Was ist die Echotherapie?
Bei der sogenannten Echotherapie werden Schilddrüsenknoten mittels hochintensiv gebündeltem Ultraschall (HIFU - high itensity focused ultrasound) behandelt. Die Methode kommt ohne Schnitte und Narben aus und ist für Patient:innen eine absolut schonende Alternative zur Operation.
Bisher waren größere Knoten nur durch einen chirurgischen Eingriff unter Vollnarkose oder durch radioaktives Jod behandelbar. Mit dem nicht-invasiven schonenden Verfahren der Echotherapie steht eine weitere Alternative zur Verfügung.
Der hochfokussierte Ultraschall wird bereits bei verschiedenen Krankheitsbildern als ein mögliches Behandlungsverfahren eingesetzt. Dazu zählt beispielsweise Prostatakrebs.
Verfahren der Echotherapie
Die nichtoperative Behandlungsmethode Echotherapie kombiniert zwei unterschiedliche Methoden:
- Ultraschallbilder zur Echtzeitüberwachung während der Behandlung
- Hochfokussierten Ultraschall
Vorteile für die Patient:innen der Echotherapie
- schonende, schmerzfreie Methode ohne Operation
- keine Narbenbildung
- ambulante Behandlung unter lokaler Betäubung
- kurze Behandlungsdauer (20 Minuten bis 1,5 Stunden)
- Echtzeitkontrolle mittels Ultraschallbilder
- keine Hormonmedikamente
- mehrere Krankenkassen in Deutschland übernehmen die Kosten für die Echotherapie im Rahmen von Sonderverträgen
So funktioniert die Echotherapie
Die Ärzt:innen setzen einen sogenannten therapeutischen Ultraschall ein. Die Ultraschallwellen werden ähnlich den Sonnenstrahlen unter der Lupe gebündelt und kommen punktgenau im Inneren des Schilddrüsenknotens an.
Die übertragene Energie erwärmt lokal begrenzt und millimetergenau die Stelle der Gewebsveränderung. Die Wärme „zerschmelzt“ das betroffene Knotengewebe. Der Körper baut das zerstörte Gewebe nach und nach ab, der Knoten wird immer kleiner.
Ein Kühlsystem verhindert die Überhitzung der Haut und des angrenzenden Gewebes, das seine volle Funktionstüchtigkeit behält. Während des gesamten Prozesses erfolgt eine Echtzeitkontrolle mittels Ultraschallbildern.
Dauer der Behandlung
Je nach Größe des Knotens dauert die Behandlung zwischen 20 und 45 Minuten. Es sind weder ein Schnitt, wie bei der Operation, noch Radioaktivität, wie bei der Radiojodtherapie, bei dieser Methode notwendig.
Lediglich eine schonende Kurzanästhesie ist von Nöten. Die Patient:innen haben einen kurzen stationären Aufenthalt von etwa einem Tag, bevor sie die Klinik wieder verlassen können.
Welche Knoten für die Echotherapie geeignet sind
Die Echotherapie ist nicht für alle Schilddrüsenknoten geeignet. Es können ausschließlich gutartige Knoten auf diesem Weg behandelt werden.
Bei bösartigen Knoten ist eine Operation unumgänglich. Auch die Lage des Knotens ist ausschlaggebend, ob der Ultraschall zum Einsatz kommen kann. Daher ist eine intensive Diagnostik im Vorfeld unabdingbar.
„Heiße“ und „kalte“ Knoten
Die kleine schmetterlingsförmige Drüse benötigt vor allem Jod, um ihre Funktion ausüben zu können. Verschiedene Ursachen wie Jodmangel, aber auch zum Teil noch nicht vollständig geklärte Umstände führen zur Entstehung von Knoten in der Schilddrüse. Sie treten bei etwa 20 Prozent der Erwachsenen auf, über 65 Jahre ist sogar jeder Zweite betroffen, bei Frauen bis zu viermal häufiger.
Die Gewebsveränderungen werden in sogenannte „heiße“ und „kalte“ Knoten unterteilt:
- „Heiße“ Knoten
Die sogenannten „heißen“ Knoten produzieren ungehemmt Hormone und entstehen oft durch Jodmangel. Sie sind gutartig.
- „Kalte“ Knoten
Diese Gewebsänderungen können durch eine Entzündung oder Zyste hervorgerufen werden und bösartige Veränderungen entwickeln.