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Erfahrungsbericht Neuromodulation: Kleiner Impuls besiegt Schmerz

Trotz einer erfolgreichen Rückenoperation klagt Maik Naumann weiter über heftige Schmerzen. Der Leipziger ist dadurch auf Medikamente angewiesen, die sogar seinen Job gefährden. Helfen kann ihm eine rückenmarksnahe Neuromodulation

Modell Wirbelsäule Neuromodulation

Schmerztherapie durch Neuromodulation

Die Neuromodulation ist ein Verfahren, dass zur Behandlung starker, chronischer Schmerzen eingesetzt wird. Dabei werden elektrische Impulse ausgesendet, um den Schmerz auf seinem Weg zum Gehirn zu blockieren.

Innovative Methode schenkt Hoffnung

Einer von ihnen ist Maik Naumann. Nach einem Bandscheibenvorfall unterzog sich der 55-Jährige auf gängigem Weg einer Operation. „Was nach dem Eingriff jedoch blieb, waren schon nach drei Tagen unerträgliche Schmerzen“, blickt er zurück. In seinem Fall waren es Nervenschmerzen im Bein und später unkontrollierte „Einschüsse“. Diese Qualen wurden so schlimm, dass nur noch Schmerzmedikamente halfen, den Tag zu überstehen. Eine persönliche Katastrophe, die ihn zeitweise in die Arbeitsunfähigkeit führte. „Als Mitarbeiter einer Geldtransportfirma durfte ich wegen der Medikamente im Dienst keine Waffe mehr tragen. In meinem Job ist das aber eine Grundvoraussetzung“, betont der Leipziger.

Neue Lebensqualität

Als Maik Naumann von der spinalen rückenmarksnahen Neuromodulation erfuhr, schöpfte er jedoch wieder Hoffnung. Bei der Methode, klärte ihn Oberarzt Georg Salloum, Oberarzt und Facharzt für Neurochirurgie am Helios Park-Klinikum Leipzig, im Gespräch auf, wird unter lokaler Betäubung eine kleine, kaum einen Millimeter dünne Elektrode im Bereich des Wirbelkanals platziert.

Den genauen Punkt bestimmen Ärzt:in und Patient:in noch während des Eingriffs gemeinsam. „Der Patient spürt schnell eine Veränderung der Schmerzempfindlichkeit, anhand derer wir uns orientieren“, sagt der Mediziner. Die Elektrode wird anschließend an einen Generator angeschlossen, kaum größer als eine Streichholzschachtel. Dieser gibt regelmäßig nicht spürbare elektrische Impulse ab, die an acht Kontakte am Ende des Drahtes geleitet werden. Mit dem Ergebnis, dass die Schmerzimpulse zum Gehirn irritiert und von diesem nur noch eingeschränkt wahrgenommen werden.

Naumann sagt heute, dass sein Schmerzempfinden auf einer Skala von eins bis zehn bei zwei oder drei liege. „Damit kann ich gut leben“, äußert er sich. Der Sachse ist seither agiler und beweglicher, seinem Beruf kann er wieder in gewohnter Weise nachgehen. Selbst intensiven Sport auszuüben sei kein Problem.

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