Wann kommt es zum Einsatz der teilgekoppelten Knieprothese?
Bei geringer Insuffizienz (Funktionsschwäche) der Seitenbänder des Knies ist die Versorgung mit einer teilgekoppelten Knieprothese eine elegante Lösung, die eine Rekonstruktion der Defekte sowie ein stabiles Schienbeinplateau (Tibiaplateau, gewichttragender Gelenkpartner am Kniegelenk) ermöglicht.
Wie wird das Prothesensystem eingesetzt?
Die Prothese wird mithilfe von Stielen in Oberschenkel und Schienbein verankert sowie auch die gekoppelten Knieendoprothesen. Sie stabilisiert das Knie stärker. Bei einer ausgeprägten Bandinstabilität beziehungsweise Kontrakturen, einer extremen Fehlstellung der Bein-Achse mit erheblichen knöchernen Defekten sowie Osteoporose, werden die gekoppelten Prothesen (Rotationsknieprothese und Scharnierknieprothese) bevorzugt.
Was ist eine Rotationsprothese?
Bei der Rotationsprothese ENDO-Modell® ist das Oberteil der Prothese mit einer Hülse ausgestattet, welche über einen Zapfen des Unterteils gesteckt wird und somit die Rotation des Unterschenkels ermöglicht. Diese Rotation ist ausschließlich bei gebeugtem Knie möglich, ebenso wie bei einem natürlichen Kniegelenk. Die Prothesenteile werden mit Knochenzement verankert.
Was ist eine Scharnierprothese?
Die Scharnierprothese ENDO-Modell® ist achsgeführt. Sie gewährleistet die maximale Stabilisation. Die Lastübertragung erfolgt über eine in Polyethylen (Kunststoff) gelagerte Achse, welche auch die Beugung des Gelenkes ermöglicht.
Ein Genu laxum („Wackelknie“) jeglicher Ursache, ein schweres Genu valgum (X-Beinfehlstellung) und die Austauschoperationen sind die Hauptindikationen für das Scharnierknie. Auch bei sehr schweren Fällen von rheumatoider Arthritis (Gelenkentzündung) ist die Versorgung mit dem Scharnierknie sicherer.
Behandlungsergebnisse
In der Langzeitbeobachtung ist der Einsatz der gekoppelten Prothesen sehr positiv zu bewerten, wie unsere Operationsergebnisse zeigen. Nach sieben Jahren war bei 95 von 100 Patient:innen die Rotationsknieprothese unverändert fest verankert sowie bei guter Funktion und Schmerzfreiheit. Die Scharnierknieprothesen waren nach 14 Jahren bei 93 von 100 Patient:innen unverändert fest im Knochen verankert.
