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Unsere Leistungen
Anmeldung zur stationären Aufnahme
Per Fax mit unserem Aufnahmeformular über Hausarzt bzw. Facharzt oder telefonisch über das Sekretariat: (0385) 520 3388
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Prognosen des statistischen Bundesamtes und des Rostocker Zentrums zur Erforschung des demographischen Wandels gehen von einer deutlichen Zunahme der Anzahl älterer Menschen und Hochbetagter (>80 Jahre) in Mecklenburg-Vorpommern aus. Das Lebensalter ist und wird künftig in M/V deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegen (1). Aus dieser Entwicklung heraus ergibt sich, dass die Häufigkeit von Demenzerkrankungen zunehmen wird, da ein exponentieller Anstieg von Demenzerkrankungen gerade bei Menschen über dem 80. Lebensjahr zu verzeichnen ist (2).
Demenzerkrankungen können verschiedene Ursachen haben. Die Alzheimer-Demenz ist die häufigste Form. Darüber hinaus gibt es jedoch zahlreiche andere Demenzformen, z.B. vaskuläre Demenzen, Demenzen bei Parkinson-Erkrankungen, frontotemporale Demenzen etc..
Oft verbergen sich hinter Gedächtnisstörungen aber auch andere psychische Erkrankungen. Eine ausführliche Untersuchung trägt dazu bei, primär heilbare Ursachen rechtzeitig zu erkennen. Darüber hinaus sichert sie eine adäquate Behandlung. Die zur Verfügung stehenden Therapiemöglichkeiten für Demenzen sind begrenzt, können jedoch helfen, den Verlauf der Erkrankung für den Betroffenen zu erleichtern. Neueste Untersuchungen zeigen, dass das rechtzeitige Erkennen von Risikofaktoren und eine daraus resultierende gezielte Umstellung der Lebensweise protektiv und therapeutisch wirksam sein kann.
Aus diesem Grunde gehören zu einer ausführlichen Demenz-Diagnostik folgende Elemente:
Für die Diagnostik und Differentialdiagnostik von demenziellen Erkrankungen steht die Gedächtnissprechstunde unserer psychiatrischen Institutsambulanz zur Verfügung. Nur in Ausnahmefällen ist für die Diagnostik eine kurze stationäre Behandlung erforderlich.
Wenn sich im Verlauf einer Demenzerkrankung möglicherweise Verhaltensstörungen (englischsprachlich auch behavioral and psychological symptoms of dementia = BPSD) entwickeln, die zu den sogenannten nicht-kognitiven Störungen von Demenzerkrankungen gehören und mit einer schlechteren Prognose für die Betroffenen und nicht unerheblichen Stressfaktoren für die Betreuungspersonen einhergehen, stehen unsere geschützte Station 13 und unsere Station für multimorbide immobile kognitiv eingeschränkte Patienten (Station 14) zur Verfügung. In einem multiprofessionellen Team werden die Verhaltensauffälligkeiten analysiert und diagnostisch eingeordnet sowie anhand dieser Informationen eine gezielte psychopharmakologische und komplementärtherapeutische Behandlung etabliert.
Depressionen sind häufige Erkrankungen. Insgesamt erkrankt ca. 8,2% der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland gemessen an einem Jahreszeitraum an einer Depression (Jacobi et al. `16).
Depressionen betreffen alle Altersklassen. Im höheren Lebensalter sind jedoch bestimmte Besonderheiten bei depressiven Erkrankungen zu berücksichtigen. Dies betrifft sowohl die Symptomatik als auch die Therapie. So finden sich im höheren Lebensalter häufiger sogenannte atypische Verläufe, die oftmals nicht vordergründig mit trauriger Stimmung einhergehen, sondern sich vielfach initial durch körperliche Beschwerden, aber auch Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen, Gewichtsverlust und soziale Rückzugstendenzen äußern. Häufig sprechen ältere Patienten weniger gut auf antidepressive Medikamente an. Nebenwirkungen und Wechselwirkungen zu anderen notwendigen Medikamenten sind besonders zu beachten. Zudem gibt es eine höhere Anzahl von Rückfällen.
Diese Besonderheiten werden in unserer Klinik bei der Behandlung von Patienten mit Altersdepressionen berücksichtigt.
Hierfür stehen im Falle einer stationären Behandlung unsere Station 11 und im Falle einer teilstationären Behandlung unsere Tagesklinik zur Verfügung.
Was bieten wir?
