Was ist das Dengue Fieber?
Das Dengue Fieber, auch bekannt als „Dengue“ oder „Dengue-Hämorrhagisches Fieber“, ist eine Viruserkrankung, die von der Aedes-Mücke übertragen wird. Diese Mücken sind in tropischen und subtropischen Regionen heimisch, zum Beispiel in Teilen Asiens, Afrikas und Lateinamerikas. Brasilien, Indien, Vietnam, die Philippinen und Kolumbien meldeten 2021 die meisten Fälle. Fernreisende sollten besonders vorsichtig sein und sich vorab informieren, ob das gewählte Urlaubsziel betroffen ist.
Aber auch in Europa breitet sich die Mücke aus. In den letzten Jahren wurden vermehrt Dengue-Fälle in Frankreich und Spanien gemeldet, einschließlich der Region am Gardasee in Italien. Das Auswärtige Amt warnt in den Reise- und Sicherheitshinweise für Italien daher inzwischen vor dem Dengue-Fieber.
Wie ist die Situation in Deutschland?
Laut Robert Koch-Institut (RKI) werden in Deutschland jedes Jahr mehrere hundert bis über 1000 Dengue-Fälle von Reiserückkehrern gemeldet. Insbesondere 2019, also vor der Corona-Pandemie, gab es einen starken Anstieg. Während der Reisebeschränkungen 2020 und 2021 waren die Zahlen rückläufig.
„Zu erwarten ist, dass die gemeldeten Infektionen mit den gelockerten Reisebestimmungen erneut zunehmen werden. Wer in einem Risikogebiet Urlaub machen möchte, sollte sich unbedingt schützen“, sagt Dr. Irit Nachtigall, MHBA, Regionalleiterin für Infektiologie und Antibiotic Stewardship.
Die Gefahr, sich in Deutschland über den direkten Kontakt mit der Mücke anzustecken, ist nach wie vor sehr gering. Bisher wurden keine Fälle gemeldet, bei denen eine Infektion hierzulande stattfand. Allerdings begünstigen Klimawandel und Bevölkerungszuwachs, dass sich die Mücke immer weiter ausbreitet. Höhere Temperaturen und stärkere Niederschläge sind vorteilhafte Bedingungen für Stechmücken – nicht nur für die Aedes-Mücke, sondern auch für andere Arten, die Infektionskrankheiten übertragen. Ein Beispiel dafür ist das West-Nil-Virus (WNV). Infektionen mit WNV wurden in Deutschland erstmals 2019 registriert – zwar immer nur sehr wenige Fälle, aber inzwischen scheint sich das Virus auch bei uns etabliert zu haben.
Was sind die Symptome?
Die meisten Menschen haben einen milden Verlauf, der unbemerkt ganz ohne Symptome verstreichen kann. Wenn Symptome auftreten, dann typischerweise die sogenannte Dengue-Trias, also Fieber, Ausschlag sowie Kopf-, Glieder-, oder Gelenkschmerzen.
Gefährlich wird es bei einer erneuten Ansteckung oder einer schweren Verlaufsform. Hier kann es zu Blutungen aus Nase, Zahnfleisch oder anderen Körperöffnungen sowie starken Bauchschmerzen, Erbrechen oder einer Schocksymptomatik kommen.
Wie kann man sich schützen?
„Die beste Methode, sich vor Dengue oder anderen durch Mücken übertragene Infektionskrankheiten zu schützen, besteht darin, Mückenstiche zu verhindern“, so die Expertin.
Mückenschutzmittel sollte großzügig aufgetragen werden, weiterhin sollte zu langer und heller Kleidung gegriffen werden. Stehendes Wasser sollte vermieden werden, weil die Mücke hier ihre Eier abgelegt – das können zum Beispiel kleine Wasseransammlungen in Pfützen oder in leeren Blumenkübeln sein. Fenster- und Türnetze helfen dabei, die Mücke aus dem Rauminneren fernzuhalten. Personen, die bereits eine Dengue-Infektion durchgemacht haben, sollten Reisen in Hochrisikogebiete meiden.
Seit Ende 2022 gibt es zudem einen zugelassenen Lebendimpfstoff für Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab vier Jahren. Eine mögliche Impfempfehlung für Reisende in Dengue-Endemiegebiete wird zurzeit untersucht.