Hernien [von griech. "hérnos" (Knospe, Vorwölbung)] sind eine weit verbreitete Erkrankung, die zu erheblichen Beschwerden führen kann. So sind etwa 27 Prozent der Männer und drei Prozent der Frauen im Laufe ihres Lebens von einem Leistenbruch betroffen.
Man unterscheidet Eingeweidebrüche mit angeborener oder erworbener Lücke in der Bauchwand oder dem Zwerchfell, durch die das Bauchfell, gegebenenfalls mit Eingeweideanteilen, vordringt. Die Erkrankung kann Kinder und Erwachsene jeden Alters treffen. Bei Eingeweidebrüchen sollte eine operative Versorgung in Betracht gezogen werden.
Diagnostik
Was behandeln wir?
Typische Krankheiten und Beschwerden, die in unserer Sprechstunde behandelt werden, sind:
- Leistenbrüche
- Schenkelbrüche
- Bauchwandbrüche
- Nabelbrüche
- Narbenbrüche
- Zwerchfellbrüche
Diagnostische Methoden
In den meisten Fällen ist eine gründliche körperliche Untersuchung ausreichend. Zur Klärung unklarer oder schwieriger Fälle setzen wir, falls notwendig, verschieden Verfahren ein:
- Ultraschalluntersuchung
- Röntgen-Untersuchung (Magen-Darm-Passage)
- CT (Computertomographie)
- MRT (Magnetresonanztomographie)
- Magenspiegelung, Darmspiegelung
- pH-Metrie
- Manometrie (hochauflösende Druckmessung der Speiseröhre)
Therapeutische Verfahren
Die Vielfalt unserer therapeutischen Verfahren reicht vom herkömmlichen offenen Verfahren mit oder ohne Netzimplantation über verschiedene laparoskopische Verfahren (minimalinvasive Schlüssellochverfahren) für alle Arten von Hernien.
- Zur Versorgung von Leistenbrüchen
Das Spektrum reicht von minimal-invasiven („Schlüssellochmethode“) Operationen mit Netzimplantation (TEP. TAPP), die in Vollnarkose durchgeführt werden, bis hin zu offenen Verfahren mit oder ohne Netzimplantation (Shouldice, Lichtenstein), die auch in Rückenmarksanästhesie oder lokaler Betäubung durchgeführt werden
können. - Zur Versorgung von Bauchwand-, Nabel- oder Narbenbrüchen
Bei der offenen Versorgung erfolgt seltener der Direktverschluss mit Naht, in der Regel werden zur Bauchwandverstärkung und der Vermeidung von Rezidiven Kunststoffnetze implantiert (IPOM, Sublay, Onlay). Auch die minimal-invasive Methode kommt selbst bei ausgedehnten Befunden zum Einsatz (lap. IPOM). - Zur Versorgung von Zwerchfellbrüchen
stehen standardmäßig die minimalinvasive Methode (laparoskopische Fundoplikatio) mit und ohne zusätzliche Netzverstärkung als auch – bei komplizierten oder ausgedehnten Befunden – die herkömmliche offene Behandlungsmethode zur Verfügung.
Hernienzentrum
- Im Rahmen der Behandlung erfassen wir nach vorherigem Einverständnis der Patienten vollständig anonymisierte wichtige Patientendaten und Informationen zum Ablauf der Operation und dem stationären Aufenthalt.
- Des Weiteren finden Kontrolluntersuchungen in einer eigens dafür eingerichteten Sprechstunde sowie regelmäßige Befragungen bezüglich der Lebensqualität und eventuell aufgetretener Probleme in einem festgelegten Zeitraum statt.
- Dies garantiert unseren Patient:innen einen höchst möglichen Standard der Behandlungsqualität und ermöglicht uns, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur Behandlung der einzelnen Krankheitsbilder zu gewinnen. Hierdurch kann die die Therapie in der Zukunft noch weiter verbessert werden.