Therapeutisch:
Psychosen - Klinisches Bild
Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis können sich auf ganz unterschiedliche Weise ankündigen. Häufig fällt den Eltern oder Freunden als erstes eine gewisse Wesensänderung oder ein Rückzug aus bisherigen sozialen Aktivitäten auf. Bei manchen Patienten stehen über Jahre auch depressiv anmutende Symptome im Vordergrund. Andere Patienten wirken innerlich angespannt und unruhig oder berichten über eigenartige Grübeleien. Wieder andere werden zunehmend misstrauisch und fühlen sich verfolgt. Bei vielen Patienten kommt es irgendwann zum Auftreten sogenannter „produktiver Symptome“ wie Halluzinationen (z.B. Stimmenhören) oder Wahnvorstellungen. Manchmal ist es schwer, den Kranken in ihren Gedankengängen zu folgen, das Denken wird „zerfahren“. Schizophrene Psychosen entstehen auf dem Boden einer erblichen Veranlagung oder durch Störungen in der Embryonalentwicklung. Stress und Situationen, die für den Betroffenen schwer zu bewältigen sind, können bei entsprechender neurobiologischer Disposition zum akuten Auftreten psychotischer Symptome führen.
Empirische Untersuchungen haben gezeigt, dass Patienten mit einer Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis körperliche Erkrankungen, hohen Zigarettenkonsum, unausgewogene Ernährung, Bewegungsmangel, eine verminderte kardiopulmonale Leistungsfähigkeit sowie eine im Vergleich zu Gesunden eingeschränkte Lebenserwartung aufweisen. Viele Patienten sind sehr daran interessiert, ungesunde Lebensgewohnheiten zu verändern, bei anderen Patienten kann dies durch motivationsfördernde Maßnahmen erreicht werden.
Psychosen - Therapeutische Ansätze
Häufig sind die Betroffenen krankheitsbedingt nicht in der Lage, ihre Defizite und die dringende Behandlungsbedürftigkeit zu erkennen, sodass ärztliche Hilfe zunächst abgelehnt wird. Unter adäquater neuroleptischer Medikation nimmt bei vielen Patienten innerhalb von Tagen oder Wochen die produktive Symptomatik deutlich ab und die Denk- und Einsichtsfähigkeit bessern sich. Durch die Einführung der atypischen Neuroleptika haben sich die Behandlungsmöglichkeiten weiter verbessert [1, 4]. Der Hauptvorteil dieser Arzneimittel besteht darin, dass sie in therapeutischen Dosen in der Regel keine extrapyramidalen Symptome auslösen. Außerdem treten anders als unter klassischen Neuroleptika nur sehr selten Spätdyskinesien nach längerer Behandlung auf.
Neben der pharmakologischen Behandlung ist eine gute psychotherapeutische Begleitung des Patienten sehr wichtig, insbesondere um ein über den akuten Zustand hinaus währendes Arbeitsbündnis vorzubereiten. Andernfalls könnte es aufgrund schlechter Compliance zu einem baldigen Rezidiv der Krankheitsphase kommen. Psychoedukative Maßnahmen, durch die der Patient und auch die Angehörigen das Grundwissen über die Erkrankung und einen sinnvollen Umgang damit erlernen, gehören heute zum Standard der Psychosebehandlung. Starke Belastungen der familiären Beziehungen, die zu Vorwürfen und Schuldgefühlen geführt haben, müssen aufgearbeitet werden. Nach Abklingen der akuten Erkrankung sollte alles getan werden, um den Patienten die Reintegration in den Beruf zu ermöglichen und soziale Kontakte zu fördern. Vorteilhaft ist eine ausgewogene Alltagsstruktur mit klaren Aufgaben, eindeutigen Absprachen und möglichst entspannten zwischenmenschlichen Beziehungen. Tageskliniken und andere psychosoziale Dienste helfen dem Patienten, wieder mit dem alltäglichen Leben zurechtzukommen.
Neben phasischen Krankheitsverläufen mit zeitlich begrenzten Krankheitsepisoden gibt es auch ungünstige Verläufe mit einem langsamen Voranschreiten der Erkrankung und zunehmenden kognitiven Beeinträchtigungen. Es ist bisher nicht möglich, im Einzelfall den Krankheitsverlauf vorherzusagen. Wissenschaftliche Studien weisen darauf hin, dass eine kontinuierliche Einnahme eines wirksamen Medikaments auch langfristig der sicherste Weg ist, Rückfälle oder Verschlechterungen zu verhindern.
