Was ist ein Cochlea-Implantat (CI)?
Ein Cochlea-Implantat ist eine elektronische Hörprothese. Ein konventionelles Hörgerät verstärkt die Schallwellen nur. Das CI empfängt die Schallwellen über ein Mikrofon und stimuliert dann den Hörnerv über eine Elektrode. Dieser leitet die Impulse, wie bei einem gesunden Menschen, an das Gehirn weiter. Das Gehirn entschlüsselt die Impulse und macht so das Hören möglich.
Das Cochlea-Implantat ist damit weltweit die einzige funktionierende Neuroprothese. Für wen das System geeignet ist, hängt von einer Reihe individueller Faktoren ab.
Für wen ist das Cochlea-Implantat geeignet?
Ein CI ist für Erwachsene und Kinder geeignet. Spät ertaubte oder hochgradig schwerhörige Erwachsene und ertaubte Kinder können durch den Einsatz eines CI wieder ein gutes Sprachverständnis erwerben.
Auch gehörlos geborene Kinder profitieren von einem Cochlea-Implantat. Dieses sollte vor dem zweiten Lebensjahr implantiert werden. Der Anteil des Gehirns, der für das Hören zuständig ist (die sogenannte Hörbahn) kann nur ausreifen, wenn es akustisch stimuliert wird.
Welcher Weg führt zum Cochlea-Implantat?
In der Regel erfolgt die Überweisung aus der HNO-ärztlichen Praxis.
Unser spezialisiertes Team untersucht Sie ausführlich, um den Erfolg einer Cochlea-Implantation einzuschätzen. Nach einer eingehenden Untersuchung treffen wir gemeinsam mit Ihnen die Entscheidung für oder gegen eine Implantation.
Erstanpassung
Nach Abschluss der Wundheilung (circa 14 Tage) wird das Implantat aktiviert. Auch Sofortanpassungen sind möglich. Das heißt, dass Implantat kann auch innerhalb weniger Tage nach der OP aktiviert werden.
Danach beraten wir Sie bei uns ausführlich zur Funktionsweise des Sprachprozessors und zeigen Ihnen, wie Sie das Zubehör bedienen und das Gerät pflegen.
In einer ersten Sitzung beginnen wir mit der Stimulation durch einzelne Töne. In weiteren Sitzungen und Terminen stellen wir den Sprachprozessor feiner ein und untersuchen Ihr Gehör.
Unsere erfahrenen Logopäd:innen und Audiolog:innen führen mit Ihnen erste Hörübungen und weitere Hörtests durch.
Rehabilitation
Vier bis fünf Wochen nach der Erstanpassung sollten Sie eine ambulante Rehabilitation durchführen.
Kostenübernahme der Krankenkassen
Bei einer eindeutigen medizinischen Notwendigkeit werden die Kosten für eine CI-Implantation in unseren Kliniken von den Krankenkassen übernommen.
Auch die Kosten für Prozessor, Ersatzteile bei Reparaturen und Batterien trägt die Krankenkasse.