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Was bringt die Booster-Impfung?

Die Corona-Infektionszahlen schnellen gerade jeden Tag erneut in die Höhe. Boostern ist deswegen der Begriff der Stunde. Doch was bringt die Auffrisch-Impfung und für wen ist sie jetzt sinnvoll?

19. November 2021
Covid-19-Impfung bei einer Seniorin

Impfschutz auffrischen und verstärken 

Impfen ist und bleibt der einzig sinnvolle Weg raus aus der Pandemie. Auch ein Blick auf die Intensivstationen zeigt, dass die Zahl der geimpften Covid-19-Patientinnen und Patienten dort geringer ausfällt. Aber: der Impfschutz lässt nach einiger Zeit nach. Aus diesem Grund wird jetzt vermehrt aufgefrischt oder auch „geboostert“.

PD Dr. Irit Nachtigall, Helios Fachgruppenleiterin Infektiologie dazu: „Wenn wir nach Israel schauen, sehen wir, dass man dort die vierte Corona-Welle mit den Booster-Impfungen brechen konnte. Auch die internationalen Zahlen bestätigen, dass die Geimpften bei einer Infektion weniger schwere Krankheitsverläufe haben und weniger versterben.“

Was ist eine Booster-Impfung?

Eine Booster-Impfung ist eine weitere Impfung nach der Erstimmunisierung. Sie soll die Impfwirkung nochmal verstärken. Bei der Corona-Impfung wird der Impfschutz etwa nach sechs Monaten schwächer. Durch eine Booster-Impfung erinnern sich die Gedächtniszellen, die bereits bei der Erstimpfung oder einer Infektion gebildet werden an den Erreger und reagieren effizienter.

Es kommt zu einer verstärkten Bildung von Antikörpern. Das kennt man auch von anderen Impfungen, etwa gegen Tetanus, Keuchhusten oder Grippe. Was die Auffrisch-Impfung bringt, für wen sie jetzt sinnvoll ist und warum sie schützt – Antworten auf all diese Fragen gibt PD Dr. Irit Nachtigall, Helios Fachgruppenleiterin Infektiologie, im Video-Interview. 

Auffrischungsimpfungen sind nach den heutigen Daten für alle sinnvoll. Aber man kann natürlich nicht alle gleichzeitig impfen, deswegen sollte man mit denen anfangen, die besonders vulnerabel sind.

Für wen sind Auffrischungs-Impfungen sinnvoll?

„Auffrischungsimpfungen sind nach den heutigen Daten für alle sinnvoll. Aber man kann natürlich nicht alle gleichzeitig impfen, deswegen sollte man mit denen anfangen, die besonders vulnerabel sind“, erklärt PD Dr. Irit Nachtigall.

Besonders vulnerabel sind ältere Menschen, Immunsupprimierte und natürlich auch das Personal, das direkt am Patienten arbeitet. Einerseits, weil sie sich mehr anstecken können, wenn sie Corona-Patienten versorgen oder mit Corona-Patienten in Kontakt kommen, aber auch, weil man weiß, dass direkt nach dem Booster vermutlich die Wahrscheinlichkeit, jemand anderen anzustecken, reduziert ist.

Schützt eine vollständige Impfung vor einer Infektion?

Leider nein, wir wissen inzwischen, dass die Impfung nicht so, wie wir es am Anfang gedacht haben, schützt. Ganz am Anfang kurz nach dem der vollständige Impfschutz eingetreten ist, schützt es sehr gut. Aber die Impfwirkung scheint schneller nachzulassen, als wir gehofft haben“, weiß die Infektiologin.

Inzwischen gibt es auch bei den Geimpften immer wieder Durchbruchsinfektionen oder insgesamt Infektionen. Unter ihnen sind es aber deutlich weniger schwere Verläufe, wenn man die Zahlen auf den Intensiv-Stationen ansieht. Der größte Teil der dortigen Covid-19-Patienten ist ungeimpft. Vor allem die schweren Verläufe, die sterben, sind bisher vollständig die Ungeimpften.

Könne Geimpfte andere infizieren?

Leider ja, trotz vollständiger Impfung ist man nach wie vor ansteckend – leider auch nicht weniger stark als Ungeimpfte. Aber: Es scheint so zu sein, dass man als Geimpfter kürzer ansteckend ist. „Als Geboosterter scheint man zudem, zumindest für eine Zeit lang, deutlich weniger ansteckend zu sein. Von daher ist die Boosterung auch unter den Aspekten sinnvoll“, sagt PD Dr. Irit Nachtigall.

Warum sind Covid-19-Impfungen sinnvoll?

„Impfungen sind meiner Meinung nach immer sinnvoll, wenn wir eine Erkrankung haben, die wir weniger schlimm in den Verläufen haben, wenn man impfen kann. Das ist bei Corona ganz eindeutig, wenn wir uns jetzt die Krankenhauszahlen anschauen, wie viele Geimpfte auf der Intensivstation liegen“, sagt Infektiologin Irit Nachtigall. Die Zahlen der hiesigen Intensivstationen, aber auch die internationalen Zahlen sprechen dafür, dass weniger Geimpfte auf der Intensivstation landen, diese weniger schwere Verläufe haben und weniger sterben.

Dieser Artikel gibt den derzeitigen Wissensstand des zuletzt aktualisierten Datums wieder. Er wird regelmäßig nach den neuesten wissenschaftlichen und medizinischen Kenntnissen aktualisiert.

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