Besonders, wenn auch noch eine hohe Luftfeuchtigkeit hinzukommt, ist das eine große Belastung für den Kreislauf. Dies gilt insbesondere – aber längst nicht nur – für ältere Menschen oder diejenigen, die schon mit Herz- oder Nierenproblemen vorbelastet sind oder einen zu hohen Blutdruck haben.
Wie reagiert der Körper auf Hitze?
Für den Körper ist Hitze Schwerstarbeit, denn er muss dafür sorgen, dass die Körpertemperatur nicht zu sehr steigt, da sonst die körpereigenen Proteine in ihrer Struktur verändert werden, was Organ- und Gewebeschäden zur Folge hat. Um solchen Schäden entgegenzuwirken, produziert er Flüssigkeit in Form von Schweiß. Dieser wird über die Schweißdrüsen an die Haut abgegeben, wo er verdunstet und so eine kühlende Funktion hat.
Neben der Schweißproduktion erweitern sich auch die Blutgefäße, wodurch der Blutdruck sinkt, das Herz erhöht regulierend die Pumpleistung – im Extremfall kann dies zu einem Hitzschlag führen. Zudem wird die Gehirnleistung aufgrund der verminderten Sauerstoffzufuhr gedrosselt.
Körperliche Symptome bei zu großer Hitze
- Kreislaufbeschwerden
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
- Schwindel
- Herzrhythmusstörungen
- Muskelkrämpfe
- Hitzschlag
Was ist ein Hitzschlag?
Wenn Körper und Kopf überhitzen, kann es zu einem Hitzschlag kommen. Dabei steigt die Körperkerntemperatur auf über 40 Grad Celsius an, wodurch das Temperatur-Regulationssystem aussetzt und die Schweißproduktion versagt – es kommt zu einem Wärmestau. Anzeichen für einen Hitzschlag sind eine gerötete, trockene und heiße Haut sowie ein erhöhter, meist schwacher Puls. Zudem können Bewusstseinstrübungen, Erbrechen, Krämpfe und Kopfschmerzen auftreten.
Was ist der Unterschied zu einem Sonnenstich?
Ein Sonnenstich ist im Gegensatz zu einem Hitzschlag nicht auf den ganzen Körper, sondern eher auf den Kopf begrenzt. Er äußert sich mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Nackensteifheit sowie Mattigkeit. Der Kopf ist meist rot und heiß, während der restliche Körper kühl bleibt.
Bei einem Sonnenstich sollten Sie betroffene Person raus aus der Sonne und an einen kühlen Ort bringen. Den Kopf können Sie mit feuchten Tüchern kühlen. Zudem sollte ausreichend Flüssigkeit getrunken werden.
Verschlechtert sich der Zustand, tätigen Sie den Notruf.
Wie entlaste ich den Körper bei Sommerhitze?
Wenn Sie unbeschwert durch die Hitzeperiode kommen möchten, sollten Sie einige Grundregeln beachten.
Ausreichend trinken
Wichtig ist, bei Hitze mehr zu trinken als sonst, denn durch das Schwitzen verliert der Körper bis zu fünf Liter Flüssigkeit am Tag. Empfehlenswert sind täglich mindestens zwei bis drei Liter. Da Kinder weniger schwitzen als Erwachsene, ist es für sie schwerer hohe Außentemperaturen auszugleichen. Eltern sollten daher auf regelmäßiges Trinken achten.
Auch die Wahl des Getränks ist wichtig, denn durch das Schwitzen verliert der Körper viele wichtige Salze, Magnesium und andere Elektrolyte. Diese lassen sich am besten durch Mineralwasser ausgleichen, Salze auch durch Gemüsebrühe. Auf alkoholische Getränke als Durstlöscher sollten Sie verzichten, ebenso auf zu viel Kaffee oder Schwarzen Tee.
Gerade ältere oder vorerkrankte Menschen sollten gut auf ihren Flüssigkeitshaushalt achten. Dabei gilt, nicht zu wenig trinken und auch nicht zu viel, wenn Herzerkrankungen vorliegen. Es empfiehlt sich, in der hausärztlichen Praxis die richtige Trinkmenge zu besprechen.
Leichte Kost
Mehrere kleine Mahlzeiten belasten den Körper weniger als die üblichen drei großen. Gemüse und Obst, Getreide- und Milchprodukte gehören dabei täglich auf den Speiseplan, Fleisch und Wurst nur hin und wieder. Ballaststoffe, wie sie in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten oder Nüssen vorkommen, sind besonders gesund für den Darm, da sie die Verdauung anregen. Viele Vitamine und Mineralstoffe finden sich beispielsweise in Gemüse, Fisch, Suppe, Quark, Melone oder Ananas.
Wenn Ihnen regelmäßiges Trinken schwerfällt, können Sie zusätzlich auf stark wasserhaltige Obst- und Gemüsesorten wie Gurken oder Melonen setzen, die dem Körper helfen, den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren.
Sport
Generell spricht nichts gegen Sport bei hohen Temperaturen. Vielmehr kann leichte Bewegung helfen, das Herz-Kreislaufsystem fit zu halten.
Die beste Tageszeit für leichte Bewegung ist in den frühen Morgenstunden oder spät abends. Fahrradfahren oder ein Spaziergang im Schatten sind ideal. Und nicht vergessen ausreichend zu trinken.
Ruhen
An heißen Tage gilt zudem: nicht stressen, sondern häufiger kleine Pausen machen. Wenn möglich, ruhen Sie mittags und legen Sie die Beine hoch, um den Kreislauf zu entlasten.
Luftige Kleidung und Kopfbedeckung
Am besten eignen sich locker geschnittene Kleidungsstücke aus luftdurchlässigem Material wie Leinen, Baumwolle oder Seide. Auch Funktionskleidung ist gut geeignet, um Schweiß abzutransportieren.
Eine Kopfbedeckung als zusätzlicher Sonnenschutz für Kopf und Gesicht sollte im Sommer ebenfalls Teil des Outfits sein. So werden Kopf und Gesicht vor UV-Strahlen geschützt und das Risiko eines Sonnenbrands reduziert.
Duschen und Abkühlen
Bei hohen Temperaturen ist es besser, lauwarm zu duschen statt kalt, damit sich die Poren öffnen.
Für die Abkühlung zwischendurch wirkt es erfrischend, kaltes Wasser über die Handgelenke oder den Nacken laufen zu lassen. Auch ein kühles Fußbad hat einen belebenden Effekt.