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Blutgerinnungsstörungen: Wenn Wunden nicht richtig heilen

Wenn wir uns verletzen und es zu einer blutenden Wunde kommt, startet in unserem Körper ein komplexer Vorgang: Das Blut gerinnt und die Wunde verschließt sich. Bei Blutgerinnungsstörungen funktioniert dieser Mechanismus nicht. Dabei wird zwischen verschiedenen Krankheitsbildern unterschieden. Welche das sind, erklären wir Ihnen hier. 

Tetanus bacteria in blood flow, Clostridium tetani infection

Welche Arten von Blutgerinnungsstörungen gibt es?

Zu den Blutgerinnungsstörungen gehören verschiedene Erkrankungen, bei denen die Blutgerinnung (Hämostase) entweder zu stark oder zu schwach ist. Normalerweise wird bei der Gerinnung flüssiges Blut fest, verklumpt oder stockt. Dieser komplexe Vorgang ist lebenswichtig und verhindert beispielsweise einen zu großen Blutverlust bei Verletzungen. Ist der Gerinnungsmechanismus beeinträchtigt, hat das unterschiedliche Konsequenzen für die Betroffenen. Medizinische Expert:innen unterscheiden zwischen sogenannten Minus- und Plus-Blutgerinnungsstörungen.

Minus-Blutgerinnungsstörung

Bei dieser Form der Störung ist die Gerinnung des Blutes zu schwach oder gar nicht vorhanden. Bereits bei kleinen Wunden kann es zu starken Blutungen kommen. Die bekannteste Minus-Blutgerinnungsstörung ist die Bluterkrankheit (Hämophilie), die fast ausschließlich Männer betrifft.

Folgende Symptome können Anzeichen für eine verringerte Blutgerinnung sein:

  • häufiges Nasenbluten
  • Zahnfleischbluten
  • Blut im Stuhl oder im Urin
  • starke Regelblutung
  • Kopfschmerzen
  • Sehstörungen

Plus-Blutgerinnungsstörung

Bei einer zu starken Blutgerinnung verklumpt das Blut zu schnell. Es kann zu gefährlichen Blutgerinnseln (Thrombosen) mit nachfolgenden Gefäßverschlüssen kommen.

Typische Anzeichen eines Gefäßverschlusses an einer Beinvene sind:

  • Schwellung der Beine/Füße
  • Schweregefühl und Schmerzen im betroffenen Bein/Fuß
  • Wärmegefühl
  • rötliche oder bläuliche Verfärbung
  • Wadenschmerzen

Welche Ursachen hat eine Blutgerinnungsstörung?

Blutgerinnungsstörungen können genetisch bedingt oder erworben sein. Die Minus-Blutgerinnungsstörungen sind in den meisten Fällen angeboren. Fehler im Erbgut führen dazu, dass gewisse Blutgerinnungseiweiße nicht vorhanden oder inaktiv sind.

Erworbene Blutgerinnungsstörungen können erst in höherem Alter auftreten. Häufig sind sie eine Folge der Einnahme von Medikamenten, Erkrankungen des Immunsystems oder Krebserkrankungen. Zudem gibt es bestimmte Faktoren, die eine Thromboseneigung fördern. Dazu zählen beispielsweise Übergewicht, Krampfadern, Rauchen oder die Einnahme der Pille.

Deshalb steht eine gründliche Erhebung der eigenen und der familiären Vorgeschichte am Anfang jeder Untersuchung.

Wie wird eine Blutgerinnungsstörung diagnostiziert?

Zunächst findet eine Anamnese (ausführliches Diagnostikgespräch) statt, um eine mögliche genetische Vorbelastung oder Vorerkrankungen festzustellen. Bei einer anschließenden körperlichen Untersuchung können Blutungen in Geweben oder Hämatome diagnostiziert werden.

Verschiedene Bluttests sind die wichtigsten Methoden der Diagnose und liefern aussagekräftige Ergebnisse zu den Gerinnungswerten. Der Nachweis von Gefäßverschlüssen erfolgt durch Blutuntersuchungen, Ultraschall oder Computertomographie.

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