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Geburtsanzeichen: So erkennen Sie den Start

Je näher der errechnete Geburtstermin rückt, desto mehr kreisen die Gedanken um den Geburtsbeginn: Vor allem die Frage „Wann muss ich in die Klinik fahren?“ beschäftigt viele Frauen. Welche klaren Zeichen es gibt, lesen Sie hier. 

08.11.2022 Lesedauer: - Min. Aktualisiert am 15.09.2025
Medizinisch geprüft von Anja Beer
Hebamme mit Mutter und Baby
Inhaltsverzeichnis

Was sind die ersten Anzeichen einer beginnenden Geburt? 

Unterschied Vorwehen versus echte Wehen

Echte Wehen haben eine spürbar stärkere Intensität als Übungswehen. Sie kommen zudem regelmäßig mindestens alle fünf bis zehn Minuten, dauern 20 bis 60 Sekunden und werden zunehmend stärker.

Vorwehen (auch Senkwehen oder Übungswehen) lassen sich oft durch Ruhe und Entspannung beruhigen. Echte Wehen reagieren eher nicht auf äußeren Maßnahmen.

Die wichtigsten Geburtsanzeichen im Überblick

Der Beginn der Geburt kündigt sich meist nicht durch ein einziges Signal an, sondern durch ein Zusammenspiel verschiedener Anzeichen. Manche Veränderungen sind eher sanfte Vorboten, andere – wie regelmäßige Wehen oder der Blasensprung – gelten als sicheres Startzeichen.

Wehen: der Klassiker unter den Geburtsanzeichen

Ein sicheres Anzeichen für den Geburtsbeginn ist eine intensive Wehentätigkeit. Die Wehen können sich dabei unterschiedlich anfühlen – häufig wird der Bauch hart und es zieht im Unterleib. Einige Schwangere berichten von krampfartigen Schmerzen, die in den Bauch- und Rückenbereich ausstrahlen. Bei anderen ist es eher das Gefühl eines Gürtels, der mit der Wehe enger wird und dann wieder nachlässt.

Wehen gehören zu den bekanntesten Zeichen für den Geburtsbeginn. Entscheidend ist, ob sie regelmäßig sind und stärker werden oder durch Ruhe und Wärme nachlassen.

Schleimpfropf-Abgang („Zeichnen“): Wenn sich der Muttermund vorbereitet

Der Schleimpfropf, der den Muttermund verschließt, wird in den Tagen vor oder spätestens am Tag der Geburt gelöst und geht ab. Der Abgang wird auch als „Zeichnen“ bezeichnet. Der Schleimpfropfabgang ist ein Hinweis dafür, dass der Körper sich auf die Geburt vorbereitet.

Mit Beginn des Geburtsvorgangs kann es auch zur „Zeichnungsblutung“ kommen,  wenn der Muttermund durch die Wehentätigkeit eröffnet wird.

Blasensprung: das sichere Startsignal

Ein weiteres Anzeichen für die bevorstehende Geburt ist der Blasensprung. Dabei reißt die Fruchtblase ein und Fruchtwasser tritt aus. Je nachdem, wo die Fruchtblase einreißt, tröpfelt das Wasser langsam oder tritt schwallartig aus.

Weitere körperliche Veränderungen 

Neben diesen eindeutigen Signalen gibt es eine Reihe von eher unspezifischen Zeichen für den bevorstehenden Geburtsstart. Diese sind bei jeder Frau anders. Möglich sind zum Beispiel:

  •          Rückenschmerzen
  •           Druck im Becken
  •           Übelkeit
  •           verstärkter Stuhldrang bis hin zu Durchfall
  •           verstärkter Harndrang
  •           Muskelzittern

All diese Zeichen können auf die körperliche Aktivierung und Vorbereitung zur Geburt hinweisen.

Kolostrum – Vormilch vor der Geburt

Manche Frauen bemerken schon vor der Geburt ein Absondern der sogenannten Vormilch. Dieses Kolostrum ist reich an Nährstoffen und kann ebenfalls ein Hinweis auf die bevorstehende Geburt sein.

Das ist ein Test

Sanft ins Leben starten. 

