Aufbau der Gebärmutter
Die Gebärmutter (Uterus) ist ein Hohlorgan, das einer auf dem Kopf stehenden Birne ähnelt. In ihrem Inneren wächst während einer Schwangerschaft das Kind heran.
Die Eierstöcke (Ovarien) liegen zu beiden Seiten der Gebärmutter. Sie enthalten die Eizellen und produzieren verschiedene Hormone, die den Monatszyklus steuern.
Häufige Gebärmutter Krankheiten
- Endometriose
- Myome
- Zysten
- Polypen
- Gebärmuttersenkung
- Gebärmutterentzündungen
- Eierstockentzündungen
Untersuchung der Gebärmutter
In einem ausführlichen Gespräch mit Ihnen stellen wir Ihnen Fragen zu Ihrem Gesundheitszustand und möglichen Erkrankungen innerhalb Ihrer Familie. Zudem klären wir Ihre hormonelle Situation und beziehen ein, ob Sie Kinder geboren haben und wie regelmäßig Ihr Monatszyklus ist oder war.
Im Anschluss folgen verschiedene körperliche Untersuchungen. Bei einer gynäkologischen Untersuchung überprüfen wir den Zustand der Gebärmutter, der Scheide und des Beckenbodens und machen gegebenenfalls einen Abstrich, der im Labor untersucht wird. Mittels Ultraschalluntersuchungen können zudem Auffälligkeiten an den Eierstöcken, den Eileitern und der Gebärmutter erkannt werden.
Um mögliche Frühformen bösartiger Erkrankungen der Gebärmutterschleimhaut, Fehlbildungen und Veränderungen der Gebärmutter zu untersuchen, erfolgt unter Umständen eine Spiegelung der Gebärmutterhöhle.
Zur Abklärung von Bauchschmerzen, Eierstockzysten oder Myomen kann auch eine Spiegelung der Bauchhöhle notwendig sein. Je nach Symptomen und Fragestellung nutzen wir weitere Untersuchungsverfahren, wie eine Kernspin- oder Computertomographie.
Behandlung von Gebärmutter Krankheiten
Die Art der Erkrankung entscheidet über die Therapiemaßnahmen.
Endometriose
Bei der Endometriose siedelt sich Gewebe, ähnlich dem der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), am Bauchfell, an den Eierstöcken und Eileitern, dem Darm oder der Harnblase an. In den meisten Fällen unterliegt die Endometriose einem hormonbedingten Monatszyklus. So können diese Herde zyklisch wachsen und während der Regelblutung ebenfalls bluten.
Die Folge sind Entzündungsreaktionen und Verklebungen, die zu Verwachsungen oder der Bildung von Zysten führen können. Die Ursachen der Endometriose sind noch nicht geklärt.
Zur Behandlung nutzen wir sowohl medikamentöse als auch operative Methoden.
Je nach Anspruch der Patientin – besteht beispielsweise noch ein Kinderwunsch – ergibt sich ein individuell zugeschnittenes Behandlungskonzept. Bei einer schweren Endometriose versuchen wir die Endometrioseherde operativ komplett zu entfernen. Der Eingriff erfolgt oft im Rahmen einer Bauchspiegelung, ein offener Bauchschnitt ist nur selten notwendig.
Myome
Myome sind gutartige Muskelknoten der Gebärmutter. Je nach ihrer Lage können unterschiedliche Symptome auf ein Myom hindeuten. Solange die Myome keine Beschwerden verursachen, müssen sie nicht behandelt werden. Bei Beschwerden hängt die Behandlung vom Einzelfall ab.
Grundsätzlich können wir Myome medikamentös oder operativ behandeln. Medikamente können die Myome verkleinern. Operativ können Myome in vielen Fällen während einer Bauchspiegelung oder einer Gebärmutterspiegelung entfernt werden.
Für Patientinnen, bei denen kein Kinderwunsch mehr besteht oder bei denen die anderen Methoden nicht erfolgreich waren, kann die Gebärmutter auch komplett entfernt werden. Dafür stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung.
Zysten
Zysten sind Hohlräume, in denen sich Flüssigkeit ansammelt. Durch Medikamente können wir die Zysten mitunter verkleinern. Zysten am Eierstock oder in der Gebärmutter bereiten Beschwerden, wenn sie sehr groß geworden sind, sie geplatzt sind und dabei eine Blutung hervorgerufen haben. Im Falle einer Eierstockzyste kann es passieren, dass der Eierstock sich um die eigene Achse gedreht hat und so die eigene Blutzufuhr drosselt.
Durch eine Operation können wir die Zyste entfernen. Die Operation erfolgt meist über eine Bauchspiegelung.
Polypen
Polypen sind Wucherungen in der Gebärmutterschleimhaut. Sie treten vor allem in den Wechseljahren auf. Polypen entfernen wir im Rahmen einer Gebärmutterspiegelung oder einer Ausschabung. Diese kleine Operation dauert oft nur wenige Minuten und kann ambulant durchgeführt werden.
Gebärmuttersenkung
Die Muskulatur des Beckenbodens stützt die Gebärmutter. Sind die Muskeln schwach, senkt sich die Gebärmutter nach unten bis in die Scheide herab. In aller Regel sind auch die Nachbarorgane Blase, Harnröhre und Enddarm mitbeteiligt und verlieren ihre ursprüngliche Position. Leichte Senkungen ohne Beschwerden müssen oft nicht behandelt werden oder es reicht ein konsequentes Training der Beckenbodenmuskulatur.
Nehmen die Beschwerden und die Senkung zu, ist oft die Operation die Methode der Wahl. Es gibt verschiedene operative Verfahren, um die normalen Lageverhältnisse der inneren Organe wiederherzustellen. Wird eine Operation nicht gewünscht oder lässt das Alter und der Gesundheitszustand der Patientin eine Operation nicht mehr zu, können auch sogenannte Pessare zum Einsatz kommen.
Diese Ringe oder Würfel aus Silikon werden in die Scheide eingeführt. Allerdings erfordern Pessare eine gewisse Pflege. Ein häufiger, manchmal täglicher Wechsel wird empfohlen.
Gebärmutter- und Eileiterentzündung
Einer Gebärmutterentzündung sowie einer Entzündung von Eileiter und/oder Eierstock geht fast immer eine Entzündung der Scheide voraus. Behandelt werden die Erkrankungen im Regelfall mit einer Antibiotika-Therapie.
Wenn die Entzündungsherde in der Gebärmutter nicht abklingen, entfernen wir diese bei einem kleinen operativen Eingriff. Bei schweren Entzündungen und Eitergeschwüren (Abszessen) im Bereich der inneren Geschlechtsorgane kann die Entfernung der Gebärmutter und der Eierstöcke ebenfalls erforderlich sein. Dazu stehen uns verschiedene operative Methoden zur Verfügung.