Symptome von Prostatakrebs im frühen Stadium
Ein örtlich begrenztes Prostatakarzinom bereitet keine Symptome. Treten erste Beschwerden auf, ist der Krebs bereits fortgeschritten.
Es ist jedoch auch möglich, dass hinter den Symptomen eine gutartige Prostatavergrößerung, die sogenannte benigne Prostatahyperplasie oder kurz BPH, steckt. Urolog:innen können abklären, was die Ursache der Beschwerden ist.
Veränderungen der Prostata treten vor allem mit zunehmendem Alter auf. Ab dem 50. Lebensjahr hat fast jeder zweite Mann eine vergrößerte Prostata, bei jedem sechsten wird Prostatakrebs diagnostiziert [2].
Durch Früherkennungsuntersuchungen kann festgestellt werden, ob es sich bei der Prostatavergrößerung um eine gutartige Geschwulst oder um eine Krebserkrankung handelt. Da die gutartige Prostatavergrößerung häufig dort liegt, wo die Prostata die Harnröhre umschließt, verengt sie diese oft.
Sowohl die gutartige Prostatavergrößerung als auch das Prostatakarzinom können daher zu einem veränderten Harnverhalten führen. Dazu zählen beispielsweise [1]:
- erhöhter Harndrang
- nächtlicher Harndrang
- erschwertes Wasserlassen
- Harninkontinenz (ungewollte Blasenentleerung)
„Wird der Krebs frühzeitig entdeckt und ist er auf das Organ Prostata beschränkt, hat eine Therapie gute Erfolgsaussichten. In Deutschland hat jeder Mann ab 45 Jahren einmal jährlich die Möglichkeit, sich bei einem niedergelassenen Urologen seine Prostata untersuchen zu lassen. Da Prostatakrebs im Frühstadium heilbar ist, ist die Teilnahme am Früherkennungsangebot zu empfehlen“, weiß Priv.-Doz. Dr. habil. Thorsten Ecke, Oberarzt der Urologie am Helios Klinikum Bad Saarow.
Symptome von Prostatakrebs im fortgeschrittenen Stadium
Prostatakrebs führt erst zu Symptomen, wenn er eine bestimmte Größe überschritten oder in andere Organe gestreut hat. Typische Symptome sind [2]:
- Schmerzen in der Prostata
- Blut im Urin
- Blut in der Samenflüssigkeit
- Probleme beim Stuhlgang
- Probleme beim Wasserlassen, wie abgeschwächter Harnstrahl oder verstärkter Harndrang
- Angst und Depressionen
- chronische Müdigkeit (Fatigue)
- ungewollter Gewichtsverlust
Bei einem fortgeschrittenen Prostatakarzinom können Krebszellen über die Lymphbahnen oder die Blutgefäße auch andere Organe oder die Lymphknoten befallen. Mögliche Symptome sind dann:
- Knochenschmerzen, hervorgerufen durch Knochenmetastasen
- stark geschwächter Allgemeinzustand
- Appetitlosigkeit
- Blutarmut
Sollten Sie eines oder mehrere dieser Symptome bei sich feststellen, suchen Sie bitte Ihre urologische Praxis auf. Zur Abklärung der Symptome wird eine digital-rektale Tastuntersuchung (DRU) durchgeführt und der PSA-Wert durch einen Bluttest bestimmt. Das Prostataspezifische-Antigen (PSA) ist ein Eiweiß, das ausschließlich von Prostatazellen gebildet wird.
Mit der Tastuntersuchung kann die Expertin/der Experte eine gut- oder bösartige Prostatavergrößerung ab einer Größe von circa einem Zentimeter ertasten. Zudem wird die Größe, Form und Abgrenzbarkeit der Prostata beurteilt. Ob die Vorsteherdrüse Verhärtungen oder Knoten aufweist oder ob durch das Abtasten ein Druckschmerz entsteht, wird ebenfalls untersucht.
Ein erhöhter PSA-Wert gibt ebenfalls einen Hinweis auf eine krankhafte Veränderung der Prostata. In der sich gegebenenfalls anschließenden Biopsie werden Gewebeproben entnommen und unter dem Mikroskop untersucht, um den Verdacht auf ein Prostatakarzinom auszuräumen oder zu bestätigen.