Angststörungen - Klinisches Bild
Angststörungen sind mit einer Lebenszeitprävalenz von 15 % vergleichsweise häufig. Im klinischen Kontext ist die Panikstörung von besonderer Relevanz, in einem hohen Prozentsatz besteht gleichzeitig eine Agoraphobie. Kennzeichnend sind Panikattacken, die sowohl in bestimmten Situationen wie auch aus heiterem Himmel auftreten können. Die Betroffenen gehen nach Auftreten der ersten Panikattacken oft davon aus, dass sie unter einer körperlichen Erkrankung leiden, sodass wiederholt verschiedene somatische Untersuchungen durchgeführt werden. Der Häufigkeitsgipfel liegt im jungen Erwachsenenalter, und unbehandelt kann es zur Chronifizierung, zum Missbrauch von Alkohol oder Beruhigungsmitteln und zum Auftreten sekundär bedingter Depressionen kommen.
Die soziale Phobie beginnt oft bereits im Jugendalter und führt zu erheblichen Beeinträchtigungen, sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich. Bestimmte soziale Situationen, z. B. der Kontakt zu Vorgesetzten oder zum anderen Geschlecht, sind extrem angstbesetzt und vom Betroffenen ohne effektive therapeutische Maßnahmen nicht zu bewältigen.
Des Weiteren wurde eine generalisierte Angststörung definiert, die durch eine spezifische Form der Sorgen gekennzeichnet ist. Die Betroffenen berichten über eine ängstlich-unruhige Anspannung, die sich über Stunden oder auch den ganzen Tag hinweg erstrecken kann. Dabei kreisen die Sorgen typischerweise um bestimmte Themen, z. B. dass nahen Angehörigen etwas zustoßen könnte, etwa im Straßenverkehr, oder um andere katastrophale Ereignisse, die möglicherweise eintreffen könnten.
Ausgeprägte Angstsymptome und Vermeidungsverhalten kommen darüber hinaus bei der posttraumatischen Belastungsstörung und auch bei der Zwangsstörung vor. Die posttraumatische Belastungsstörung entwickelt sich als Folge eines einschneidenden, „traumatisierenden“ Erlebnisses, das in der Regel mit einer starken Schreckreaktion, Hilflosigkeit und Todesangst einhergegangen ist. Als Folge kommt es häufig zu einer dauerhaft erhöhten inneren Anspannung, Schlafstörungen, Vermeidungsverhalten und charakteristischen Nachhallerinnerungen, bei denen das belastende Ereignis plötzlich wieder lebendig vor Augen steht. Bei der Zwangsstörung handelt es sich um eine chronische, die Lebensqualität stark einschränkende Erkrankung. Hauptsymptome sind wiederkehrende Zwangsgedanken und -handlungen. Unter Zwangsgedanken versteht man Gedanken, innere Bilder oder Impulse, die sich gegen den Willen des Patienten aufdrängen und meistens mit negativen Gefühlen wie Anspannung, Angst oder Ekel verbunden sind. Typischerweise führt das Ausführen der Zwangshandlung zu einer Abnahme der oft durch Zwangsgedanken ausgelösten ängstlichen Anspannung.
Angststörungen - Allgemeine Behandlung
Ein erster und wichtiger Schritt in der Behandlung von Angststörungen besteht darin, den Patienten nach Stellung der richtigen Diagnose über die Art der Erkrankung und entsprechende Behandlungsmöglichkeiten aufzuklären. Die Wirksamkeit der kognitiven Verhaltenstherapie und der medikamentösen Behandlung mit vorrangig Serotoninwiederaufnahmehemmern (SSRI) konnte in zahlreichen Studien belegt werden. In schweren Fällen sollte eine Kombination psychotherapeutischer und medikamentöser Maßnahmen eingesetzt werden. Bei der Zwangsstörung ist bei vielen Patienten die Kombination eines Serotoninwiederaufnahmehemmers (SSRI) oder Clomipramin mit einem atypischen Neuroleptikum erforderlich, wobei auch hier die kognitive Verhaltenstherapie als Methode der 1. Wahl gilt.
Trotz der heute verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten kommt es bei vielen Patienten nur zu einer teilweisen, oft unzureichenden Rückbildung der Symptome. Hier bieten insbesondere Ausdauertraining und andere sporttherapeutische Maßnahmen eine therapeutische Alternative und effektive Ergänzung anderer therapeutischer Maßnahmen, zum Beispiel Expositionsübungen im Rahmen der kognitiven Verhaltenstherapie, Entspannungsverfahren und wie schon erwähnt pharmakologische Behandlungen.
Anmeldung zur stationären Aufnahme
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Diagnostik:
Bitte beachten: Eine Weiterbehandlungsmöglichkeit durch unsere Institutsambulanz ist nur auf Überweisung des Haus- oder Facharztes möglich.