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Pflege mit Herz und Hand

Haike Broska ist bereits seit 2012 Pflegedirektorin am Helios Klinikum Gotha. Doch ihre Geschichte mit der Klinik geht noch länger zurück. Bereits seit 38 Jahren ist die gelernte Kinderkrankenschwester an der Klinik tätig. Uns hat sie verraten, welche Wege sie auf dem Weg zur Pflegedirektion eingeschlagen hat.

14. Juni 2024
Haike Broska

Glauben Sie, dass Ihr Weg nach oben schwieriger war als bei Männern? 

Ich denke, dass diese Frage nicht pauschal beantwortet werden kann. Während meiner gesamten Laufbahn hatte ich nicht das Gefühl, dass das Geschlecht davon abhängig ist, eine Führungsposition zu übernehmen. Im Gegenteil, ich war stets davon überzeugt, meine Träume und Ziele zu verwirklichen und hier wurden mir nie Steine in den Weg gelegt. Mein Weg zur Pflegedirektorin war dennoch ein langer Weg und auch hier habe ich schon verschiedene Führungspositionen übernehmen dürfen, die zum größten Teil von männlichen Führungskräften gefördert wurden. Von der Fachschwester für Endoskopie, über die Abteilungsleitung der Funktionsdiagnostik, dem Führungskräfte-Entwicklungsprogramm FKE bei Helios, bis hin zur Leitung des gesamten Funktionsdienstes und stellvertretende Pflegedienstleitung. Ich war schon immer gern bereit Verantwortung zu übernehmen und auf innerklinische Prozesse einzuwirken. Möglicherweise hat das auch dazu geführt, dass ich immer ziemlich schnell Führungspositionen übernommen habe. Ehrlicherweise habe ich mir während des Prozesses keine Gedanken gemacht, ob es einen Unterschied beim Aufstiegsweg zwischen Männern und Frauen gibt. Ich traue mir Verantwortung zu – und das solltest du auch!

Inwieweit unterscheidet sich Ihr Führungsstil von dem eines Mannes?

Ich denke, dass Männer strikter und konsequenter in ihrem Führungsstil sind und Frauen empathisch und kommunikationsstärker. Zumindest scheint es solche Klischees in Bezug auf männliche und weibliche Führungsrollen zu geben.

Allerdings bin ich davon überzeugt, dass die verschiedenen Führungsstile nicht mit dem Geschlecht zusammenhängen. Es zählen doch vielmehr die jeweiligen Charaktereigenschaften, die in unserem Job der Art wichtig sind. Ich denke hierbei an emotionale Stabilität, Offenheit, Ehrlichkeit und Gewissenhaftigkeit.

Was geben Sie Frauen mit, die am Anfang ihrer Karriere stehen?

Ich denke es ist das Wichtigste, sich selbst treu zu bleiben!  Mut, Selbstbewusstsein und der Glauben an sich selbst sind der wichtigste Wegweiser!

Es sollten gar keine Ansprüche entstehen immer perfekt zu sein, denn Fehler können immer passieren. Eine gesunde Fehlerkultur ist immer sehr wichtig. Eine Führungskraft zu sein ist nicht immer leicht, jedoch wächst jede Führungskraft – egal welchen Geschlechts – mit den Aufgaben und der Zeit.

Ein stabiles privates Umfeld ist in meinen Augen auch von sehr hoher Bedeutung. Ohne diese Rückenstärkung kann es manchmal holprig werden.