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Fettleber – Symptome und Therapie

Bei einer Fettleber reagiert das Organ mit einer Entzündung auf die vermehrte Einlagerung von Fetten. Laut der Deutschen Leberstiftung leidet rund ein Drittel aller Erwachsenen [1] in Deutschland an einer Fettleber. Ab wann die Lebergesundheit gefährdet ist und welche Behandlungsmethoden helfen, erklären unser Experten.

16. Dezember 2024
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Was ist eine Fettleber?

Mit 1,5 Kilogramm ist die Leber eines der größten Organe des Menschen. Sie ist Energielieferant und entgiftet zugleich – umso gefährlicher ist es, wenn sich vermehrt Fett in der Leber ansammelt. „Die Fettleber gilt als häufigste Lebererkrankung in Deutschland“, sagt Prof. Dr. Norbert Grüner, Chefarzt der Gastroenterologie und Diabetologie sowie Leiter des Darmzentrums am Helios Amper-Klinikum Dachau. Das Tückische: oft bleibt sie jahrelang unbemerkt. Lagert die Leber Fett ein, kann das zu einer Vergrößerung des Organs führen – teils auf die doppelte Größe.

Was sind Symptome einer Fettleber?

Eine Fettleber wird oft zufällig diagnostiziert. Denn anfangs treten kaum Symptome auf, manchmal äußern sich lediglich Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder Konzentrationsschwierigkeiten. Gelegentlich kommt es bei einer Vergrößerung der Leber durch die Verdrängung des umliegenden Gewebes auch zu Druckschmerzen im Oberbauch. In frühen Stadien liefern auch Blutuntersuchungen kaum Hinweise auf eine Verfettung der Leber, da die Leberwerte häufig erst bei einer Entzündung auffällig werden. Erst im Falle einer Entzündung treten klassische Symptome, wie Appetitlosigkeit, Übelkeit, Gewichtsverlust oder Schmerzen im rechten Oberbauch auf. In diesem Stadium hat die Leber bereits Schwierigkeiten, ihren Stoffwechselfunktionen nachzukommen. Es kommt häufiger zu Herzerkrankungen und Typ-2-Diabetes.

Findet keine Behandlung statt, kann sich die Leber weiter entzünden – im Endstadium kann sich eine Leberzirrhose entwickeln. Dabei verhärtet und vernarbt das Lebergewebe und es kommt zu einer allmählichen Umwandlung in Bindegewebe, die mit Schrumpfung und Funktionsverlust des Organs einhergeht. Gleichzeitig steigt das Risiko für Leberkrebs sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, einschließlich Arterienverkalkung. In schweren Fällen bleibt oft nur eine Lebertransplantation als letzte Möglichkeit. Daher gilt: Je früher eine Fettleber erkannt wird, desto besser.

Welche Ursachen hat eine Fettleber?

Eine Fettleber hat verschiedene Ursachen, die meistens in Kombination auftreten. Dazu zählen neben

  • ungesunder Ernährung,
  • Bewegungsmangel,
  • Übergewicht,
  • übermäßiger Alkoholkonsum (Obergrenze des täglichen Alkoholkonsums: 10 Gramm Alkohol bei Frauen und 20 Gramm bei Männern),
  • Diabetes mellitus

Weitere Ursachen einer Fettleber sind Begleiterscheinungen anderer Erkrankungen (etwa Zöliakie), Medikamente (etwa Cortison) und Schwangerschaft.

Gerade die nicht-alkoholische Fettleber wird oft unterschätzt: Jede vierte erwachsene Person über 40 und rund jedes dritte übergewichtige Kind in Deutschland ist davon betroffen. "In Deutschland tritt die MASLD meist in Verbindung mit Bewegungsmangel und einer ungesunden Ernährung. Süßigkeiten, zuckerhaltige Getränke und einfache Kohlenhydrate, wie sie in Weißbrot vorkommen, fördern die Einlagerung von Fett in der Leber", sagt Dr. René Oestreich, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie, Ärztlicher Leiter, Helios MVZ an der Straßenbahn. Vor allem übergewichtige Personen, mit Diabetes und erhöhten Blutfettwerten, sind betroffen. Auch langes Hungern kann zu einer Fettleber führen.

 

Helios Amper-Klinikum Dachau

Chefarzt Gastroenterologie, Hepatologie, Hämato-Onkologie und Diabetologie, Leiter Darmzentrum

Die Fettleber gilt als häufigste Lebererkrankung in Deutschland.

Diagnose einer Fettleber

Eine Fettleber bleibt oft jahrelang symptomfrei. Wichtig ist daher eine frühzeitige Vorsorgeuntersuchung entsprechend der Empfehlungen der Krankenkassen, um Veränderungen der Leber nicht erst in fortgeschrittenen Stadien zu diagnostizieren.

Dazu führen Ärztinnen und Ärzte unter anderen eine körperliche Untersuchung sowie eine Ultraschalluntersuchung durch. Ist das Organ auf dem Ultraschallbild vergrößert oder auffällig hell, spricht dies für eine Verfettung. Um die Leberwerte festzustellen, wird den Betroffenen Blut abgenommen. Der Grad der Verfettung lässt sich mithilfe von Gewebeproben oder einer nicht-invasiven Elastografie (Ultraschallverfahren zur Messung der Gewebeelastizität) feststellen.

Besonders für Risikogruppen ist eine regelmäßige Überwachung der Leberwerte wichtig, um schwerwiegende Folgen wie eine Leberzirrhose rechtzeitig zu vermeiden.

MVZ an der Straßenbahn

Ärztlicher Leiter

In Deutschland tritt die MASLD meist in Verbindung mit Bewegungsmangel und einer ungesunden Ernährung.

Behandlung einer Fettleber

Die Behandlungsmöglichkeiten einer Fettleber richten sich je nach ihrer Ursache und können regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene sowie gesunde Ernährung oder strikten Alkoholverzicht umfassen. Im Fall von Diabetes mellitus hilft eine Medikamententherapie. Wird die Fettleber im Frühstadium erkannt, kann sie sich oft selbstständig regenerieren.

Gut zu wissen: Bereits der Verlust von fünf bis zehn Prozent des Körpergewichts kann eine deutliche Verbesserung bewirken. Auch längere Pausen zwischen den Mahlzeiten fördern den Fettabbau, da der Körper gezwungen ist, auf gespeicherte Fettreserven zurückzugreifen. Wichtig ist, dass Betroffene vor einer Ernährungsumstellung stets in Absprache mit dem behandelnden Arzt gehen, um zu erfahren, worauf sie achten sollten.

Ist die Leber bereits chronisch entzündet oder hat sich eine Leberzirrhose entwickelt, sind die Schäden oft nicht mehr rückgängig zu machen.

Quellen:

[1] https://www.deutsche-leberstiftung.de/presse/pressemappe/lebererkrankungen/fettleber/ (zuletzt aufgerufen am 16.12.2024)

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