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Achalsie: Ursachen, Symptome und Behandlung

Genussvoll Essen gehört für viele Menschen zu ihrem Leben dazu. Für Menschen mit einer Achalsie verliert das Essen allerdings den genussvollen Aspekt, da die Nahrungsaufnahme teilweise sehr schmerzhaft und unangenehm ist. Bei Betroffenen staut sich die Nahrung in der Speiseröhre. Ein langer Leidensweg ist oft die Folge. Wie man eine Achalsie erkennt und behandelt, erklären unsere Experten. 

Schluckstörungen

Achalsie: Krankheitsbild kurz erklärt

Die Achalsie ist eine seltene chronische Erkrankung der Speiseröhre. Sie wird durch eine Fehlfunktion eines Muskels in der Speiseröhre (Ösophagus-Sphinkter) verursacht, der diesen vom Magen trennt. Durch fehlende Muskelentspannung beziehungsweise zu hohen Druck an diesem Übergang kommt es dann zu schmerzhaften Schluckbeschwerden.

In seltenen Fällen führt es auch dazu, dass sich die Nahrung in der Speiseröhre staut und nicht mehr in den Magen weitertransportiert wird. In einigen Fällen kann sich über viele Jahre hinweg eine Ausbuchtung an der Wand der Speiseröhre entwickeln. „Dieses sogenannte Speiseröhren-Divertikel, führt dazu, dass die meiste Nahrung in das Divertikel fließt. Dadurch, dass die Speiseröhre von außen abgedrückt wurde, müssen sich Betroffene immer öfter nach dem Essen übergeben“, erklärt Dr. Bert Hanke, Direktor des Zentrums für Innere Medizin der Helios Bördeklinik in Neindorf.

„Viele Betroffene haben einen langen Leidensweg hinter sich, da die Krankheit mitunter schwer und sehr spät erkannt wird. Denn zu einer Magenspiegelung müssen Patientinnen und Patienten ‘nüchtern‘ erscheinen. In diesem Zustand ist die Speiseröhre oft optisch unauffällig. Zumindest, solange sie noch nicht ausgesackt ist“, sagt Dr. Bert Hanke.

Wie wird eine Achalsie diagnostiziert?

Zur Diagnostik wird eine schlauchartige Sonde mit einem Durchmesser von zwei bis drei Millimetern in die Speiseröhre eingeführt. Die Sonde misst den Druck, der beim Schlucken entsteht. Das erlaubt Rückschlüsse auf die Muskelbewegung. Häufig nimmt der Druck im unteren Teil der Speiseröhre nicht ab, ein eindeutiger Hinweis auf Achalasie. „Unsere Speiseröhre ist unter anderem von einer Ringmuskulatur umgeben, die sich in einer wellenartigen Bewegung zusammenzieht. So wird das Essen in den Magen befördert. Bei einer Achalasie funktioniert dies nicht“, verdeutlicht Daniel Ensberg, Leiter des Departements für Gastroenterologie der Helios Bördeklinik in Neindorf.

Bleibt die Krankheit unbehandelt, kann dies für Betroffene gefährlich werden. Die Speiseröhre kann aussacken, sodass eine ganze Mahlzeit hineinpasst. Sie wird komplett funktionslos. Das Risiko steigt, dass Speisereste in die Lunge gelangen. Im Extremfall kann die Speiseröhre sogar reißen. Auch die Gefahr für Speiseröhrenkrebs steigt.

Viele Betroffene haben einen langen Leidensweg hinter sich, da die Krankheit mitunter schwer und sehr spät erkannt wird. Denn zu einer Magenspiegelung müssen Patienten „nüchtern“ erscheinen. In diesem Zustand sei die Speiseröhre oft optisch unauffällig - zumindest, solange sie noch nicht ausgesackt ist.

Wie wird eine Achalsie behandelt?

Um eine Achalasie zu behandeln, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine kurzzeitige Entlastung für Patient:innen besteht darin, in den betreffenden Teil der Muskulatur Botox zu spritzen. Der untere Teil des Schließmuskels am Übergang zum Magen entspannt sich somit. Die Wirkung hält etwa acht bis zehn Wochen an, erläutert Daniel Ensberg.

Bei der zweiten Behandlungsmethode wird ein medizinischer Ballon in die Speiseröhre eingebracht und mit hohem Druck ausgedehnt, bis die Muskelfasern reißen. Auch diese Ballon-Dilatation muss mehrfach wiederholt werden, um zu einem dauerhaften Erfolg zu führen, erläutert der Mediziner.

Helios Bördeklinik

Leiter Department Gastroenterologie und interventionelle Endoskopie; stellvertretender Chefarzt

Viele Betroffene nehmen bis zu zehn Liter Flüssigkeit bei einer Nahrung zu sich, um das Essen in den Magen zu befördern. Mitunter erbrechen sie sich häufig. Der Leidendruck sehr groß

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