Vollrausch kann lebensgefährlich sein
Gerade Minderjährige scheinen im Umgang mit alkoholischen Getränken leichtsinnig zu sein, obwohl der übermäßige Konsum in diesem Alter besonders gefährlich ist. „Jede Woche werden etwa acht Jugendliche im Vollrausch bei uns im Helios Klinikum Erfurt eingeliefert. Die klassischen Symptome: Unterzuckerung, Bewusstlosigkeit und Atemnot. Oft können die jungen Patienten nicht einmal mehr ihren Namen nennen.“, verdeutlicht Dr. Ekkehart Englert, Chefarzt der Kinder-und Jugendpsychiatrie im Helios Klinikum Erfurt. Ein Zustand, der sogar lebensbedrohlich werden kann und deshalb intensivmedizinisch überwacht werden muss.
Was sind die Folgen?
Regelmäßiger Alkoholkonsum führt zu Störungen in der Hirnfunktion. Dies kann sich beispielsweise in nachlassender Konzentrations- oder Gedächtnisleistung äußern. Ein massiver Leistungsabfall in Schule oder Ausbildung ist die Folge. Auch Magenprobleme, Leberschädigungen oder eine Bauchspeicheldrüsenentzündung sind möglich.
„Besonders gravierend sind die psychosozialen Folgen für unsere jungen Patienten: Plötzlich stehen Jugendliche in direkter Verbindung zu Gewalttaten, Vandalismus und Gefährdungen des Straßenverkehrs“, alarmiert Dr. Englert. Auch die Gefahr, Opfer einer sexuellen Straftat zu werden, die anschließend aufgrund eines Blackouts kaum rekonstruiert werden kann, steigt.
Weiterhin weist er darauf hin, dass Jugendliche, die ein Problem mit Alkohol haben, medizinische Hilfe in Anspruch nehmen sollten. Handelt es sich tatsächlich um eine Abhängigkeit, bieten einige Kinder- und Jugendpsychiatrien der Helios Kliniken, beispielsweise in Erfurt, eine Entzugsbehandlung mit einer individuellen Therapieplanung an.