Diagnose
Bei dieser Krankheit ist die Diagnostik in der Regel unkompliziert: Durch eine Ultraschalluntersuchung werden Größe und Lage der Steine sichtbar. Untersuchungen des Urins und des Blutes geben zusätzliche Aufschlüsse über mögliche Entstehungsursachen.
Behandlung von Blasensteinen
Die Behandlungsmöglichkeiten sind vielfältig und orientieren sich an der Größe und Lage der Steine sowie den individuellen Vorstellungen der Patient:innen.
Konservative Steintherapie
Bei kleinen Steinen im unteren Harnleiter ist oft die sogenannte konservative Therapie, also mittels Medikamenten, erfolgreich. Mehr als drei Viertel aller Patient:innen kann damit geholfen werden – die Medikamente erweitern den Harnleiter, die Steine gehen von alleine ab.
Chemolitholyse
Harnsäuresteine sind eine Besonderheit: Sie entstehen im sauren Milieu des Urins. Wird die Bildung von Harnsäure mit Medikamenten verhindert, lösen sich die Steine nach und nach auf, ohne, dass ein weiterer Eingriff erforderlich wäre. Diese Behandlung nennt sich Chemolitholyse.
Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie
Größere Steine können mit Stoßwellen zerkleinert werden; die so entstandenen Fragmente werden in der Regel mit dem Urin ausgeschieden. Je nach Menge der vorhandenen Steine wird Ihre behandelnde Ärztin oder Ihr behandelnder Arzt möglicherweise eine Harnleiterschiene anbringen, um zu verhindern, dass der Harnleiter durch die Steinfragmente blockiert wird. Die Behandlung mit Stoßwellen kommt jedoch dort an ihre Grenzen, wo Knochen oder Darm die Steine verdecken. Die Wellen werden absorbiert, die Wirkung bleibt aus.
Ureterorenoskopie
Hochmoderne endoskopische Verfahren kommen dann zum Einsatz, wenn konservative Methoden oder Stoßwellen nicht erfolgversprechend wären. Miniaturisierte Endoskope werden unter Sichtkontrolle in den Harnleiter bis zum Stein eingeführt; dieser wird mittels Laser oder per Ultraschallsonde komplett zerstört. Bei dieser Behandlungsmethode werden Sie als Patient:in in Vollnarkose versetzt.
Perkutane Nephrolitholapaxie
Bei diesem schonenden Operationsverfahren wird unter Ultraschall- und Röntgenkontrolle ein Endoskop von der Flanke über einen kleinen Kanal zur Niere eingeführt. Die Steine können anschließend unter Sichtkontrolle zerkleinert und ausgeräumt werden. Bei dem Mini-PNL-Verfahren ist nur ein kleiner Zugang notwendig, sodass die Niere geschont und die Heilung beschleunigt wird.
Schnittoperative und laparoskopische Steinentfernung
Die chirurgische Entfernung von Harnsteinen ist aufgrund der alternativen, oben beschriebenen, Behandlungsoptionen selten erforderlich. In diesen Fällen wird grundsätzlich geprüft, ob die Möglichkeit eines laparoskopischen Vorgehens (Schlüssellochtechnik) besteht.