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Erkrankungen am Enddarm: Analekzem

Das Analekzem gehört zu den häufigsten proktologischen Erkrankungen. Viele Betroffene scheuen aus Schamgefühl den Gang zum Arzt. Erfahren Sie hier, welche Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten es für Analekzeme gibt.

11. Februar 2025
Patienten Beratungsgespräch

Was ist ein Analekzem?

Analekzeme treten in jedem Alter auf. Beim Analekzem handelt es sich um eine akute oder chronische Entzündung der Analregion. Der Hautausschlag (Ekzem) betrifft die Haut am Anus oder die unmittelbare Umgebung. Medizinisch gesehen ist das Analekzem häufig keine eigenständige Erkrankung, sondern ein Symptom, das auf eine andere Ursache verweist. Für eine wirksame Therapie ist deswegen entscheidend, die zugrundeliegende Erkrankung zu finden.

Ursachen von Analekzemen

Die Ursachen für ein Analekzem sind vielschichtig. Es kann durch mangelnde oder übertriebene Hygiene, Verletzungen im Analbereich, Bakterien oder Pilzinfektionen entstehen. Auch Hämorrhoiden oder allergische Reaktionen kommen als Auslöser in Frage. Auch ein Madenwurmbefall kann zur Ausbildung eines Analekzems führen.

Man unterscheidet drei Typen von Analekzemen:

  1. Irritativ-toxisches Analekzem: Dieses entsteht durch Sekrete, die sich im Analbereich sammeln und eine Irritation der Haut auslösen. Dazu zählen beispielsweise Schweiß, Wundflüssigkeit, nässende Hämorrhoiden oder Analfisteln. Durch die permanente Feuchtigkeit weicht die Haut auf und wird gereizt. Es entsteht eine Entzündung rund um den After.
  2. Atopisches Analekzem: Hierbei handelt es sich um eine Variante der Neurodermitis, bei der phasenweise ein oft quälender Juckreiz auftritt.
  3. Kontaktallergisches Analekzem: Hier ist eine Kontaktallergie Ursache des Ekzems. Auslöser können beispielsweise Substanzen wie Duftstoffe in feuchtem Toilettenpapier oder Seifen sein. Aber auch Inhaltsstoffe von Hämorrhoidensalben können das Ekzem verursachen.

Symptome eines Analekzems

Das häufigste und für die Patienten quälendste Symptom ist ein unerträglicher Juckreiz, der sogar den Nachtschlaf stört. Weitere Anzeichen eines Analekzems sind brennende oder nässende Stellen rund um den After oder mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen. Die Haut kann auch schuppige Veränderungen aufweisen. Eine Blutspur am Toilettenpapier kann ein erster Hinweis auf ein Analekzem sein.

Diese Symptome müssen nicht bei allen Patienten auftreten. Sie können einzeln oder in Kombination vorkommen.

Ein Analekzem ist für die Betroffenen sehr unangenehm. Suchen Sie bei den ersten Anzeichen Ihren Arzt auf: Mit der richtigen Therapie können wir die Beschwerden schnell lindern.

Diagnose des Analekzems

Beim Verdacht auf ein Analekzem sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen. Ihr Hausarzt, der Dermatologe oder ein Proktologe sind hier die richtigen Ansprechpartner.

Nach der äußeren Begutachtung wird Ihr Arzt Sie durch eine Tastuntersuchung auf Erkrankungen wie Hämorrhoiden untersuchen. Um einen Befall mit Bakterien oder Pilzen auszuschließen kann ein Abstrich genommen werden. Liegt der Verdacht auf eine allergische Reaktion vor, kann ein Allergietest Aufschluss geben.

Auch virale Erkrankungen wie die durch das Humane Papillom Virus (HPV) ausgelösten Feigwarzen (Condylome) und von Tumorvorstufen müssen in der Untersuchung ausgeschlossen werden.

