Etwa zwei bis vier Prozent der Bevölkerung leiden an Angina pectoris, einem Druck- oder Engegefühl in der Brust aufgrund einer Erkrankung der Herzkranzgefäße.
Wann kommt der Reducer zum Einsatz?
In den meisten Fällen kommen Medikamente, Stents (Aufweitung der Kranzgefäße) oder Bypass-Operationen (Umgehung der Engstellen) zum Einsatz. Trotz dieser Maßnahmen bleiben die Symptome bei manchen Patienten bestehen und schränken die Lebensqualität deutlich ein.
Mit einer guten Vordiagnostik lässt sich zweifelsfrei belegen, ob die Beschwerden tatsächlich von einer Minderdurchblutung des Herzmuskels verursacht werden – dann bietet der Koronarsinus-Reducer eine neue, vielversprechende Behandlungsoption.
Der Reducer ist ein kleines, sanduhrförmiges Drahtgeflecht, welches mit einem speziellen Katheter in die große Vene des Herzens vorgebracht und dort eingesetzt wird. Nach dem Eingriff kommt es zu einer Umverteilung des Blutes im Herzmuskel zu den minderdurchbluteten Bereichen.
Auswertungen der Studiendaten zeigen, dass sich drei Viertel der Patient:innen nach dem Eingriff besser fühlen und weniger Brustschmerzen haben. Bei einem Drittel der Patient:innen verbesserte sich der Schweregrad der Angina Pectoris deutlich.
"Diese interventionelle Behandlungsmöglichkeit bereichert unser Therapiespektrum für Patienten mit chronisch Therapie-refraktären Brustschmerzen", sagt Dr. Philipp Hammer, Oberarzt für Kardiologie und Angiologie in den Helios Kliniken Schwerin.