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So läuft eine Untersuchung der Prostata ab

Den ersten Besuch in der urologischen Praxis zögern viele Männer gerne heraus. Das kann allerdings nachteilig sein, denn die Untersuchung ist wichtig – und lange nicht so unangenehm, wie viele befürchten. Wir klären rund um die Prostatakrebs-Vorsorge auf – damit Sie wissen, was Sie erwartet. 

Senior man drinking water in the kitchen.

Fakten zu Prostatakrebs

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Sie macht ungefähr ein Viertel aller neu auftretenden Krebserkrankungen pro Jahr bei Männern aus. Das durchschnittliche Erkrankungsalter für Prostatakrebs liegt bei circa 70 Jahren. Wird der Prostatakrebs in einem frühen Stadium entdeckt, bestehen gute Heilungschancen. Da meistens typische Symptome fehlen oder erst sehr spät auftreten, spielt die Früherkennung von Prostatakrebs eine wesentliche Rolle und ist die Grundlage für eine erfolgreiche Therapie.

In Deutschland hat jeder Mann ab 45 Jahren einen Anspruch auf die von den gesetzlichen Krankenkassen angebotenen jährlichen Früherkennungs-Untersuchungen.

Ablauf der Untersuchung

Zunächst legt sich der Patient auf die Behandlungsliege in eine lockere und entspannte Position auf die Seite. Parallel zieht der Arzt sich Einmalhandschuhe an und gibt etwas Gleitgel darauf. Im Anschluss führt er einen Finger in das Rektum des Patienten ein, um die kastaniengroße Prostata nahe dem Enddarm abzutasten. Bei der Untersuchung kann die Ärztin/der Arzt dann beispielsweise feststellen, ob die Prostata verhärtet oder vergrößert ist.

Nach 30 Sekunden ist die Tastuntersuchung bereits erledigt, der komplette Prostata-Check dauert gerade einmal zehn Minuten. Der Check-up verursacht keinerlei Schmerzen, ist maximal etwas unangenehm.

Wer zum ersten Mal zur Urologin/zum Urologen geht, wird zunächst zu seiner Gesundheit befragt. Dabei handelt es sich unter anderem um Fragen zum allgemeinen Gesundheitszustand, Vorerkrankungen und eventuellen familiären Vorbelastungen, sowie ob irgendwelche Beschwerden vorliegen.

Der PSA-Test

Zusätzlich zur Tastuntersuchung können Männer bei jedem Check ihren PSA-Wert im Blut bestimmen lassen. Das prostataspezifische Antigen (PSA) ist ein Eiweißstoff, das hauptsächlich in der Vorsteherdrüse gebildet wird. Der PSA-Wert soll dabei helfen, Prostatakrebs aufzudecken. Denn ein deutlicher Anstieg kann von einem Tumor verursacht sein. Je nachdem, wie hoch die gemessenen PSA-Werte sind, kann eine Ultraschallkontrolle sinnvoll sein, die dann in einer urologischen Praxis gemacht wird. Der PSA-Test ist eine Selbstzahler-Leistung und kostet etwa 25 bis 35 Euro.

Der Test schafft eine Möglichkeit, um Prostatakrebs möglichst früh zu diagnostizieren. Denn über das Abtasten durch den Enddarm lassen sich nur günstig gelegene Tumore finden. Mithilfe des PSA-Werts kann ein großer Teil der Erkrankungen weitaus früher erkannt werden. Doch der Test hat auch Schwächen und ist umstritten. So lässt ein hoher Wert keine sichere Aussage darüber zu, ob der Patient wirklich Krebs hat. In vielen Fällen steckt kein Tumor dahinter. Denn das prostataspezifische Antigen ist kein Tumormarker, sondern wird auch von gesunden Prostatazellen produziert.

Wichtig ist der persönliche Wunsch des Patienten und ein ausführliches Beratungsgespräch mit der Urologin/dem Urologen.

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