Sollten weitere Untersuchungen notwendig sein, können diagnostische Verfahren wie eine Darmspiegelung (Koloskopie) oder eine Enddarmspiegelung (Proktoskopie) zum Einsatz kommen. Zum Ausschluss von Tumorvorstufen kann gegebenenfalls eine Probebiopsie notwendig sein.

Behandlungsmöglichkeiten des Analekzems

Die Behandlung des Analekzems ist abhängig von der zugrundeliegenden Erkrankung. Aus diesem Grund ist eine ausführliche Diagnostik zunächst entscheidend.

Es gibt grundsätzlich drei Faktoren, die bei der Behandlung des Analekzems eine Rolle spielen:

1. Therapie der Grunderkrankung

Ist die auslösende Erkrankung wie Neurodermitis, Hämorrhoiden oder eine entzündliche Darmerkrankung gefunden, wird sich die Therapie auf diese Grunderkrankung konzentrieren. Erst wenn die auslösende Ursache behandelt wird, kann das Analekzem heilen.

Ist eine Allergie der Ursprung für das Ekzem, sollten Sie Allergien auslösende Stoffe (allergene Stoffe) wie sie zum Beispiel in parfümierten Seifen, Cremes oder Intimsprays vorkommen, unbedingt meiden.

2. Medikamentöse Therapie

Um die empfindliche und gereizte Haut zu schützen, werden Salben verordnet, beispielsweise mit einem Wirkstoff wie Zink. Auch pflegende Cremes auf Wasser- oder Fettbasis können Abhilfe schaffen.

Bei sehr hartnäckigen und starken Entzündungen können lokal Kortisoncremes zum Einsatz kommen. Sind Bakterien die Ursache für die Entzündung, werden antibiotische Salben verordnet, bei Pilzinfektionen Antipilzmittel (Antimyotika).

3. Nichtmedikamentöse Maßnahmen

In jedem Fall ist eine gründliche, aber nicht übertriebene Analhygiene vor Vorteil. Reinigen Sie den Analbereich am besten nur mit Wasser. Wenn Sie Toilettenpapier verwenden, dann nur vorsichtig tupfend.

Auf Hygieneprodukte wie parfümierte Seifen, feuchtes Toilettenpapier oder Intimsprays sollten Sie verzichten, da dieses ebenfalls allergene Stoffe enthalten können, was den empfindlichen Bereich zusätzlich reizen kann.

Wie lange dauert es, bis ein Analekzem wieder weg ist?

Ein Analekzem ist keine gefährliche Erkrankung. Mit der richtigen Therapie heilt es in der Regel nach einigen Wochen aus. Wichtig ist, frühzeitig mit der Behandlung anzufangen. Deswegen ist es ratsam, dass Sie bei Beschwerden im Analbereich rechtzeitig Ihren Arzt aufzusuchen.

Wie kann man einem Analekzem vorbeugen?

Auch zur Vorbeugung eines Ekzems im Analbereich, ist es in erster Linie wichtig, die zugrundeliegende Erkrankung zu erkennen und zu behandeln.

Doch auch im Alltag können Sie einige Punkte beachten, um den empfindlichen Bereich rund um den Anus nicht unnötig zu strapazieren:

  • Achten Sie auf ballaststoffreiche Kost und trinken Sie ausreichend Flüssigkeit. Dies hilft, den Stuhlgang weich zu halten.
  • Verwenden Sie nur weiches Toilettenpapier oder idealerweise Wasser zur Reinigung nach dem Stuhlgang.
  • Halten Sie den Analbereich möglichst trocken. Vermeiden Sie Unterwäsche aus Synthetikfasern. Baumwolle lässt die Haut besser atmen und verhindert so die Bildung von Feuchtigkeit.
  • Wenn Sie beim Sport stark schwitzen, kann spezielle Unterwäsche mit Einlagen helfen, den Schweiß aufzufangen.
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