Was genau sind Angststörungen?
Von einer Angststörung spricht man, wenn Ängste im Vergleich zur tatsächlichen Bedrohung unangemessen oder deutlich übertrieben erscheinen und eine erhebliche psychische und körperliche Belastung darstellen. Das sind zum Beispiel eine starke Ausprägung der Angst über einen langen Zeitraum sowie Auftreten körperlich ausgeprägter Symptome. Das wiederum kann zu starken Einschränkungen in verschiedenen Lebensbereichen führen.
Wie bei vielen psychischen Erkrankungen, liegt eine Kombination verschiedener Faktoren vor. Das sind unter anderem genetische Veranlagung, ausgeprägtes Stresserleben und schwerwiegende negative Lebensereignisse (zum Beispiel der Tod einer/eines Angehörigen oder ein plötzlicher Jobverlust). Hierbei entstehen nach lerntheoretischen Aspekten Ängste durch Konditionierung.
Was sind Anzeichen einer Angststörung?
Folgende Symptome bestehen sehr häufig und sind typisch bei Angststörungen:
- Herzrasen
- Atemnot
- Schweißausbrüche
- Kribbelgefühle
- Benommenheit
- Schwitzen und ein Gefühl, „plötzlich umzufallen“
- Schwindel
- Zittern
- Übelkeit
- Schmerzen/Engegefühl im Brustbereich oder auch die Furcht zu sterben
- Das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren oder „wahnsinnig“ zu werden
Ängste können dabei zwischen wenigen Minuten bis einige Stunden anhalten und völlig überraschend auftreten oder auch langanhaltend im Sinne von ausgeprägten Sorgen und Furcht bestehen.
Angststörungen: Diagnose und Behandlung
Zunächst erfolgt ein ausführliches Explorationsgespräch mit dem Arzt oder der Ärztin beziehungsweise der/dem Psychotherapeut:in. Häufig werden auch Fragebögen eingesetzt.
Durch Untersuchungen (Blutuntersuchungen, EKG, gegebenfalls cCT, cMRT) werden körperliche Ursachen ausgeschlossen. Die Diagnose einer Angststörung wird nur gestellt, wenn die Symptomatik nicht durch eine körperliche Erkrankung oder durch zum Beispiel Medikamente ausgelöst wird.
Je frühzeitiger eine Therapie beginnt, umso besser lassen sich Angststörungen behandeln. Bei stärker ausgeprägten Ängsten kann eine Kombination aus Psychotherapie und Medikamenten notwendig sein, in vielen Fällen ist jedoch auch eine alleinige Psychotherapie ausreichend.
Unterschiedliche Formen der Psychotherapie, zum Beispiel die Verhaltenstherapie, werden am besten in Kombination mit Entspannungsverfahren sowie bewegungs- und soziotherapeutischen Angeboten, gegebenenfalls auch eine medikamentöse Behandlung angewandt.