Sehr intensiv geht es im Moment bei Emily zu. Stündlich hilft die Auszubildende im ersten Lehrjahr den Krankenschwestern und Pflegern auf der Intensivstation dabei, die sogenannten Vitalwerte der Patienten zu dokumentieren. „Wir behalten damit zum Beispiel den Insulinspiegel und die Sauerstoffsättigung im Blut im Auge“, zählt die 17-Jährige auf. „So können wir schnell reagieren, wenn es jemandem schlechter gehen sollte.“
Die Pflege war für Emily schon zu Schulzeiten kein Fremdwort, denn Ihre Mutter und drei Schwestern sind alle in der Alten- oder Krankenpflege tätig. Da wurde daheim oft von der Arbeit erzählt. Dass ihr auch selbst die Arbeit am Patienten viel Spaß bringt, hat Emily nach ihrem Realschulabschluss während eines Freiwilligen Sozialen Jahres im Helios Klinikum Pirna entdeckt.
Ein wenig Respekt hatte sie schon, als es hieß, ihr erster Praxisblock sei die Intensivstation. Doch der hat sich längst gelegt. Sie findet ihre aktuelle Ausbildungsstation hoch spannend. So bekommen etwa beatmete Patienten andere Medikamente als diejenigen, die nach Schlaganfällen oder Herzinfarkten zur Beobachtung auf der Station sind. „Die Patienten müssen viel intensiver gepflegt und versorgt werden als auf anderen Stationen. Eine Schwester betreut hier einen oder zwei Patienten“, erzählt Emily. „Auch darf man keine Scheu vor Wunden haben oder davor, sterbende Patienten zu begleiten. Das gehört dazu.“
Den Kopf frei bekommet die 17-Jährige, die bereits in der Früh- und Zwischenschicht mitarbeitet, beim Kochen oder Treffen mit Freunden. Während ihrer dreijährigen Ausbildung wird sie weitere Stationen im Helios Klinikum Pirna kennenlernen. Aber die Arbeit auf der Intensivstation hat es ihr schon heute angetan. Sie kann es sich sehr gut vorstellen, später einmal hier zu arbeiten!