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Was uns kalte Hände und Füße verraten

Wenn die kalte Jahreszeit einzieht, verkriechen sich die einen im warmen Zuhause, die anderen genießen die frische Luft – kalte Hände und Füße kann man jedoch überall bekommen. Warum das so ist und was uns die kalten Hände und Füße verraten, erklärt Dr. Uwe Samar , Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie am Helios Klinikum Siegburg.

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Ursachen für kalte Hände und Füße

„Vor allem in der Winterzeit leiden viele Menschen unter dauerhaft kalten Hände und Füßen. Größtenteils stellen sie kein ernsthaftes medizinisches Problem dar, können jedoch auch Anzeichen für Durchblutungsstörungen sein. Wenn zusätzliche Verfärbungen auftreten, kann es sich dabei um die sogenannte Weißfinger- oder Weißzehenkrankheit (Raynaud-Syndrom) handeln.

Bei Wunden oder Schwarzverfärbungen ist Gefahr im Verzug“, so der Gefäßchirurg. Für die richtige Behandlung gelte es zunächst zu unterscheiden, ob die kalten Füße und Hände Folgen von Gefäßerkrankungen oder Durchblutungsstörungen seien. Diese dauerhaften Erkrankungen sollten von einem Arzt untersucht und behandelt werden.

Weitere Ursachen für kalte Füße und Hände kann die sogenannte Verdunstungskühle sein, die zum Beispiel aufgrund von zu engen Schuhen, Schweißfüßen oder falscher Bekleidung entstehen kann. „Aber auch Erkrankungen wie niedriger Blutdruck, Schilddrüsenerkrankungen, Diabetes und Herz-Kreislaufprobleme kommen als Verursacher in Frage“, so der Chefarzt. Wer unter Stress leidet, bestimmte Medikamente einnimmt oder häufiger verspannt ist, kann ebenfalls schnell kalte Füße bekommen. Weitere Ursachen können sein:

Gestörte Wärmeregulation

Bekanntermaßen sind Frauen vom Phänomen der kalten Füße sehr viel häufiger betroffen als Männer. Sie besitzen weniger wärmeproduzierende Muskelmasse und dünnere Haut. Außerdem fehlen ihnen die nötigen Fettpolster, die für Wärme sorgen. „Frauen leiden zudem eher unter zu niedrigem Blutdruck und unterliegen stärker hormonellen Wechselwirkungen, die Verursacher für kalte Füße sein können“, so Dr. Uwe Samar.

Raynaud-Syndrom

Nicht nur Kälte, auch anfallsartige Gefäßkrämpfe können kalte Füße und Hände auslösen. Besonders betroffen sind davon junge Frauen zwischen 20 und 40 Jahren. „Die Blutzufuhr wird so sehr in den Fingern und Zehen verringert, dass sie zunächst blass bis weiß und sogar blau werden. Danach röten sie sich wieder“, erklärt der Gefäßchirurg. Bei einigen Betroffenen können davon auch Nase, Kinn oder Ohrläppchen betroffen sein. Ein Griff ins Kühlregal kann ausreichen, um die teils schmerzhaften Symptome auszulösen. Treten diese im Zusammenhang mit entzündlichen Gefäßkrankheiten oder Rheuma auf, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.

Niedriger Blutdruck (Hypotonie)

„Auch bei warmen Temperaturen können wir an bestimmten Körperteilen Kälte verspüren. Damit das Blut ungehindert durch unseren Körper fließen kann, benötigen wir ein kräftiges Herz und intakte Gefäße. Wenn der Druck aus unterschiedlichen Gründen zu niedrig ist, fließt das Blut nicht mehr gleichmäßig und durchblutet Körperteile und Organe schlechter“, erklärt Dr. Uwe Samar.

Durch den niedrigen Blutdruck ist die Durchblutung in den Zehen und Fingern verringert, was uns dort blass werden lässt und Kälte hervorruft. Der Kreislauf sollte in so einem Fall in Schwung gebracht werden. „Mehr Sport und Wechselduschen sind immer ratsam. Patientinnen und Patienten mit niedrigem Blutdruck sollten auch mehr Flüssigkeit in Form von Wasser und Säften zu sich nehmen.“

Tipps für warme Hände und Füße

Folgende Tipps können für warme Hände und Füße sorgen:

  • Durch Sport wird Fett abgebaut und die Durchblutung in Muskeln und Haut verbessert.
  • Morgens regen Wechselduschen die Durchblutung an und bringen den Kreislauf in Schwung.
  • Enge Schuhe und Socken aus Synthetik vermeiden: Luft in Schuhen wird benötigt, damit sie als Wärmepolster agieren kann. Deshalb in Winterschuhen mindestens einen Zentimeter Platz lassen und Thermosohlen verwenden. Socken aus Naturfasern wärmen schneller die Füße und fördern weniger Schweiß.
  • Stress vermeiden: Je mehr Adrenalin ausgeschüttet wird, desto eher wird die Durchblutung im Körper gedrosselt.
  • Warme Socken in der Nacht halten die Füße warm.
  • Wer lange am Schreibtisch sitzt sollte versuchen, die Beine nicht übereinander zu schlagen. So wird die Durchblutung nicht gestört. Zehengymnastik zwischendurch regt die Durchblutung an.
  • Bei Durchblutungs- und Nervenstörungen sowie Venenproblemen sollte die Ärztin/der Arzt aufgesucht werden.
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