Häufige Fragen rund um die Operation
Wir sind eine stationäre Krankenhausabteilung und dürfen keine ambulanten Untersuchungen durchführen. Deshalb benötigen Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung bereits für die Vorstellung in der Sprechstunde einen stationären Einweisungsschein vom Hausarzt. Die Ausstellung eines stationären Einweisungsscheins, „… um die Erforderlichkeit einer vollstationären Krankenhausbehandlung zu klären…“, ist in der Krankenhauseinweisungs-Richtlinie (§2, Abs. 5) des Gemeinsamen Bundesausschusses explizit vorgesehen.
Die Vorbereitung zur Operation erfolgt in der Regel im Rahmen eines ambulanten Termins wenige Tage vor der Operation. Nüchternheit ist dafür nicht erforderlich. Wesentliche Punkte sind hier das chirurgische Aufklärungsgespräch über die Operation mit den Ärzten der Endokrinen Chirurgie und das Narkosegespräch. Eine HNO-Untersuchung ist zur Beurteilung der Stimmbandfunktion vor der Operation notwendig. Falls im Einzelfall weitere Untersuchungen notwendig sind, klären wir dies bereits im Rahmen der Sprechstunde.
Am OP-Tag erfolgt morgens die stationäre Aufnahme. Danach werden die letzten Vorbereitungen für die Operation getroffen. Für ein optimales kosmetisches Ergebnis wird die Schnittführung im Verlauf der Hautspaltlinien markiert.
Bis kurz vor der Operation dürfen Sie noch schluckweise klare Flüssigkeiten zu sich nehmen.
Am Ende der Operation erfolgt unmittelbar die Ausleitung der Narkose und anschließend für drei Stunden eine Überwachung im Aufwachraum. Nach der Rückkehr auf die Normalstation sind Sie bereits wieder voll mobil. Die Nahrungsaufnahme ist uneingeschränkt möglich. Aufgrund der schonenden Operationstechnik ist meist ist eine bedarfsweise Einnahme von Schmerzmitteln ausreichend. Kühlkissen auf dem Wundverband werden als angenehm empfunden und beugen kleineren Schwellungen vor.
Am Folgetag nach der Operation können Sie bereits duschen und normale Kleidung tragen.
Die Kontrolle von Blutwerten beschränkt sich auf die Bestimmung der Werte von Kalzium und Parathormon im Blut, entweder nach vollständiger Entfernung der Schilddrüse oder nach Nebenschilddrüseneingriffen. Die HNO-ärztliche Kontrolluntersuchung erfolgt als unabhängige Qualitätskontrolle der Stimmbandnervenfunktion, ebenfalls am ersten Tag nach der Operation.
Nach einer Schilddrüsenoperation ist in der Regel die Einnahme von Schilddrüsenhormon erforderlich. Das synthetische L-Thyroxin ist chemisch identisch mit dem L-Thyroxin, das Ihre Schilddrüse produziert. Daher gibt es in der Regel keine Unverträglichkeiten bei der Einnahme des künstlichen Hormons.
Sobald der feingewebliche (histologische) Befund vorliegt, wird Ihnen dieser von uns mitgeteilt und erläutert.
Falls es nach einer beidseitigen Schilddrüsenoperation zu einer Unterfunktion der Nebenschilddrüsen kommt, erhalten Sie von uns die notwendige Substitution mit Kalziumpräparaten und aktivem Vitamin D.
Im Rahmen des Entlassmanagements stellen wir Rezepte für neu verordnete Medikamente aus und vereinbaren auf Wunsch eine kurzfristige Wiedervorstellung bei Ihrem zuweisenden Nuklearmediziner.
Aufgrund des meist unkomplizierten Heilungsverlaufs ist eine Entlassung routinemäßig am 2. postoperativen Tag möglich. Zu diesem Zeitpunkt besteht kein Risiko mehr für ein postoperative Nachblutung.
Nach Entlassung besteht normalerweise kein Bedarf mehr für die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln.
Eine ambulante Kontrolluntersuchung durch uns ist bei normalem Verlauf nicht erforderlich. Das Nahtmaterial ist resorbierbar und muss nicht entfernt werden. Das Wundpflaster können Sie 5 Tage nach Entlassung selbst entfernen. Nach Schilddrüsenoperationen ist in 4 – 6 Wochen eine Kontrolle der Schilddrüsenparameter notwendig. Dies erfolgt in der Regel durch Ihre Hausarztpraxis bzw. die zuweisende Facharztpraxis.
Im Falle einer Unterfunktion der Nebenschilddrüsen (20-25% nach beidseitigen Schilddrüsenoperationen) erholt sich diese meist innerhalb von 4 - 6 Wochen. Unter wöchentlicher Kontrolle des Kalziumwertes kann entsprechend der Erholung der Nebenschilddrüsenfunktion die Substitution von Kalzium und aktivem Vitamin D ausgeschlichen werden. Abschließend wird die normalisierte Nebenschilddrüsenfunktion über den Parathormon-Wert im Blut dokumentiert.
Innerhalb von 2 Wochen nach Entlassung können diese Kontrollen auf Wunsch durch uns erfolgen. Wir stehen auch über diesen Zeitraum hinaus für Rückfragen jederzeit gerne zur Verfügung.
Unsere detaillierten Empfehlungen nach der Operation stehen für Sie im unteren Bereich dieser Seite zum Download bereit.
Bei papillären oder follikulären Schilddrüsenkarzinomen ist ab einer bestimmten Tumorgröße, mulitfokalem Befall oder bestimmter Risikokonstellationen (z.B. Lymphknotenbefall) eine Radiojodtherapie in Ergänzung zur Operation erforderlich. Diese kann in der entsprechenden Therapieeinheit im Haus durchgeführt werden. Die Behandlung ist sehr effektiv und gleichzeitig ohne relevante Nebenwirkungen sehr gut verträglich. Die Radiojodtherapiestation der DKD wird von der ansässigen nuklearmedizinischen Praxis Curanosticum betreut und ist die einzige Einrichtung dieser Art in Wiesbaden.
Nach Nebenschilddrüsenoperationen wegen eines primären Hyperparathyreoidismus (Nebenschilddrüsenadenom oder Mehrdrüsenerkrankung) empfehlen wir lediglich die Einnahme von 1 g Kalzium für den Zeitraum von 4 Wochen nach der Operation, um die Remineralisierung der Knochen zu unterstützen. Gelegentlich sollte der Kalziumwert überprüft werden, zunächst nach etwa 6 Monaten. Weitere Maßnahmen sind nicht erforderlich.
Nach der Operation einer sekundären Nebenschilddrüsenerkrankung bei Dialyse erfolgt die Betreuung in enger Abstimmung mit der behandelnden Dialyseabteilung.
Das Team der Endokrinen Chirurgie hilft Ihnen mit umfassender Erfahrung und medizinischer Expertise.