Was ist eine Gastroschisis?
Bei einer Gastroschisis, auch offener Bauchwandbruch, besteht rechts neben und im Nabel des Babys eine komplette Bauchwandlücke, die angeboren ist. Dadurch kommt es zu einem offenen Vorfall des Darms nach außen, der bis zur Geburt im Fruchtwasser schwimmt.
Bei einer komplizierten Gastroschisis besteht zusätzlich eine angeborene Verkürzung und Verdickung der Darmwand. In der Regel wird der Bauchwandbruch bei der vorgeburtlichen Ultraschalluntersuchung festgestellt.
Wie kommt es zu einer Gastroschisis?
Ein offener Bauchwandbruch ist eine Fehlbildung während der Entwicklung des Embryos im Mutterleib. Die individuelle Ursache der Fehlbildung kann jedoch meist nicht festgestellt werden.
Betroffen ist ungefähr eines von 3.500 Neugeborenen, insbesondere sind dies Kinder junger Mütter.
Wie wird eine Gastroschisis behandelt?
Nach der Diagnose der Gastroschisis erfolgt die Entbindung des Babys bevorzugt über einen Kaiserschnitt. Anschließend schützen die Geburtshelfer:innen den ausgetretenen Darm durch eine sterile Bedeckung und die untere Hälfte des Kindes wird zusätzlich mit einem speziellen Plastiksack, einem sogenannten „bowel bag“ bedeckt.
Nach der Stabilisierung des Babys auf der Neugeborenenintensivstation erfolgt die operative Rückverlagerung des Darms – meist noch am Tag der Geburt. Anschließend wird die Bauchwand geschlossen. Der Darm braucht dann noch etwas Zeit, um seine Funktion aufzunehmen. Bis der Darmtransport regelgerecht funktioniert, wird das Kind nicht über den Mund, sondern über einen Tropf in der Vene ernährt.
Bei einer kleinen Bauchhöhle und einem voluminösen ausgetretenen Darm (Dysproportion), muss ein plötzlicher zu hoher Druck in der Bauchhöhle vermieden werden. Der Darm wird zunächst für einige Tage in einem sogenannten „Springsilo“, einer Folie (auch Schusterplastik genannt), untergebracht. Das schützt ihn vor dem Austrocknen. Dann kann er schrittweise in den Bauch verlagert werden.