Epilepsie: Sichere Schwangerschaft mit Medikamenten
Ein epileptischer Anfall stellt für die Schwangere und das Baby ein hohes Risiko für Sauerstoffmangel, vorzeitige Wehen, eine mögliche Fehlgeburt, vaginale Blutungen, eine Frühgeburt und einen (Notfall-)Kaiserschnitt dar.
Daher ist es sehr wichtig, dass die Epilepsie vor und während der Schwangerschaft gut mit antiepileptischen Medikamenten eingestellt ist. Die modernen, während der Schwangerschaft zugelassenen Antiepileptika weisen ein sehr geringes, wenn überhaupt vorhandenes Risiko für Fehlbildungen beim Baby auf.
Durch die Schwangerschaft bedingte Veränderungen des Stoffwechsels senken häufig den Blutspiegel der Antiepileptika, sodass die behandelnde Gynäkologin oder der Gynäkologe in den ersten drei Monaten regelmäßige Blutkontrollen und gegebenenfalls eine Erhöhung der Dosis anordnen muss. Je nachdem wie stabil die Patientin ist und wie häufig sie einen Anfall hat, kann ein Kaiserschnitt ratsam sein.
Schwangerschaft nur bei stabilem Verlauf
Der Verlauf der Epilepsie sollte seit mindestens sechs Monaten stabil sein, wenn eine Schwangerschaft geplant ist. So kann die Krankheit von ärztlicher Seite im Verlauf gut eingeschätzt und die Therapie fortgesetzt werden.
Wichtig ist die frühzeitige Einbindung einer Geburtsklinik mit entsprechender Erfahrung für die Epilepsie, sodass eine Geburt ohne Angst möglich ist.
Zudem sollte die Schwangere abklären, wie die Entbindung abläuft und ob eine auf Neugeborene spezialisierte Kinderärztin oder ein Kinderarzt bei der Geburt anwesend sein sollte.
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