Glauben Sie, dass Ihr Weg nach oben schwieriger war als bei Männern?
Unsere Teams in den Apotheken sorgen für eine sichere Arzneimitteltherapie. Dafür brauchen wir gute Prozesse und oft ein Vieraugenprinzip. Mir hat es immer viel Freude gemacht, dies mit meinen Kolleginnen und Kollegen sicherzustellen und weiterzuentwickeln. Dabei fiel es mir leicht, Teams zu vernetzen und voranzugehen. Dies hat mich dann letztlich in meine heutige Position als Chefapothekerin geführt. Mein Geschlecht hat dabei nie eine Rolle gespielt.
Inwieweit unterscheidet sich Ihr Führungsstil von dem eines Mannes?
Eine gute Führung bedeutet meiner Meinung nach, das ganze Team mitzunehmen und die Fähigkeiten und Kenntnisse jedes Einzelnen bei der Weiterentwicklung einfließen zu lassen. Nur gemeinsam ist das bestmögliche Ergebnis zu erreichen. Notwendig sind Empathie und gute Kommunikationsfähigkeit. Wenn es mal nicht so gut läuft, muss man klar Probleme ansprechen. Genauso wichtig ist aber auch, eine gute Leistung wahrzunehmen und ausdrücklich zu loben. Die dazu notwendigen Eigenschaften sind weder typisch weiblich noch männlich, sondern etwas was man mitbringt und weiterentwickelt.
Was geben Sie Frauen mit, die am Anfang ihrer Karriere stehen?
Wichtig ist es, sich mutig zu den eigenen Stärken zu bekennen und auch mal ein Stück voranzugehen, ohne sich nach allen Seiten abzusichern. Klug ist es auch frühzeitig berufliche Netzwerke aufzubauen, in denen man von gegenseitig gemachter Erfahrung profitieren kann. Im privaten Umfeld braucht man eine Partnerschaft, in der sich beide den Freiraum geben, die bestmögliche Entwicklung zu nehmen.