Was passiert bei der Behandlung?
MRgFUS steht für Magnetresonanztomographie-gesteuerte (MRT) fokussierte Ultraschalltherapie. Es handelt sich dabei um eine sehr schonende, nichtinvasive Behandlung von Gebärmuttermyomen (gutartige Wucherungen, Tumoren). Die Patientin liegt während der Therapie im MRT auf einer Liege mit integrierter Schallquelle, von der aus hochfrequente Schallwellen, wie mit einem Brennglas, auf bestimmte Stellen des Myoms gelenkt werden. Dabei entsteht eine Temperatur von 60 bis 80 Grad Celsius, wodurch das Myom punktweise eingeschmolzen und zerstört wird. Währenddessen bleibt das umliegende Gewebe verschont und unverletzt. Das abgestorbene Gewebe wird im Laufe der nächsten Monate weitestgehend vom Immunsystem der Patientin abgebaut beziehungsweise aktives Myomgewebe wird durch inaktives Bindegewebe ersetzt. Der Einsatz der Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht die Echtzeitüberwachung und -anpassung der Tumorlage sowie Temperatur im Zielgewebe.
Warum eignet sich dieses Behandlungsverfahren?
Die Vorteile von MRgFUS im Vergleich zu alternativen Myomtherapien sind:
- keine Operation, kein Schnitt
- keine Narkose
- schmerzarm
- keine Strahlenbelastung
- vollständiger Erhalt der Gebärmutter und der Fruchtbarkeit
- ambulante Behandlung, und somit schnelle Rückkehr zum normalen Tagesablauf
Wann eignet sich MRgFUS?
Die technische Durchführbarkeit der MRgFUS-Behandlung ist von vielen Faktoren abhängig: von der Durchblutungsstärke, Lage, Größe und Anzahl der Myome. Es kann nur mit einer in Behandlungsposition (Bauchlage) durchgeführten MRT-Untersuchung festgestellt werden.
Kostenübernahme
Viele Krankenkassen übernehmen die schonende Myomtherapie und unterstützen die Patientinnen über eine Kostenübernahme als Einzelfallentscheidung.
Behandlungsablauf
Nach der Prüfung der technischen Machbarkeit durch die MRT-Untersuchung und Klärung der Kostenübernahme kommen die Patientinnen zur ambulanten Behandlung.
Vor der Therapie erfolgt noch ein ausführliches Gespräch zum Ablauf der Behandlung und die Patientin erhält ein leichtes Schmerz- und Beruhigungsmittel. Dies sorgt dafür, dass Sie nur wenig von der circa drei Stunden dauernden Behandlung mitbekommen und der Behandlungszeitraum dadurch deutlich kürzer erscheint. Zu Beginn werden zur genauen Planung nochmals dreidimensionale Bilder angefertigt, um danach das Myom, nach optimaler Lagerung der Patientin, Punkt für Punkt mit Ultraschall zu erhitzen.
Nach der letzten Schallabgabe wird ein Kontroll-MRT mit Kontrastmittel durchgeführt und die Ärzt:innen besprechen das Behandlungsergebnis. Die Patientin kann sich nach der Behandlung ins Krankenhausbett zurücklegen und die Klinik nach etwa ein bis zwei Stunden wieder verlassen.
Nachsorge
Wir empfehlen, nach sechs Monaten eine erneute MRT-Kontrolluntersuchung durchführen zu lassen. Bis dahin wurde das behandelte Myomgewebe weitestgehend vom Immunsystem abgebaut und die myombedingten Beschwerden sind in der Regel zurückgegangen oder ganz verschwunden. Weitere Untersuchungen sind nicht notwendig.