Diagnose Lungenkrebs
Frank Valentin bekam vor drei Wochen die erschütternde Diagnose Lungenkrebs. Der Tumor des Patienten wurde mit robotischer Unterstützung erfolgreich entfernt. Ein Roboter am Operationstisch - das klingt im ersten Moment befremdlich. Statistiken zeigen jedoch, dass Operationsroboter einen maßgeblichen Nutzen für Patient:in und Mediziner:in bedeuten. Das Helios Klinikum Erfurt setzt in Sachen Roboterassistenz auf das hochmoderne da Vinci Xi® System.
Bisher wird der Roboter in der Gynäkologie, Urologie und Allgemein- und Viszeralchirurgie genutzt. Seit November 2020 setzen auch die Thoraxchirurgen des Helios Klinikum Erfurt auf robotische Unterstützung. „Mein Team und ich haben in den letzten Monaten bereits mehr als 15 Patienten mit dem Roboter operiert“, sagt Dr. Jörg Kluge, Chefarzt der Thoraxchirurgie.
„In der Thoraxchirurgie sind das hauptsächlich Entfernungen von Lungenlappen oder Lungensegmenten und die Entfernung der Thymusdrüse bei Tumoren oder einer neurologischen Erkrankung, wie Lobektomien und Thymektomien. Ich bin überzeugt, dass wir mit dem da-Vinci-System ganz neue Maßstäbe etablieren“, so der Experte.
Früherkennung dank Vorsorge
Patient Frank Valentin kommt aus Tirpersdorf bei Plauen. Sein Krebsbefund wurde in einer jährlichen Routineuntersuchung erkannt. „Ich hatte vor einigen Jahren bereits einen Tumor im Mundbereich, weshalb ich jedes Jahr zur Vorsorge gehe. Zum Glück, denn so wurde der Tumor in meinem unteren Lungenflügel rechtzeitig erkannt“, sagt der 58-Jährige. Er ist ein Patient von Chefarzt Dr. Kluge, der ihn über die Möglichkeit einer robotischen Tumorentfernung informierte.
„Ich habe schon vor meiner Begegnung mit Chefarzt Kluge vom Operationsroboter namens da Vinci Xi® gehört. Für mich war das immer sehr faszinierend. Jetzt habe ich selbst Erfahrungen mit dieser fortschrittlichen Technik gemacht und bin begeistert“, erzählt der Gemeindearbeiter.
Die Operation
Sein Lungenkrebs wurde in einer dreistündigen Operation erfolgreich entfernt. „Schon im Aufwachraum hatte ich keinerlei Schmerzen. Auch heute, drei Tage nach der Operation, geht es mir sehr gut und ich kann beschwerdefrei über die Flure spazieren“, erzählt der Patient. „Morgen fahre ich zwei Stunden mit dem Taxi zurück nach Plauen zu meiner geliebten Frau“, freut sich Frank Valentin. Auch freue er sich auf seinen Sohn, der frisch verheiratet ist und mitten im Projekt „Hausbau“ stecke.
„Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich erneut gegen den Krebs gewonnen habe und wieder sorgenfrei Zeit mit meiner Familie verbringen kann“, ergänzt. er.
Wie funktioniert das da Vinci Xi® System?
Das System besteht aus einer Steuerkonsole und einem Roboter mit vier Armen. Über die Steuerkonsole werden die Arme des Roboters und somit die Instrumente am Operationstisch gelenkt. Die Roboterarme können aufgrund spezieller Gelenke flexibel und präzise in sämtliche Richtungen bewegt werden. Der Roboter kann dabei keine eigenständigen Bewegungen ausführen. Die Bewegungen der Chirurg:innen werden direkt übersetzt, wobei das System sogar das kleinste Zittern ausgleicht.
Dank hochmoderner Kamera und optimierter Lichttechnik erhalten die Chirurg:innen ein naturgetreues und zehnfach vergrößertes 3D-Bild des Operationsfeldes. Feinste Strukturen wie Nerven und Gefäße werden somit in hochauflösender Bildqualität angezeigt.
Die Vorteile der Operation mit dem Robotersystem auf einem Blick:
- es sorgt für kleinere Schnitte
- fördert eine schnellere Wundheilung
- weniger Bluttransfusionen und Komplikationen
- kürzere Aufenthalte im Krankenhaus
- verringert die Notwendigkeit einer intensivmedizinischen Nachbetreuung.
Hinweis der Redaktion: Die im Zitat gewählte männliche Form bezieht sich immer auch auf weibliche und diverse Personen, die ausdrücklich mitgemeint sind.