Positive Effekte schon nach kurzer Zeit
Bereits nach zwei Wochen Abstinenz machen sich die ersten Veränderungen im Körper bemerkbar. Die Schlafqualität verbessert sich und der Schlaf wird erholsamer, eine Senkung des Blutdruckes ist zu beobachten. Nicht nur das Immunsystem gewinnt neue Kraft, auch das Hautbild wird strahlender.
Alkohol entzieht dem Körper Flüssigkeit und begünstigt Faltenbildung und trockene Stellen. Ein anderer zu erwartender Nebeneffekt des „nüchternen Januars“ ist ein Gewichtsverlust. Alkoholische Getränke sind Dickmacher, tragen zur Gewichtszunahme bei und können zu Aufgedunsenheit führen.
Gut für die Leber
Vor allem die Leber kann sich bei einer Alkoholpause erholen. Nach mindestens vier Wochen Abstinenz normalisieren sich die Leberwerte, sofern kein problematischer Alkoholkonsum vorgelegen hat. Auch das Risiko für Rachen-, Kehlkopf und andere Krebsarten sinkt drastisch.
Ein vernünftiger Umgang mit Alkohol und insbesondere der komplette Verzicht ist zu empfehlen: Der Körper fühlt sich fitter, wir erhalten mehr Motivation, Leistungsfähigkeit und Lebensfreude.
Das Nichttrinken gesellschaftsfähig machen
Es wird weniger Alkohol in Deutschland getrunken, aber der Konsum sinkt langsam. Menschen wie Sarah S. entscheiden sich bewusst gegen den Alkohol. Sie lebt in einer ländlichen Region, in der das Trinken mit dem gesellschaftlichen Leben unmittelbar verknüpft ist. „So langsam fragt man sich, ob getrunken wird, wenn man feiert, oder ob gefeiert wird, damit man trinken kann. Nehmen wir das Schützenfest. Es wird erwartet, dass die Leute drei Tage durchtrinken – hinterher sollen sie aber komplett unbeschadet da rausgehen. Kater oder Ausfallerscheinungen? Darüber wird nicht gesprochen, denn am nächsten Abend muss das Glas ja wieder voll sein", sagt Sarah S.
Irgendwann hat sie es satt und beschließt, erstmal keinen Alkohol mehr zu trinken. „Auf Alkohol zu verzichten fällt mir nicht schwer. Viel anstrengender ist mein Umfeld. Ständig muss ich mich rechtfertigen, warum ich nicht trinke. Es ist paradox. Auf Zigaretten zu verzichten wird bejubelt. Auf Zucker zu verzichten und mehr Sport zu machen wird bewundert. Aber auf Alkohol zu verzichten prallt auf Unverständnis. Es muss ein Grund gefunden werden, warum derjenige oder diejenige nicht mehr trinkt. Wahrscheinlich liegt es daran, dass man den Leuten unbewusst den Spiegel vorhält. Sobald das Thema angesprochen wird, besteht die Gefahr, dass sie auch ihr eigenes Trinkverhalten kritisch betrachten müssten. Und das will keiner.“