Was ist eine Aortendissektion?
Bei einer Aortendissektion reißt die innerste Wandschicht der Hauptschlagader ein. Das Blut gelangt zwischen die darunterliegenden Gefäßwandschichten und bildet einen neuen blutgefüllten Gefäßinnenraum. Von der Aorta abgehende Gefäße können dadurch abgedrückt werden oder erhalten nicht mehr ausreichend Blut für die Versorgung der jeweiligen Organe. Dieser Prozess wird in der medizinischen Fachsprache als Aortendissektion bezeichnet.
Typischerweise geht eine Aortendissektion mit plötzlichen und heftigen Schmerzen in Brust oder Rücken einher.
Welche Formen der Aortendissektion gibt es?
Bei der Aortendissektion wird zwischen zwei Typen unterschieden – je nachdem in welchem Abschnitt der Hauptschlagader die Einblutungen beginnen:
Typ-A-Dissektion
Bei der Typ-A-Dissektion beginnt die Einblutung bereits im aufsteigenden Teil der Hauptschlagader und kann sich über die gesamte Länge der Aorta ausbreiten. Die akute-Typ-A-Dissektion ist ein lebensbedrohlicher Notfall und muss sofort operativ versorgt werden. Meist wird dabei der betroffene Abschnitt durch eine Gefäßprothese ersetzt.
Ohne einen operativen Eingriff stirbt etwa die Hälfte der Betroffenen. Wird die Aortendissektion schnell festgestellt und behandelt, überleben etwa 80 Prozent der Menschen mit einer Typ-A-Dissektion.
Hält die äußerste Gefäßwandschicht dem Druck der Blutung nicht mehr stand und reißt ebenfalls ein, kommt es zu einem Riss der Hauptschlagader (Aortenruptur). Dies führt in der Regel zum sofortigen Tod.
Typ-B-Dissektion
Von einer Typ-B-Dissektion ist die Rede, wenn die Einblutung erst im absteigenden Teil der Aorta beginnt. Diese Form tritt seltener auf als die Typ-A-Dissektion. Das Risiko eines plötzlichen Risses ist zudem geringer.
Hier ist es sehr wichtig, den Verlauf der Erkrankung regelmäßig zu kontrollieren. Wenn akute Beschwerden auftreten, die Aorta stark erweitert ist und zu platzen droht, ist ebenfalls eine Operation erforderlich. In der Regel wird hierbei eine Aortenprothese über einen Schnitt in der Leiste mit einem dünnen Schlauch (Katheter) bis in die Hauptschlagader vorgeschoben und dort eingesetzt.