Störungen der Schluckmuskulatur
Damit der Nahrungstransport ungehindert vom Mundraum über Zunge und Rachen in die Speiseröhre erfolgen kann, ohne dass Nahrungsbestandteile in den Kehlkopf oder die Lunge gelangen, sind 56 verschiedene Muskeln, fünf Hirnnerven sowie ein sensibles System der Schleimhäute notwendig.
Viele neurologische Erkrankungen betreffen auch die Schluckmuskulatur oder die Steuerungszentren für den Schluckvorgang im Gehirn. Besonders nach Schlaganfällen und in fortgeschrittenen Stadien degenerativer Erkrankungen des zentralen Nervensystems (zum Beispiel Parkinson- oder Alzheimer-Erkrankung) sind Schluckstörungen häufig.
Sie können dabei nicht nur den Genuss von Speisen und Getränken trüben, sondern auch zu Flüssigkeitsdefiziten, Gewichtsverlust, eingeschränkter Infektabwehr und Lungenentzündungen führen und damit sehr gefährlich werden.
Was passiert bei der Schluckdiagnostik?
Bei der FEES wird ein dünnes Fiberglas-Spiegelinstrument (Endoskop), das über eine Kamera mit einem Computer verbunden ist, durch die Nase in den Rachenraum geschoben. Von dort aus können die Bewegungsabläufe von Schlund- und Kehlkopfmuskulatur beim Schlucken genau beobachtet werden.
Da der Schluckvorgang sehr rasch abläuft, muss in einer genauen Einzelbildanalyse nach Fehlern beim Schlucken gefahndet werden, um die Gefährdung der Patient:innen und die Behandlungsmöglichkeiten genau feststellen zu können.
Wann führt man eine FEES durch?
Die Schluckdiagnostik ist bei verschiedenen neurologischen wie gastroenterologischen Erkrankungen sinnvoll und teilweise sogar notwendig, wie beispielweise bei Patient:innen mit Schlaganfall, Demenz oder Parkinson.
Zudem helfen die Ergebnisse der Untersuchung bei der Entscheidung, ob eine Magensonde zur künstlichen Ernährung (PEG-Sonde) gelegt werden sollte.