Was ist ein EEG?
Die Elektroenzephalographie (EEG) ist eine Methode zur Messung der elektrischen Aktivität des Gehirns durch Aufzeichnung der Spannungsschwankungen an der Kopfoberfläche. Ein EEG wird zum Beispiel bei der Diagnostik von Epilepsien angewendet.
Wann wird ein EEG durchgeführt?
In der Neurologie dient das EEG vor allem der Überprüfung der Gehirnaktivität. Diese kann bei verschiedenen Erkrankungen des Gehirns gestört sein. Dazu zählen:
- Epilepsie
- Entzündung des Gehirns (Meningitis, Enzephalitis)
- Neurodegenerative Erkrankungen wie Demenzen
- Hirnschädigungen, zum Beispiel durch Tumore oder Verletzungen oder bei komatösen Patient:innen
- Schlafkrankheiten wie Narkolepsien
- Hirntoddiagnostik
Wie läuft eine EEG-Untersuchung ab?
Untersuchung und Aufklärung erfolgen durch unsere Neurolog:innen und die technische Assistenz.
Routine-EEG
Für ein Routine-EEG sind bis zu 21 Elektroden notwendig, die meist in einer Art Haube eingearbeitet sind. Die Elektroden werden mit einem Kontaktgel eingestrichen, nach einem standardisierten Schema auf der Kopfhaut der Patientin oder des Patienten befestigt und über Kabel verbunden. Während der eigentlichen Messung, die nicht spürbar ist, sollte die Patientin oder der Patient möglichst entspannt und ruhig sein und die Augen geschlossen halten.
Durch kurze Anweisungen seitens der technischen Assistenz wie zum Beispiel die Augen zu öffnen, können Änderungen der Hirnaktivität simuliert und im EEG aufgezeichnet werden. Die ganze Messung dauert in der Regel circa 20 bis 30 Minuten.
Provokations-EEG
Um einen epileptischen Anfall zu provozieren, setzt die Neurologin/der Neurologe drei verschiedene Methoden ein:
- Hyperventilation (Mehratmung)
- Photostimulation
- Schlafentzug
Zur Hyperventilation bittet die Ärztin/der Arzt die Patientin/den Patienten für drei bis fünf Minuten möglichst tief ein- und auszuatmen. Bei der Photostimulation wird die Patientin / der Patient hellen Lichtblitzen ausgesetzt. Sowohl während der Hyperventilation als auch der Photostimulation leitet die Ärztin/der Arzt direkt ein EEG ab. Zum Schlafentzug hingegen soll die Patientin/der Patient während einer gesamten oder ein Teil der Nacht wach bleiben. Koffeinhaltige Getränke sind nicht erlaubt. Das EEG wird dann am nächsten Tag abgeleitet.
EEG: Auswertung und Befundung
Die Ärzt:innen der Neurologie beurteilen das EEG nach Form, Frequenz und Amplitude der Wellen. Ein allgemein verlangsamter Grundrhythmus bei erwachsenen, wachen Patient:innen tritt zum Beispiel bei Vergiftungen, Koma oder Hirnentzündung auf.
Ein sogenannter Herdbefund, also eine örtlich begrenzte Veränderung der Hirnaktivität, spricht hingegen für Tumore oder Hirnschäden durch Verletzungen (Schädel-Hirn-Trauma). Herdbefunde werden häufig zusätzlich mit einem MRT abgeklärt.
Für die Neurologie ist die Diagnostik einer Epilepsie durchaus schwierig, da das EEG zwischen den Anfällen häufig unauffällig ist und die epilepsietypischen Hirnstromkurven erst bei einem Anfall auftreten.