Liebe Angehörige, liebe Besucherinnen und Besucher der Intensivstationen!
Eine schwere Erkrankung/ ein schwerer Unfall Ihres Familienmitgliedes oder eines nahestehenden Angehörigen führt Sie zu uns auf die Intensivstationen.
Sie begeben sich damit in eine für Sie sicher ungewohnte, technische Umgebung, die Sie vielleicht verunsichern wird, Ihnen auch Angst machen kann.
Mit dieser kurzen Einführung möchten wir Ihnen helfen, sich auf diese neue Umgebung einzustellen. Vielleicht können wir Ihnen so über eine gewisse Anfangshürde hinweghelfen.
Die Aufgabe unserer Intensivstationen besteht darin, Schwerkranke und Schwerverletzte Tag und Nacht zu betreuen. Aufwendige medizinische Überwachungs- und Behandlungsmaßnahmen sind dafür unverzichtbar. Alle technischen Geräte, Monitore, Anschlüsse und Katheter, an die die Patient:innen angeschlossen sind, sind zu diesem Zeitpunkt lebensnotwendig. Damit können wir plötzliche Veränderungen rechtzeitig erkennen und unverzüglich darauf reagieren. Über Infusionen werden Ihre Angehörigen außerdem mit den notwendigen Nährstoffen und Medikamenten versorgt.
Lassen Sie sich von der Geräuschkulisse der Intensivstationen, dem lauten und auch manchmal anhaltenden Piepen, und der ständigen Geschäftigkeit von Pflegekräften und Ärzt:innen nicht verunsichern. Seien Sie unbesorgt, wir registrieren alle Signale, die von den Geräten am Bett Ihrer Angehörigen ausgehen! Wir unterscheiden jedoch Warntöne, bei denen wir umgehend reagieren müssen und Piepen von Monitoren, die keine Warnmeldung abgeben und z.B. nur Erinnerungen sind, wenn eine Infusion demnächst gewechselt werden sollte. Wir werden also nicht in jedem Fall sofort auf jedes Signal eingehen, machen Sie sich keine Sorgen, dies hat alles seine Richtigkeit und wir haben Ihre Angehörigen trotzdem ständig in unserer Aufmerksamkeit!
Viele Patient:innen benötigen eine künstliche Beatmung. Es wird für Sie sehr ungewohnt sein, Ihre Angehörigen mit einer Maske, mit einem Schlauch (Tubus) im Mund oder mit einer Beatmungskanüle im Hals zu sehen. Dadurch wird die Verbindung zu einem Beatmungsgerät hergestellt, welches sie mit Sauerstoff versorgt. Sollten Ihre Angehörigen mit einem Tubus versorgt sein, können sie nicht mit Ihnen sprechen. Nachdem der Schlauch entfernt ist, ist das Sprechen wieder möglich.
Notwendige medizinischen Maßnahmen, wie die künstliche Beatmung, Katheteranlagen oder Verbandswechsel, sollen für unsere Patient:innen so wenig belastend wie möglich und weitestgehend schmerzfrei sein, so dass sie Schmerz- und Beruhigungsmittel erhalten.
Um Ihren Angehörigen jede erdenkliche Hilfe zukommen zu lassen, arbeiten Ärzt:innen, Pflegepersonal und Physiotherapeut:innen auf unseren Stationen Hand in Hand.
Für jedes Patientenzimmer gibt es eine verantwortliche Pflegekraft, die für Sie ansprechbar ist.
Durch den Schichtdienst der Ärztinnen und Ärzte, der Pflegenden und Therapeut:innen kann es leider passieren, dass Sie nicht immer auf die gleiche Kontaktperson treffen. Regelmäßige Dienstübergaben und Visiten sorgen dafür, dass alle an der Behandlung Ihrer Angehörigen Beteiligten auf dem gleichen, aktuellen Stand sind.
Sie als Besucherinnen und Besucher stellen für uns das zentrale Bindeglied zu Ihren Angehörigen dar, Sie sind deshalb auf unseren Intensivstationen herzlich willkommen! Wir möchten es Ihnen ermöglichen, möglichst ausreichend viel Zeit mit Ihren Angehörigen zu verbringen.
Habe Sie keine Scheu, Ihre Angehörigen zu berühren, die Hand zu halten und mit ihnen zu sprechen. Auch wenn es so scheint, als würden die Patient:innen sehr tief schlafen, sind wir überzeugt davon, dass sie spüren, dass Sie für sie da sind. Aus der Forschung wissen wir, dass das angenehme Gespräch auch mit tief sedierten Patient:innen sich positiv auf den weiteren Behandlungsverlauf auswirken kann. Das heißt, dass Sie durch Gespräche mit Ihren Angehörigen über alltägliche positive Dinge den Genesungsprozess unterstützen können!
Zu Ihrem Besuch:
Auf unseren Intensivstationen haben wir eine Kernbesuchszeit von 14:30 bis 19:00. Es kann aufgrund der Abläufe auf einer Intensivstation, die häufig durch dringende Maßnahmen bestimmt sind, jedoch auch in dieser Zeit zu Wartezeiten kommen.
Wir bedanken uns für Ihr Verständnis!
Die Zeit von 7:00 bis 14:00 ist den umfangreichen Visiten, notwendigen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen vorbehalten, Besuche und Arztgespräche finden in dieser Zeit nur in Ausnahmefällen statt.
Selbstverständlich können in Ausnahmefällen Besuche auch außerhalb der Kernbesuchszeiten stattfinden, bitte sprechen Sie diese Besuche mit uns ab.
Vielen Dank!
Wir bitten Sie, …
- aus Rücksicht auf die Patient:innen und auch auf die Nachbarpatient:innen, maximal zu zweit an das Bett Ihrer Angehörigen zu treten.
Unvorhersehbare Ereignisse können auch während der Besuchszeit auftreten, so dass sich diese auch verkürzen kann.
- sich aus hygienischen Gründen vor und nach dem Betreten eines Patientenzimmers die Hände zu desinfizieren.
- das Mitbringen persönlicher Erinnerungsstücke, Glücksbringer oder Fotos mit unserem Pflegepersonal abzusprechen.
Persönliche Dinge, auch Blumen und Geschenke, werden vorerst auf der Intensivstation kaum benötigt.
- von Besuchen von Kindern unter 14 Jahren auf den Intensivstationen abzusehen.
Für telefonische Auskünfte stehen unsere Ärztinnen und Ärzte Ihnen ab 15:00 während der gesamten Besuchszeit zur Verfügung.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass telefonische Auskünfte aus rechtlichen Gründen nur von Ärzt:innen an nächste Angehörige, Vorsorgebevollmächtige oder rechtliche Betreuer:innen erteilt werden können, beschränken Sie sich bitte auf eine kurze Auskunft über die aktuelle Situation Ihrer Angehörigen.
Bitte einigen sie sich im Freundes- und Familienkreis auf eine Ansprechpartnerin oder einen Ansprechpartner und informieren Sie sich untereinander.
Vielen Dank!
Wir freuen uns auf ihren Besuch!
Ihr Team der Intensivstationen