Gegen welche Krankheiten helfen Antibiotika?
„Antibiotika helfen grundsätzlich nur bei Erkrankungen, die durch Bakterien verursacht werden. Dazu gehören zum Beispiel Lungenentzündungen, Blutvergiftungen oder Blasenentzündungen“, sagt Dr. Katrin Kösters, Oberärztin in der Medizinischen Klinik II im Helios Klinikum Krefeld. „Gegen Erkrankungen, die durch ein Virus hervorgerufen werden, helfen Antibiotika hingegen nicht“, so die Medizinerin. Bei typischen viralen Infekten wie Erkältung, Bronchitis, Grippe oder Durchfall sollte deswegen auf sie verzichtet werden.
„Bei Infekten der oberen Atemwege ist es hilfreich, sich körperlich zu schonen und zu inhalieren. Im Bedarfsfall können Schmerz- oder entzündungshemmende Mittel Linderung verschaffen“, empfiehlt Dr. Kösters. Bei Magen-Darm-Infekten sollte vor allem viel getrunken werden, da der Körper viel Flüssigkeit verliert.
Richtiger Einsatz von Antibiotika
Seit der Entdeckung des Wirkstoffs Penicillin lassen sich zahlreiche bakterielle Infektionen gut behandeln. Damit das Antibiotikum richtig wirken kann, sollten ein paar Details beachtet werden.
Einnahmezeit und Verschreibung
Bei der Verordnung teilt Ihnen die Ärztin beziehungsweise der Arzt mit, wie oft und wie lange Sie das verschriebene Antibiotikum einnehmen sollen. Müssen Sie das Medikament einmal täglich einnehmen, bedeutet dies etwa alle 24 Stunden eine Tablette. Bei zweimal am Tag alle zwölf Stunden und etwa alle acht Stunden bei dreimal täglicher Einnahme.
„Es ist wichtig, die angegebenen Zeitabstände einzuhalten, um einen kontinuierlichen Arzneispiegel im Blut zu erreichen“, erklärt Katharina Sittig, Leitende Apothekerin im Helios Klinikum Meiningen. Auch die Einnahmezeit ist von Bedeutung. Sollen Sie das Antibiotikum „vor dem Essen nehmen“, dann tun Sie dies ungefähr eine halbe bis ganze Stunde davor. Lautet die Empfehlung „zum Essen“ nehmen Sie das Mittel direkt zur Mahlzeit.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
„Idealerweise schlucken Sie die Tablette mit einem großen Glas Wasser, das Sie auch austrinken“, empfiehlt die Apothekerin. „Andere Getränke wie Milch, Tee oder Kaffee sind weniger geeignet, da sie mitunter die Aufnahme des Antibiotikums behindern.“ Auch bei magensäurebindenden Mitteln oder Mineralstoffpräparaten können sich schwerlösliche Komplexe im Magen bilden, was die Wirkung der Arznei beeinträchtigt. Manche Antibiotika verringern die Wirkung der Pille, sodass der Einsatz weiterer Verhütungsmethoden während dieser Zeit sinnvoll ist.
Behandlungsdauer von Antibiotika
Die Einnahme eines Antibiotikums führt in der Regel zu einer schnellen Linderung der Beschwerden. „Umso wichtiger ist es, das Medikament so lange zu nehmen wie Ihre Ärztin beziehungsweise Ihr Arzt es Ihnen verordnet hat“, weiß Katharina Sittig. „Beenden Sie die Therapie vorzeitig kann es passieren, dass einige Keime überleben und dann künftig nicht mehr auf das Antibiotikum ansprechen. Wir reden dann von den sogenannten resistenten Keimen.“ Bleiben Tabletten übrig, entsorgen Sie diese bitte über den Hausmüll. Heben Sie das Antibiotikum nicht auf, um es bei ähnlichen Beschwerden in Eigenregie einzunehmen.