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Erektionsstörungen: Alles Wichtige zu diesem Thema

Gelegentliche Erektionsprobleme sind durchaus normal. Doch was ist, wenn sich das Problem häuft? Oft scheuen sich Männer darüber zu sprechen, dabei lassen sich Erektionsstörungen gut behandeln.

Image of female doctor and young patient man talking in hospital room

Was ist eine erektile Dysfunktion?

Die Sexualität eines Mannes kann durch verschiedene Faktoren gestört und beeinträchtigt werden. Zu den bekanntesten zählt die erektile Dysfunktion, auch Erektionsstörung genannt. Liegt diese vor, ist der Mann nicht mehr in der Lage eine ausreichende Steife (Erektion) des Glieds (Penis) für einen befriedigenden Geschlechtsverkehr erlangen zu können.

Die Gründe erektiler Dysfunktionen sind vielfältig. Neben den körperlichen Beschwerden verursachen sie auch einen hohen psychosozialen Druck beim Mann.

"Von einer erektilen Dysfunktion sprechen Expert:innen, wenn ein Mann die erforderliche Erektion nicht erreicht oder nicht mehr lange genug aufrechterhalten kann", sagt Dr. Rudi Abdunnur, Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie am Helios Klinikum Schwelm. Bei den betroffenen Männern wird der Penis nicht hart genug oder erschlafft schnell wieder.

Bei vielen Männer ist die sexuelle Lust, die Libido, weiterhin vorhanden. Allerdings kann diese mit der Zeit nachlassen, damit sich die Betroffenen nicht mehr mit dem "Problem" auseinandersetzen müssen. 

Das Darmkrebsrisiko nimmt ab 50 zu und ist für Menschen über 70 Jahre am höchsten.
Bei einer Darmspiegelung werden gutartige Vorstufen entfernt – bevor Krebs entsteht.

Erektionsstörungen: Was steckt dahinter und was löst sie aus?

Eine Erektionsstörung ist nicht ausschließlich eine Erkrankung des Penis. Sie kann auch das erste Symptom einer Erkrankung sein, die den gesamten Körper betrifft.

Dazu gehören zum Beispiel: 

Zudem kann die erektile Dysfunktion auch durch Traumata verursacht werden. Zu Traumata kommt es beispielsweise nach Operationen im Bereich des Beckens, wenn es zu einer Nervenschädigung nach einer Prostata- oder Enddarm-Operation kam.

Weitere Risikofaktoren, die eine erektile Dysfunktion begünstigen, sind: 

  • Hormonstörungen
  • Nervenerkrankungen
  • Medikamente- und Drogenkonsum
  • arterielle Verschlusserkrankung
  • starker Alkoholkonsum
  • Rauchen
  • Prostatakrebsoperationen und -bestrahlungen 

Helios Klinikum Schwelm

Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie

Von einer erektilen Dysfunktion sprechen Expert:innen, wenn ein Mann die erforderliche Erektion nicht erreicht oder nicht mehr lange genug aufrechterhalten kann.

Wie sieht die Diagnosestellung aus?

Zunächst findet ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten statt. Im Anschluss folgt die körperliche Untersuchung, insbesondere von Penis und Hoden. Auch Blut- und Hormontests werden im Rahmen der Diagnostik durchgeführt.

Mithilfe von Laboruntersuchungen und einem Ultraschall mit einer Testinjektion in den Schwellkörper lässt sich das Ausmaß und die Ursache der Erektionsstörung genau herausfinden.

Das Darmkrebsrisiko nimmt ab 50 zu und ist für Menschen über 70 Jahre am höchsten.
Bei einer Darmspiegelung werden gutartige Vorstufen entfernt – bevor Krebs entsteht.

Behandlung und Therapie einer erektilen Dysfunktion

In den meisten Fällen erhalten die Patienten erektionsfördernde Medikamente oder mechanische Hilfsmittel, zum Beispiel eine Vakuumpumpe.

"Bei anhaltender Erektionsstörung verspricht nur der Einsatz einer Schwellkörperprothese einen nachhaltigen Erfolg. Moderne Schwellkörperprothesen arbeiten hydraulisch und bewirken so eine Erektion. Sie lassen aber auch ein Erschlaffen des Penis zu", erklärt Dr. Rudi Abdunnur.

Das System wird komplett implantiert, sodass auch das kosmetische Ergebnis für Männer zufriedenstellend ist. Die Pumpe sitzt im Hodensack. Ihr Betätigen bewirkt einen Flüssigkeitstransfer vom Reservoir in die im Schwellkörper platzierten Zylinder, die sich dann aufstellen und die Erektion aufrechterhalten. Eine Betätigung des Ablassventils macht die Erektion rückgängig.

Wie können Männer einer erektilen Dysfunktion vorbeugen?

Eine gesunde Lebensweise legt den Grundstein für eine starke Potenz bis ins hohe Alter. Denn hinter der Mehrheit der Erektionsstörungen stecken organische Ursachen, die durch Übergewicht, mangelnde Bewegung, Rauchen, Alkoholkonsum und eine ungesunde Ernährung begünstigt werden.

Sport hat einen positiven Einfluss und kann vor Erektionsstörungen schützen. "Zwar können Männer Potenzprobleme durch Sport nicht wegtrainieren, aber Laufen, Schwimmen oder auch Tennis steigern das Wohlbefinden", so der Chefarzt. Durch Sport verbessert sich die Durchblutung der Muskulatur und der inneren Organe. Das betrifft auch sämtliche für die Erektion wichtigen Organe, wie Hoden, Prostata, Schwellkörper und Beckenbodenmuskulatur. Auch Herz, Kreislauf und Stoffwechsel werden durch Sport gestärkt, Übergewicht reduziert und Gefäßablagerungen verhindert. 

Wie können Männer mit einer Erektionsstörung umgehen?

Häufig grübeln Männer viel über die Ursachen ihrer Potenzstörung und entwickeln infolgedessen Versagensängste und Sorgen sich um ihre Partnerschaft. Solche Gedanken können die Probleme jedoch verstärken. Helfen kann ein offenes Gespräch mit der Partnerin beziehungsweise dem Partner oder aber auch einer ärztlichen Vertrauensperson.

Betroffene sollten zudem eine urologische Praxis aufsuchen und sich gezielt Hilfe suchen. Oftmals werden sie dann in entsprechende Zentren zur weiteren Abklärung und Therapie überwiesen. In Gesprächen und Untersuchungen lässt sich feststellen, ob es sich um ein körperliches oder psychisches Problem handelt, sodass entsprechende Behandlungsansätze angegangen werden können.

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