Hilft Hühnersuppe bei Infekten?
Der Hals kratzt, die Nase läuft und nachts kommt man nicht wirklich zur Ruhe, weil das Atmen schwerfällt. Um Linderung zu schaffen, schwören viele Menschen auf eine selbstgekochte Hühnersuppe. Zu Recht, sagt Stephan Matzath, Chefarzt der Kardiologie in der Helios Klinik Herzberg/Osterode: „Hühnerfleisch enthält viel Zink und Gemüse wie Lauch, Sellerie, Möhren und Zwiebeln liefern dem Körper Vitamin K, Betacarotin und spezielle sekundäre Pflanzenstoffe, die eine entzündungshemmende Wirkung besitzen.“
Gemeinsam helfen die wertvollen Inhaltsstoffe der Suppe, das Immunsystem zu stärken. Nebenbei nimmt man durch den Verzehr eines Tellers Suppe viel Flüssigkeit zu sich, die das Austrocknen der Schleimhäute verhindert. „Wer den Teller in die Hand nimmt und das Gesicht über den warmen duftenden Dampf der Suppe hält, kann die Schleimhäute wie beim Inhalieren zusätzlich befeuchten. Das fördert den Abfluss des Sekrets und sorgt dafür, dass man wieder besser durchatmen kann“, weiß der erfahrene Mediziner.
Beruhigt heiße Milch mit Honig den rauen Hals?
Auf dem Höhepunkt einer Erkältung versagt bei vielen Menschen die Stimme, mehr als ein Krächzen können sie dann nicht mehr hervorbringen. „Jetzt ist es wichtig, die Stimme zu schonen und so wenig wie möglich zu sprechen. Auf keinen Fall sollte man flüstern oder sich räuspern, denn das beansprucht und reizt die Stimmlippen zu stark“, sagt Dr. Patrick Jung, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme in der Helios Klinik Herzberg/Osterode.
Stattdessen empfiehlt er, ausreichend zu trinken, damit die Schleimhäute befeuchtet werden. Heiße Milch mit Honig gilt zwar seit Generationen als bewährtes Hausmittel, deren Wirksamkeit ist jedoch wissenschaftlich nicht bewiesen. „Kaltgeschleuderter Bienenhonig besitzt eine entzündungshemmende und antibiotische Wirkung. Die Inhaltsstoffe des Honigs werden durch das Erhitzen allerdings zerstört. Deshalb lieber ein bis zwei Teelöffel Honig am Tag pur essen,“ empfiehlt Dr. Jung.
Cola und Salzstangen – Mittel der Wahl bei Durchfall?
Auch bei leichten Magen-Darm-Infekten setzen viele Menschen auf ein bewährtes Hausmittel: Wer unter Durchfall leidet, greift häufig zu Cola und Salzstangen, um zum einen den Flüssigkeitsverlust auszugleichen und zum anderen den Elektrolyte-Speicher wieder aufzufüllen. „Die Cola-und-Salzstangen-Therapie kann ich nicht empfehlen“, sagt Priv.-Doz. Dr. Thomas Armbrust, Chefarzt der Gastroenterologie in der Helios Klinik Herzberg/Osterode. „Bei Durchfall wird deutlich mehr Wasser aus dem Körper ins Darminnere abgegeben als sonst. Der hohe Zuckergehalt in Cola-Getränken verstärkt diesen Effekt noch zusätzlich. Anstatt den Durchfall also zu bekämpfen, führt man ihm durch Cola wortwörtlich sogar noch neue Nahrung zu.“ Den Flüssigkeitsverlust deshalb besser durch Mineralwasser (idealerweise ohne oder mit wenig Kohlensäure) sowie ungesüßte Kräutertees ausgleichen. Der Verzehr von Salzstangen hingegen sei unbedenklich, allerdings enthielten diese aber vor allem Natrium: „Bei Durchfall benötigt der Körper jedoch Kalium, das zum Beispiel in Bananen steckt.“