Künstliche Beatmung ohne Betäubungsmittel
Für den Laien klingt es zunächst ungewöhnlich, hat aber für die Patient:innen viele Vorteile. So können Betroffene selber aktiv am Behandlungsprozess teilnehmen, indem sie beispielsweise selbständig physiotherapeutische Übungen durchführen. Dank eines mobilen Beatmungsgerätes können Patient:innen in einem Sessel sitzen, oder sogar über den Flur laufen.
Warum ist das von Vorteil?
Es gibt weniger Komplikationen bei der künstlichen Beatmung. Da die Patient:innen in der Lage sind, sich zu bewegen, entstehen seltener Lungenentzündungen, Muskelschwäche oder Druckstellen (sogenannte Dekubitus). Hinzu kommt, dass Patient:innen mit der sedierungsfreien Beatmung seltener Orientierungs- und Bewusstseinsstörungen (sogenanntes Delir) haben und auch seltener eine posttraumatische Belastungsstörung entwickeln.
Wie empfinden das Angehörige?
Angehörige von Patient:innen mit einem kritischen Gesundheitszustand haben oft Ängste und Sorgen. Der Besuch einer Intensivstation ist meist eine emotionale Ausnahmesituation. Patient:innen mit einer sedierungsfreien Beatmung werden von ihren Angehörigen als weniger krank wahrgenommen. Zudem haben sie die Möglichkeit, viele Teile der Behandlung mit den betroffenen Personen zu besprechen.
Gibt es auch Vorteile für das Pflegeteam der Intensivstation?
Natürlich, denn eine wache Patientin/ein wacher Patient kann Fragen beantworten und bei der Lagerung aktiv mithelfen.