. Was gibt es bei der Bewerbung zu beachten? Oder woher weiß ich, ob ich für das Traineeprogramm geeignet bin.
Wichtig ist, sich nicht von den Einsatzortwechseln abschrecken zu lassen. Das macht Spaß. Man sammelt die Erfahrung am ersten und wechselt zum nächsten Einsatzort mit noch größerer Entschlossenheit und Wissen. Wenn du Routine und keine wiederkehrenden Aufgaben magst, dann ist es das richtige Programm für dich. Es wird nie langweilig und es gibt so viele Möglichkeiten, eigenes Wissen exponentiell zu erweitern.
Weißt Du schon, wie es nach dem Traineeprogramm für Dich weitergeht?
Mein nächstes Ziel ist, mit dem Assistentenprogramm weiterzumachen. Natürlich kann man sich aber auch für andere Positionen mit einem engeren Fokus bewerben.