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Akutes Nierenversagen

Ganz plötzlich oder schleichend: Wenn die Nieren ihre Funktion nicht erfüllen können, heißt es Alarmstufe Rot. Der Körper kann nicht mehr entgiften und entwässern. Zudem können der Säure-Basen-Haushalt und der Blutdruck aus dem Gleichgewicht geraten.

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Aufgaben und Funktionsweise der Nieren

Die Hauptaufgabe der beiden Nieren ist die Produktion von Harn, um Giftstoffe aus dem Körper auszuscheiden. Bei einem Nierenversagen ist die Entgiftung nicht mehr gewährleistet, sodass sich gefährliche Stoffe im Blut ansammeln können.

Akutes Nierenversagen: Symptome

Ein akutes Nierenversagen (ANV) liegt vor, wenn die Nierenfunktion im Laufe von Stunden oder Tagen aussetzt. Oft produzieren die Nieren plötzlich keinen Harn mehr, aber nicht immer zeigt sich ein ANV durch nachlassende Urinproduktion.

Unspezifische Symptome wie körperliche Schwäche, Müdigkeit, Herzrhythmusstörungen, Wassereinlagerungen in den Beinen oder in der Lunge weisen auf ein Nierenversagen hin. Aber auch die übrigen Funktionen können aus dem Gleichgewicht geraten. Zudem sind Störungen im Salzhaushalt möglich, die eine gefährliche Übersäuerung (Azidose) zur Folge haben können.

Diagnose: Ursache klären

Wir bieten eine schnelle, spezialisierte Diagnostik und Therapie, um mögliche lebensbedrohliche Folgen eines akuten Nierenversagens und eine bleibende Einschränkung der Nierenleistung zu vermeiden. Oberstes Ziel ist es, die genaue Ursache für Ihre Beschwerden zu finden, um sofortige Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Manchmal ist hierfür eine Nierenbiopsie (Entnahme einer Gewebeprobe aus der Niere) notwendig.

Zur Ermittlung der Ursache gehört neben einem ausführlichen Gespräch eine gründliche Untersuchung. Dabei kontrollieren wir unter anderem Ihren Puls, Blutdruck, Blut und Urin. Zudem suchen wir Ihren Körper nach möglichen Ablagerungen von Flüssigkeit (Ödeme) ab. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Röntgen können ebenfalls zum Einsatz kommen.

Grundsätzlich lassen sich drei Ursachen für ein akutes Nierenversagen unterscheiden:

  1. Ursachen vor der Niere (prärenales ANV): plötzliche Verschlechterung der Nieren-Durchblutung, zum Beispiel durch Unfälle, Operationen, Blutgerinnsel oder Nebenwirkungen von Medikamenten
  2. Ursachen in der Niere (renales ANV): Schädigungen der Gefäße, zum Beispiel durch Vergiftung, Sauerstoffmangel oder eine schwere Nierenentzündung
  3. Ursachen hinter der Niere (postrenales ANV): gehemmter Urinabfluss, zum Beispiel durch Nierensteine, Entzündungen, Tumore oder eine vergrößerte Prostata

Therapie: Auf die Ursache abstimmen

Abgestimmt auf Ihr individuelles Krankheitsbild leiten wir im ersten Schritt gezielte therapeutische Maßnahmen ein, etwa indem wir einen Flüssigkeitsmangel ausgleichen, unverträgliche Medikamente absetzen oder einen gestörten Urinabfluss behandeln.

Die weitere Behandlung stützt sich im Wesentlichen auf eine konservative, medikamentöse Therapie. Bis die Nieren wieder stabil arbeiten, können wir bei Bedarf den Körper durch eine vorübergehende Dialyse (Blutwäsche) entgiften.

Bei rechtzeitiger Therapie kann die Nierenfunktion meist vollständig wiederhergestellt werden, sodass sich die Urinproduktion und alle anderen Funktionen der Nieren normalisieren. Die Behandlungsdauer richtet sich dabei nach dem individuellen Krankheitsbild und kann einige Wochen umfassen.

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