Bleibt eine Strahlen- oder chemotherapeutische Behandlung von Leukämien und Lymphomen ohne Erfolg oder kehrt die Erkrankung zurück, kann eine Übertragung von Knochenmark- oder Blutstammzellen noch die Chance auf Heilung bieten.
Blutstammzellen sind die „Urtypen“ aller Blutzellen. Aus ihnen entwickeln sich im Knochenmark die roten und weißen Blutkörperchen sowie die Blutplättchen. Sie können sowohl aus dem Knochenmark (Knochenmarktransplantation) als auch aus dem Blut (Blutstammzelltransplantation) gewonnen werden.
Bei dem Verfahren der sogenannten autologen Stammzelltransplantation nutzt man die eigenen Zellen des Patienten. Dabei entnehmen wir dem Patienten vor Beginn der Behandlung gesunde Stammzellen und bereiten sie in unserem Speziallabor auf. Nach der Gabe einer Hochdosis-Chemotherapie erhält er die Stammzellen wieder zurück.
Während der Hochdosistherapie sind die Patienten zur eigenen Sicherheit bei uns auf der hochmodernen Transplantationsstation untergebracht. Die großzügigen Zimmer mit Blick ins Grüne sind mit eigenem Sanitärbereich, Fernseher, Internetanschluss, und Sitzecke ausgestattet.
Wir setzen die Transplantation bei folgenden Erkrankungen ein:
- Morbus Hodgkin
- Non-Hodgkin-Lymphome
- Akute Leukämien
- Chronische Leukämien
- Multiples Myelom
- Keimzelltumoren
- Weichteilsarkome
RISIKEN
Die Stammzelltransplantation kann mit verschiedenen Komplikationen verbunden sein: So besteht immer die – wenn auch geringe – Gefahr, dass das transplantierte Knochenmark nicht „anwächst“ oder mit der Eigenspende wieder bösartige Zellen zurück in den Körper gelangen. Auch schwächt die vorherige Hochdosis-Chemotherapie den Patienten, sein Immunsystem ist fast gänzlich ausgeschaltet. Deshalb ist die vorsorgliche Schutzisolierung auf unserer Transplantstation so wichtig.
SPÄTFOLGEN
Auch Jahre nach der Behandlung kann es noch zu verschiedenen Nachwehen kommen. So verursacht die Chemotherapie oftmals eine Unfruchtbarkeit sowie verfrühte Wechseljahre bei Frauen. Auch die Augen können in Mitleidenschaft gezogen werden (Grauer Star oder Katarakte). Hier lässt sich aber durch eine OP oftmals Abhilfe schaffen. Auch das Risiko eines Zweittumors ist gegeben.