Eine Geburt ist einzigartig – genauso wie Sie und Ihr Baby. In unseren modernen Kreißsälen schaffen wir eine Atmosphäre, in der Ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen. Damit Sie sich gut aufgehoben fühlen – bis zu dem Moment, der alles verändert: wenn Sie Ihr neues Familienmitglied das erste Mal im Arm halten. 

Helios Klinikum Gotha

stellvertretende Leitende Hebamme

Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl. Wenn Sie unsicher sind, zögern Sie nicht, Ihre Hebamme oder Geburtsklinik anzurufen. Beim Blasensprung sollten Sie immer direkt Kontakt aufnehmen, auch wenn noch keine Wehen vorliegen.

Häufige Fragen von Erstgebärenden

Was ist der erste sichere Hinweis auf die Geburt?

Ein erster sicherer Hinweis auf die Geburt sind der Blasensprung, der Schleimpfropfabgang oder regelmäßige Wehen ab dem Abstand von circa 10 Minuten.

Muss ich sofort ins Krankenhaus, wenn der Schleimpfropf abgeht?

Beim Schleimpfropfabgang muss man nicht sofort ins Krankenhaus. Es können mitunter noch mehrere Tage vergehen, bis die Wehen einsetzen. Werdende Mütter sollten ab jetzt aber auf den Beginn der Geburt eingestellt sein. Wichtig: Ist der Schleimpfropf mit Blut versetzt (Zeichnungsblutung), gilt das als Zeichen für die beginnende Geburt.

Grundsätzlich gilt: Bei blutigem Ausfluss oder wenn Sorgen bestehen, sollten sich Schwangere in der Geburtsklinik vorstellen.  

Was muss ich bei einem Blasensprung tun?

Kommt es zu einem tiefen Blasensprung (schwallartiger Fruchtwasserabgang) oder einem hohem Blasensprung (Fruchtwasser geht tröpfelnd ab), sollte sich die Schwangere geburtsmedizinische Unterstützung suchen. Ein Blasensprung ist ein sicheres Zeichen dafür, dass die Geburt unmittelbar bevorsteht.

Wie erkenne ich echte Wehen?

Echte Wehen unterscheiden sich durch ihre Regelmäßigkeit, Intensität und Dauer von Übungswehen: Sie kommen regelmäßig mindestens alle fünf bis zehn Minuten, dauern 20 bis 60 Sekunden und werden zunehmend stärker.

Vorwehen lassen sich oft durch Ruhe und Entspannung beruhigen. Echte Wehen reagieren eher nicht auf äußeren Maßnahmen.

Was sind Senkwehen?

Senkwehen sind Vorwehen, die das Baby in die richtige Position bringen. Sie werden von den Schwangeren oft als Ziehen oder Druck wahrgenommen. Senkwehen sind nicht muttermundwirksam und kein Zeichen für eine beginnende Geburt.

Wie ernst sind Symptome wie Durchfall oder Übelkeit zu nehmen?

Übelkeit oder Durchfall sind nicht gefährlich, aber ein Zeichen dafür, dass sich der Körper auf die Geburt vorbereitet. Oft treten sie vor Beginn der Wehen auf.

Wie unterscheide ich Fruchtwasser von Urin?

Während Urin meist einen typischen Geruch hat und hellgelb bis kräftig gelb ist, ist Fruchtwasser geruchslos und meist klar.

Läuft in eine Binde oder Slipeinlage auch nach dem Toilettengang noch klare, geruchslose Flüssigkeit nach, spricht das eher für Fruchtwasser. 

Fazit: So erkennen Sie sicher den Start der Geburt

Wenn Sie ein Kind erwarten, ist es ganz normal sich zu fragen: „Woran erkenne ich, dass es wirklich losgeht?“ Die gute Nachricht ist: Ihr Körper wird Ihnen klare Signale senden. Jeder Körper reagiert jedoch anders auf die beginnende Geburt und es müssen nicht immer alle Anzeichen auftreten.

Die drei zuverlässigsten Hinweise sind:

  1.           Regelmäßige, kräftiger werdende Wehen, die sich in kurzen Abständen wiederholen und nicht durch Ruhe oder Schonung verschwinden
  2. Der Blasensprung, also der Abgang von Fruchtwasser – egal ob im Schwall oder langsam tröpfelnd
  3. Der Schleimpfropfabgang, der in Kombination mit Wehen ein Zeichen dafür ist, dass der Muttermund geburtsreif ist und sich öffnet
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