Analtumore: Formen
Bei Analtumoren ist zwischen gut- und bösartigen Tumoren zu unterscheiden, die im Folgenden näher beschrieben werden. Durch umfassende Untersuchungen finden wir für Sie die geeignete Behandlungsmöglichkeit.
Analpolypen
Ein Analpolyp oder Analfibrom ist in der Regel ein harmloses, gestieltes Schleimhautanhängsel im Bereich des Analkanals. Im Allgemeinen macht ein Analpolyp keine Beschwerden. Je nach Größe kann es durch ein Vorfallen des Analpolypen in den Analkanal oder gar nach außen vor den After zu Symptomen, wie Nässen, Jucken oder auch zu Ekzemen, kommen. Ist dies der Fall, ist eine operative Entfernung möglich. Trotz des geringen Risikos einer bösartigen Erkrankung wird der Polyp nach Entfernung feingeweblich auf Bösartigkeit untersucht.
Rektumpolypen
Rektumpolypen sind gutartige Wucherungen, die sich im Rektum, also dem Mastdarm, befinden. Bei Rektumpolypen besteht ein Entartungsrisiko (Veränderung des Gewebes). Dieses ist umso höher, je größer die Polypen sind. Es gibt auch vererbbare Erkrankungen mit einem deutlich erhöhten Risiko, Polypen auszubilden, welche zu 100 Prozent bösartig werden können (FAP, Peutz-Jeghers Syndrom, Gardner Syndrom).
Diagnose des Rektumpolypen
In der Regel verursachen Rektumpolypen keine Beschwerden, sodass sie meist nicht bemerkt werden. Blut aus dem After ist eine mögliche Auffälligkeit, die unbedingt weiter abzuklären ist. Bei bestimmten Polypen kann es auch zur Schleimproduktion und dadurch bedingten Durchfällen kommen. Wenn Polypen sehr groß sind, können sie gegebenenfalls das Darmvolumen verlegen und so zu einem Darmverschluss führen.
Feststellen können Ärzt:innen Polypen im Rahmen einer Dick- oder Mastdarmspiegelung. Im Rahmen dieser Untersuchung können Polypen oftmals bereits entfernt werden. Je nach Befund ist eine operative Entfernung des polypentragenden Dickdarmanteiles sinnvoll.
Analkarzinom
Von einem Analkarzinom spricht man, wenn Zellen des Analkanales oder des direkten Analrandes (Haut- oder Schleimhautzellen) bösartig entarten. Dabei handelt es sich um eine seltene Krebserkrankung. Die Symptome sind unspezifisch. Blutung, Fremdkörpergefühl, Nässen, Jucken, Schmerzen, Änderung des Stuhlverhaltens (Bleistiftstühle), Ausfluss oder geschwollene Leisten-Lymphknoten können Hinweise auf ein Analkarzinom sein und sollten über (Colo-)Proktolog:innen abgeklärt werden.
Behandlung des Analkarzinoms
In aller Regel wird ein Analkarzinom in unseren Kliniken mit Bestrahlung und Chemotherapie behandelt. Diese Art der Therapie bringt heutzutage ebenso gute Ergebnisse wie eine operative Entfernung. Der große Vorteil ist hierbei der Erhalt der Schließmuskeln, sodass in aller Regel die Kontinenz bewahrt werden kann. Gegebenenfalls kann jedoch auch eine operative Entfernung sinnvoll sein. Wie bei allen Krebserkrankungen ist die Nachsorge wichtig, um ein erneutes Auftreten so früh wie möglich zu erkennen.