Was ist Binge Eating?
Bei Binge Eating handelt sich um die häufigste Essstörung bei Männern und Frauen. Mit steigendem Alter nimmt die Häufigkeit zu. Betroffene verlieren die Kontrolle über ihr Essverhalten und empfinden bei den Essanfällen keinen Genuss oder Befriedigung.
Die Folge ist eine zu große Menge an Nahrungsmitteln, die aufgenommen wird. Daraus resultieren Übelkeit oder Bauchschmerzen, gefolgt von negativen Gefühlen und einem schlechten Gewissen. Betroffene schaffen es nicht, ihr Essverhalten zu ändern.
Da nach den episodisch auftretenden Essanfällen keine Gegenregulation, wie bei der Bulimie, auftritt, geht die Binge Eating-Störung häufig mit Übergewicht oder Adipositas einher. Vielen Betroffenen fehlt eine Essstruktur.
Nächtliches Essen
Eine Sonderform ist das Night eating Syndrom, dabei wird der größte Teil der Nahrung nach 18 Uhr aufgenommen. Einige Patient:innen erleben aber auch einen permanenten Essdrang und nehmen fortwährend unkontrolliert Nahrung zu sich.
Mit Grazing/Nibbeling wird dabei ein ständiges und zwanghaftes Naschen beschrieben.
Ursachen und Folgen von Binge Eating
Häufig finden sich bei den Betroffenen erfolglose Diätversuche in der Vorgeschichte. Bei etwa der Hälfte bestehen auch depressive Symptome. Emotionen wie Wut, Ärger, Trauer, Angst, aber auch Langeweile, können Auslöser für die Essanfälle sein.
Die körperlichen Aktivitäten sind eher reduziert. Die Essanfälle passieren heimlich, so dass häufig ein sozialer Rückzug, neben den übergewichtsbedingten medizinischen Auswirkungen, die Folge ist.
Bei einigen Betroffenen liegen auch Angst- und Persönlichkeitsstörungen oder Trauma-Folgestörungen vor.