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Analabszess behandeln

Erkrankungen von Enddarm und After sind sehr häufig und betreffen nahezu jeden Menschen. Trotzdem wird diese Körperregion oft tabuisiert und Patient:innen quälen sich oft sehr lange, bis eine ärztliche Praxis aufgesucht wird. Wir erklären, was ein Analabszess ist, welche Symptome auftreten können und wie er behandelt wird.

Young man with hemorrhoids at home

Was ist ein Analabszess?

Ein Analabszess ist eine abgekapselte Entzündung von bestimmten Drüsen des Analkanals, die mit einer Eiteransammlung im Bereich des Afters sowie einer schmerzhaften Schwellung am Afterrand einhergeht. Bei Betroffenen sind mittelstarke bis starke Schmerzen beim Gehen oder Sitzen die Folge.

Das Behandlungsziel ist die Bekämpfung der analen Infektion - möglichst unter Erhaltung der Kontinenzfunktion.

(Entzündliche) Darmerkrankungen erhöhen das Risiko für die Entstehung von Darmkrebs.
Bei einer Darmspiegelung werden gutartige Vorstufen entfernt – bevor Krebs entsteht.

Welche Ursachen haben Analabszesse?

Die Bildung von Analabszessen kann viele verschiedene Ursachen haben. Der häufigste Grund für eine Entzündung sind die beim Menschen angelegten Proktodealdrüsen oder auch Duftdrüsen genannt. Diese befinden sich im Bereich zwischen dem inneren und dem äußeren Schließmuskel. Die Ausführungsgänge dieser Drüsen ziehen sich durch den inneren Schließmuskel hindurch und münden an der Basis der Analkrypten (taschenförmige Vertiefungen) in den Analkanal.

Ein Analabszess entsteht, wenn die Ausführungsgänge dieser Drüsen verstopfen und sich dort in der Folge Keime vermehren. Folglich wird eine akute Infektion Abszess genannt, wohingegen der Ausdruck einer chronischen Infektion die Fistel ist.

Was für körperliche Beschwerden können auftreten?

Eine Entzündung macht sich durch einen mittelstarken bis starken (Druck-) Schmerz im Abszessbereich bemerkbar. Viele Patienten berichten über starke Schmerzen beim Stuhlgang. Aufgrund der Entzündung ist die Haut rund um den After schmerzhaft gerötet und angeschwollen. Außerdem können Betroffene unter einer Verschlechterung des Allgemeinzustands sowie Fieber leiden.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Häufig ist für die Diagnosestellung lediglich eine Inspektion der betroffenen Stelle sowie eine Tastuntersuchung erforderlich. Bei bestehenden Unsicherheiten schließt sich eine Endosonografie, das heißt eine Untersuchung mit Ultraschall und ggf. einer kleinen Ultraschallsonde, welche vorsichtig in den Anus eingeführt wird, an. Nur in bestimmten Fällen ist eine Computertomografie/CT- oder Magnetresonanztomografie/MRT-Untersuchung sinnvoll.

Eine endoskopische Untersuchung (Spiegelung) mithilfe einer Proktoskopie (Spiegelung des Analkanals) oder einer Rektoskopie (Spiegelung des Mastdarms) kann zusätzliche Erkenntnisse bringen, ist aber aufgrund der körperlichen Beschwerden nicht immer möglich. Eine Labordiagnostik kann ergänzend dazu durchgeführt werden. 

(Entzündliche) Darmerkrankungen erhöhen das Risiko für die Entstehung von Darmkrebs.
Bei einer Darmspiegelung werden gutartige Vorstufen entfernt – bevor Krebs entsteht.

Welche Therapie sollte erfolgen?

Ziel der Behandlung ist eine schnellstmögliche Entlastung mit einem damit verbundenen Abfluss von Eiter, wodurch die Beschwerden meist sehr schnell gelindert werden. In der Regel erfolgt dies durch eine operative Versorgung in Voll- oder Teilnarkose bei welcher der Abszess geöffnet und gereinigt wird, wodurch eine erneute Neubildung verhindert wird. Entscheidend dabei ist ein Schonen des Schließmuskels, sodass die Kontinenzleistung nicht beeinträchtigt wird.

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