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Aortenaneurysma – die unbemerkte Gefahr

Die meisten Betroffenen haben keine Beschwerden, wenn sich ein Aneurysma gebildet hat. Tritt diese krankhafte Gefäßerweiterung allerdings an der Aorta, der Hauptschlagader auf, kann es lebensgefährlich werden. Wie ein Aortenaneurysma erkannt und behandelt wird, erfahren Sie hier.

Herzkatheter-Untersuchung

Was ist ein Aortenneurysma?

Bei einem Aneurysma handelt es sich um eine krankhafte Erweiterung (Aussackung) einer Schlagader (Arterie). Im Prinzip kann jede Arterie von einer solchen Erweiterung betroffen sein, am häufigsten ist es jedoch die Hauptschlagader (Aorta). Deshalb wird diese Erkrankung auch als Aortenaneurysma bezeichnet.

Die Aorta ist die größte Arterie im menschlichen Körper. Sie kommt direkt aus dem Herzen und verläuft durch den Brustkorb und den Bauch, wo sie sich dann in Becken- und Beinschlagadern aufteilt.

Mit zunehmendem Lebensalter steigt das Risiko von Erkrankungen der Hauptschlagader. Ursächlich dafür ist, dass die Arterienwände aufgrund von Verkalkung nicht mehr so elastisch sind und so Schwierigkeiten haben, dem Blutdruck standzuhalten. Männer erkranken doppelt so häufig wie Frauen. Bei bestimmten Bindegewebserkrankungen (Marfan-Syndrom, Ehlers-Danlos-Syndrom) können allerdings auch schon in sehr jungem Alter (unter 30 Jahren) Aneurysmen der Aorta auftreten, die chirurgisch behandelt werden müssen.

Bei Aortenaneurysmen besteht die Gefahr, dass die Aorta einreißt (Dissektion) oder platzt (Ruptur) – ein akuter Notfall für die Betroffenen.

Aortenaneurysma – Zufallsbefund ohne Symptome

Aortenaneurysmen verursachen meistens keine Beschwerden. Trotzdem sind Aneurysmen eine potenziell lebensbedrohliche Erkrankung. Ärzt:innen entdecken sie häufig zufällig bei einer Ultraschalluntersuchung. Viele Menschen leben jahrelang mit einer solchen Erkrankung, ohne etwas davon zu merken. Da bei Männern und aktiven Raucher:innen über 65 Jahre die Wahrscheinlichkeit steigt, an einem Aneurysma zu erkranken, wird dieser Risikogruppe eine Screening-Untersuchung empfohlen.

Muss ein Aortenaneurysma operiert werden?

Kleinere, symptomlose Aneurysmen müssen nicht sofort operiert werden. Sie sollten aber regelmäßig ärztlich kontrolliert werden.

Wird ein Aortenneurysma zu groß, muss es operiert werden, um ein Einreißen der Gefäßwand (Dissektion) oder einen Gefäßverschluss (periphere Embolisierung / Thrombosierung) zu verhindern.

Folgende operative Methoden stehen dabei zur Verfügung:

Endovaskuläres Verfahren (Stent)

Ein Aortenaneurysma lässt sich oft mithilfe einer Stent-Prothese stabilisieren. Dabei handelt es sich um eine kleine mit Kunststoff ummantelte Röhre. Über kleine Hautschnitte oder Einstiche in der Leiste wird der Stent bis zu der betroffenen Stelle vorgeschoben. Der Stent überbrückt die Schwachstelle im Blutgefäß und verhindert, dass das Gefäß reißt.

Gefäßprothese

Eine andere Möglichkeit ist der Austausch der erkrankten Schlagader. Bei der Operation wird der erweiterte Teil der Aorta entfernt und durch einen Kunststoffschlauch ersetzt.

Der Umfang der Operation hängt von der Lokalisation des Aortenaneurysmas sowie weiteren Erkrankungen des Herzens ab wie beispielsweise einer Erkrankung der Aortenklappe. Falls notwendig, kann im Rahmen der Operation auch die Herzklappe repariert oder ersetzt werden.

Da Operationen an der Aortenklappe und der Aorta im Herzstillstand durchgeführt werden, kommt die Herz-Lungen-Maschine zum Einsatz. Hierfür wird das sauerstoffarme Blut über einen Kunststoffschlauch aus dem Körper ausgeleitet, gelangt in die Herz-Lungen-Maschine und wird dort mit Sauerstoff angereichert. So wird für den Zeitraum der Operation die Lungenfunktion übernommen. Dann gelangt das mit Sauerstoff versorgte Blut über einen weiteren Schlauch, welcher in einen nicht-erkrankten Teil der Aorta eingebracht wird, wieder in den Körper. So werden Kopf und Körper auch im vorübergehenden Herzstillstand mit Blut und Sauerstoff versorgt.

Aortendissektion – lebensbedrohlicher Riss in der Gefäßwand

Bei einer Aortendissektion reißt die innere Schicht der Aortenwand auf, Blut dringt durch den Riss ein und trennt die mittlere von der äußeren Schicht der Gefäßwand ab. Daraufhin bildet sich ein neuer blutgefüllter Gefäßinnenraum, der andere Gefäße abdrückt und zu einer Mangelversorgung der Organe führt. Eine Aortendissektion kann für die Betroffenen ein lebensbedrohlicher Notfall sein. Die Sterblichkeit hängt in einem solchen Fall davon ab, in welchem Abschnitt der Aorta der Riss beginnt.

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