Malz
Malz ist kurz gekeimtes und wieder getrocknetes Getreide. Durch diesen Vorgang werden Enzyme gebildet, die für das Brauen benötigt werden. „Das Malz liefert dem Bier Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente“, erklärt Franziska Meyer, Ernährungswissenschaftlerin am Helios Park-Klinikum Leipzig, die dienlichen Inhaltsstoffe.
Erwähnenswert sind hier vor allem die B-Vitamine, welche für ihre Nerven und Muskelkraft stärkende sowie den Stoffwechsel unterstützende Wirkung bekannt sind. Mineralstoff ist Phosphorsäure, ein Bestandteil von Zellbausteinen. Kalium und Magnesium sind zwar ebenfalls enthalten, allerdings ist deren Konzentration, ebenso wie die der Spurenelemente Zink, Eisen und Selen, so niedrig, dass kaum gesundheitsfördernde Wirkungen erzielt werden können.
Hopfen
„2007 wurde Hopfen zur Arzneipflanze des Jahres gekürt. Im Bier ist es der gesündeste Bestandteil“, erläutert die Ernährungswissenschaftlerin. Hopfen liefert dem beliebten Getränk organische Säuren, Gerbstoffe und Hopfenbitterstoffe sowie fünf Prozent Polyphenole. Insbesondere die beiden zuletzt genannten haben eine vielfältige gesundheitsunterstützende Wirkung:
- Sie wirken krebsverzögernd (antikanzerogen), gefäßschützend und antimikrobiell.
- Sie haben eine antioxidative Kraft. Das heißt, sie binden freie Radikale und verlangsamen damit die Zelloxidation.
- Sie stärken das Immunsystem.
- Sie vermindern Fettablagerung in den Gefäßen, beugen also einer Atherosklerose und somit einem Schlaganfall und Herzinfarkt vor.
- Sie verbessern den Blutdruck. Das Risiko für Herzerkrankungen wird gemindert.
- Sie enthalten Isoflavone, die wiederum einen präventiven Effekt auf die Knochengesundheit erzielen. Der Osteoporose kann so entgegengewirkt werden.
- Xanthohumol, der ausschließlich im Hopfen vorkommt, weist breite antioxidative, antimikrobielle und entzündungshemmende Aktivität auf. Vor allem in Kombination mit den Iso-Alphasäuren, die beim Bierbrauprozess entstehen, wird der Fett- und Zuckerstoffwechsel positiv beeinflusst. Es konnten Wirkpotentiale gegen Zivilisationskrankheiten wie Krebs, Leber- und Herz-/Kreislauferkrankungen, Diabetes, Arthrose und neurodegenerative Erkrankungen (Alzheimer, Parkinson, Demenz) bestätigt werden.
Ist Bier damit gesund?
Der Nährstoffgehalt von Bier liefert erst ab mindestens einem Liter pro Tag einen entscheidenden Beitrag zur Ernährung. Diese Biermengen sind aber aufgrund des Alkoholgehaltes abzulehnen. Die negativen Folgen des regelmäßigen Alkoholkonsums sind weithin bekannt. Sie reichen von psychischen Erkrankungen über Krebskrankheiten bis hin zu Organschäden an Nieren, Bauchspeicheldrüsen, Herzmuskel und Leber.
Ein Vollbier, gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot, enthält pro 100 Gramm etwa drei Gramm Kohlenhydrate sowie 3,6 Gramm Alkohol. Damit ergeben sich rund 42 Kilokalorien gerechnet auf diese 100 Gramm. Ähnliche Werte erzielen auch Saft und Cola. Hinzu kommt allerdings aufgrund der Bitterstoffe noch eine Appetitanregung. Mehr als alle anderen alkoholischen Getränke verstärkt Bier das Hungergefühl, stoppt gleichzeitig aufgrund des Alkohols die Fettverbrennung und führt so zur Gewichtszunahme.
Der nachgesagte harntreibende Effekt ist gleichfalls dem Alkohol zuzuschreiben und so auch bei anderen alkoholischen Getränken festzustellen. Der enthaltene Alkohol ist es auch, der der zugeschriebenen Schlafverbesserung entgegensteht. Insbesondere die Durchschlafqualität wird dadurch verschlechtert.
Gesunde Bieralternativen
Wer auf sein Feierabendbier nicht verzichten möchte, dem rät der Ernährungsprofi zum alkoholfreien, ungefilterten Bier. Ohne Alkoholgehalt können Hopfen und Gerste ihre ernährungsphysiologisch günstige Wirkung voll entfalten. Naturtrübes Bier wird nicht gefiltert und nicht erhitzt.
Die gesunden Inhaltsstoffe des Hopfenextraktes bleiben so erhalten, skizziert Ernährungswissenschaftlerin Franziska Meyer die Vorteile. Zugleich ist alkoholfreies Bier isotonisch, weist also die gleiche Konzentration an Mineralstoffen auf, die auch unser Körper enthält. Mit nur 25 Kilokalorien auf 100 Milliliter ist es deshalb ideal, um Verluste durch Schwitzen auszugleichen.