Mehrlinge selten, aber nicht mehr so selten
Auch wenn die Häufigkeit von Mehrlingsschwangerschaften durch die Reproduktionsmedizin insgesamt gestiegen ist und die Wahrscheinlichkeit einer Drillingsschwangerschaft dadurch nicht mehr ganz der „Hellin-Regel“ (1:85^2 =1:7.000, also 0,01 % aller Schwangerschaften) entspricht, sind Drillinge immer noch ein seltenes Ereignis.
Sobald die Ärzt:innen im Ultraschall den Herzschlag bei einem Embryo feststellen können, etwa in der vollendeten sechsten Schwangerschaftswoche, können sie auch sehen, ob mehr als ein Baby unterwegs ist.
„Eine Drillingsschwangerschaft muss engmaschiger überwacht werden, da es sich um eine Risikoschwangerschaft handelt“, so Dr. Silke Meinig, Oberärztin der Frauenheilkunde und Geburtshilfe im Helios Klinikum Erfurt.
Regelmäßige Vorsorge beugt Komplikationen vor
Die Belastung für den mütterlichen Körper ist einfach deutlich größer. Nicht nur bekannte Schwangerschaftsbeschwerden wie Übelkeit, Rückenschmerzen und Wassereinlagerungen treten vermehrt auf.
Auch ernste Komplikationen wie zum Beispiel eine Frühgeburt durch das vorzeitige Einsetzen der Wehen oder einen vorzeitigen Blasensprung, ein Schwangerschaftsdiabetes, Schwangerschaftserkrankungen mit Blutdruckerhöhung und vermehrter Eiweißausscheidung sowie die mögliche Unterversorgung eines oder mehrerer Föten sind da keine Seltenheit. „Umso wichtiger sind die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen“, betont die erfahrene Ärztin.
Was bringen die Kontrollen?
Die Kontrollen geben Sicherheit und ermöglichen, etwaige Auffälligkeiten früher festzustellen, um so mögliche Komplikationen
noch zu vermeiden.“
Außerdem kommen Drillinge für gewöhnlich nicht erst am errechneten Geburtstermin zur Welt, sondern werden bewusst möglichst als „späte Frühgeborene“ nach der vollendeten 34. Schwangerschaftswoche geboren. Zu diesem Zeitpunkt ist die kindliche Reife so weit fortgeschritten, dass die Kinder mit neonatologischer Unterstützung einen guten und sicheren Start ins Leben haben können.